Kapitel 18

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Statt nach seiner ohnehin verlängerten Schicht nach Hause zu gehen, eilte Knut schnurstracks in die Polizeidienststelle. 

"Guten Abend, Wachtmeister."  Der diensthabende Polizist blickte von seinem Monitor auf. Sein Blick hellte sich augenblicklich auf. "Knut, mein Junge, was führt dich denn hierher?"

Besser hätte es nicht laufen können!

Denn der leitende Beamte war auch gleichzeitig der Polizeioberrat und ein sehr guter Freund seines Vaters. "Herr von Gwarchod, wir bekommen im Café  immer wieder Besuch von Abhängigen , die ihre Suchtmittel erwerben wollen", erklärte Knut möglichst sachlich.  Der Polizist nickte zustimmend. Nachdenklich faltete er die Finger vor seinen Lippen. 

Derzeit war das Aufkommen der Abhängigen und deren Unverfrorenheit wieder stärker geworden. Knut war beileibe nicht der Einzige, der sich beschwerte und um Rat ersuchte. Er hatte seinen Chef schon um Aufstockung der Beamten gebeten und sie arbeiteten auch schon aktiv mit dem nächst größeren Dezernat zusammen, aber bis die Mühlen anfingen zu mahlen, war es eine Sisyphusarbeit!

"Wir werden die Streifen und die Fußstreifen in der Ecke erhöhen", erklärte der Beamte, "das ist leider alles, was wir derzeit tun können." Knut war erleichtert, das war mehr, als er erwartet hatte. Dem entsprechend fröhlich verabschiedete er sich von Herrn von Gwarchod. Dieser kam hinter der Trennscheibe hervor und drückte Knut die Hand:"Grüß mir deine Eltern!" 

Knut eilte nach Hause.

"Guten Abend!" 

Chris traf fast der Schlag, als die zwei Polizisten das Café betraten! Wer zum Teufel hatte ihn verpfiffen? Steckte Knut dahinter? War er doch nicht so entspannt, wie er immer tat oder gar ein Informant? Tausende Fragen surrten in Bruchteilen von Sekunden durch seinen Kopf. 

 "Guten Abend", antwortete er so professionell, wie es ihm gerade möglich war. 

"Ist alles in Ordnung bei Ihnen", fragte der jüngere der beiden Beamten.  Bevor Chris noch antworten konnte, starkste Julia in das Café. 

"Julia! Raus", rief er aufgebracht. Sie war wirklich die letzte Person, die er hier gebrauchen konnte!

Der Beamte schaltet schnell." Sie haben hier Hausverbot, bitte verlassen sie den Ort", befahl er barsch. Julia blickte ihn mit benebeltem Blick an. Gierig leckte sie ihre knallrot geschminkten Lippen. 

Chris kam wütend hinter dem Tresen vor, doch der Beamte war schneller. Ohne viel Federlesens packte er Julia am Arm und legte ihr Handschellen an, ehe er sie aus dem Café führte. Der zweite Beamte nickte Chris aufmunternd zu:"Genau deshalb sind wir hier, damit wir die Straßen sicherer machen." Dann verließ auch er das Café. 

Chris stand wie vom Donner gerührt da. Noch nicht ganz so sicher, wie der Beamte dachte, schloß er das Café für heute ab.

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