Kapitel 69

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Das Palais lag hinter dem Bankenviertel der Stadt und stammte aus dem Barock. Trotz seiner imposanten Architektur wirkte es sehr einladend und war, gerade für besondere Feste und Feiern, aber auch für Ausstellungen großer Meister nahezu ideal. 

Die Treppenstufen zum Haupteingang wurden von Fackelträgern erleuchtet. Ein Diener in dunklem Livree öffnete den Eingang. 

Victoria wußte nicht, ob sie lachen oder nur noch den Kopf schütteln sollte. Doch gehörten die Kleidung der Angestellten zum Gesamtkonzept des Palais. Und so nahm ihnen ein weiterer Diener in beigem Livree die Mäntel ab. 

"Mögen die gnädigen Herrschaften mir bitte folgen", bat eine Hausdame, die vor ihnen knickste. 

Chris zog eine Augenbraue hoch, leise raunte er Prinzessin zu:"Ich komme mir vor, wie in einem schlechten Film." Sie kicherte:"Aber immerhin sie die Klamotten ziemlich akkurat dargestellt. Selbst das Häubchen der Hausdame." 

"Gnädiger Herr Kral, ihre Gäste, Herr Silberberg und seine Begleitung sind eingetroffen." Sie knickte  und lief gebeugt rückwärts in Richtung Eingang. Er sah edel aus, in seinem schwarzen Anzug mit blutroter Weste und weißem Hemd. Glücklich rief er:"Chris, Victoria, wie wunderbar, daß ihr da seid!" Herzlich umarmte er erst Victoria, ehe ihm Chris freundschaftlich auf die Schulter klopfte und sein Geschenk überreichte. 

Während Dragan weiterhin sichtlich heiter seine Gäste begrüßte, betraten sie den Saal.Epische Klänge untermalten den üppig ausdekorierten Raum. Victoria atmete tief durch, die Schwere der Musik war so gar nichts für sie, bevorzugte sie doch eher heitere Klänge, auch aus dieser Epoche! Glücklicherweise zeigte jemand Erbarmen und änderte die Musik.

Drinnen tummelten sich schon einige Leute, manche kannte sie schon aus dem Studio, andere waren ihr herzlich unbekannt. Sie hakte sich bei Chris unter. "Da hinten ist Kjell, dann dürfte Stian auch nicht weit sein", meinte er. Fröhlich liefen sie auf die beiden zu. Die Jungs hatten sich ebenfalls in Schale geschmissen. Stian trug einen dunkelblauen Maßanzug mit weißem Hemd und silberner Weste mit Fliege, während Kjell einen dunkelgrauen Maßanzug mit blauen Accessoires trug. 

Sie  begrüßten sich mit kräftigem Schulterklopfen, während Victoria beide kurz umarmte. Chris lächelte leise vor sich hin. Seine Prinzessin war so ein herzlicher Mensch. Stian musterte sie:"Du siehst sehr schick in dem Kleid aus." Auch Kjell nickte anerkennend:"Wäre ich hetero und Singel, würde ich dir glatt Avancen machen." Sie lachte herzlich. Plötzlich rutschte Chris ein:"Donnerwetter, die sieht mal richtig heiß aus", raus. Prinzessin drehte sich in Richtung Tür, als sich ein riesiges Grinsen auf ihrem Gesicht bildete. Glücklich eilte sie auf Daniela zu und umarmte sie herzlich. Dann hakte sie sich bei ihr unter und lief mit ihr zurück:"Du siehst richtig toll aus!" 

Als sie wieder bei den Jungs angekommen waren, grinste Daniela vor sich hin. Kjell konnte ich nicht verbeißen auszuplaudern, daß selbst Chris sie heiß gefunden hätte. Ihr entglitten die Gesichtszüge! Doch Victoria strahlte herzlich:"Da hat er auch allen Grund zu, du siehst fantastisch aus!"

Daniela hatte ihre ohnehin schon sehr kurzen Haaren auf wenige Millimeter rasiert und in ein sanftes Naturblond getönt. Dazu trug sie, statt einem Cocktailkleid, einen atemberaubenden Hosenanzug in einem tiefen blutrot. Das Oberteil war, obwohl aus durchsichtigem Stoff blickdicht gefüttert und mit zarten Blumen bestickt. Abgerundet wurde ihr Outfit mit dem passenden Blazer und schicken Pumps. 

"Victoria, du siehst ebenfalls grandios aus", gab sie das Kompliment ehrlich zurück, "dein Tipp ins Mahilaon zu fahren, war Gold wert. Die ältere Dame, die mich beraten hat ist ein Goldstück." Sie legte freundschaftlich einen Arm um sie und rückte sie kurz an sich:"Ich will noch ein paar Gäste begrüßen, wir sehen uns." Damit ging sie weiter. 

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