Kapitel 55

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Nach dem Frühstück überlegte sich Victoria einen Plan. Bevor sie allerdings Chris um seine Hilfe bitten würde, gab es noch jemanden, den sie um Erlaubnis fragen wollte. 

Sie eilte zu Knut. Dieser saß quietschvergnügt an seinem Pc und schaute einen Anime. "Knuti-San........", sie hüpfte auf sein Bett. Leicht entnervt zog er sein Headset vom Kopf:" Was ist denn Maus?" Sie druckse etwas herum. Es gab ein paar Themen, die ihn reizten. Das könnte durchaus dazu gehören. "Maus", seine Stimme bohrte sich in ihre Gedanken. Sie kam nicht drum herum, ihn zu fragen.  "Ich wollte Chris um Hilfe in Mathe und Spanisch bitten." Knut sah sie entgeistert an. Er konnte beim besten Willen nicht verstehen, warum sie ihm das erzählte. "Was hat das mit mir zu tun?" Er schaute sie leicht verwirrt an. "Naja, er ist dein Boss und ich soll doch nicht an deine Kumpels gehen." Knut lacht laut los. Er stand auf und setzte sich zu ihr:"Maus, Chris ist mein Boss. Aber er mag dich und kann dir mit deinem Schulgerümpel besser helfen." Hoffnungsvoll schaute sie ihn an:"Du bist nicht sauer?" Knut schüttelte grinsend den Kopf:"Kein bisschen, aber benimm' dich ." Sie sprang fröhlich auf:"Mach ich."  Dann stürmte sie um Tonnen erleichtert aus seinem Zimmer.  Er schaute ihr Kopf schüttelnd nach. Dann setzte er grinsend sein Headset auf und schaute weiter seinen Anime. 

Victoria hopsingte durch ihr Zimmer. Sie brauchte das um sich zu entspannen und einfach happy zu sein. Ihr Blick fiel auf die Uhr in ihrem Smartphone: Es war kurz nach Zwei geworden.  Sie tänzelte gut gelaunt und etwas ausgelaugt in die Küche und holte sich einen Flasche Eistee. Das war, neben Wasser und ihrem morgendlichen Kakao, eines ihrer Lieblingsgetränke. Wieder etwas zu Atem gekommen, rief sie Chris an. 

Das Klingeln seines Telefons holte ihn aus seinen süßen Träumen. Unwirsch meldete er sich:"Ja bitte?" "Hi Chris", lächelte sie fröhlich. Als hätte man einen Schalter umgelegt antwortete er warm:"Hallo Prinzessin." Leider schlug die Realität mit ihrer Brutalität fast augenblicklich zu: Das Kribbeln unter seiner Haut trieb ihn fast in den Wahnsinn! Bevor sie noch ihn noch fragen konnte, sagte er kurz angebunden:"Ich rufe dich schnellstens zurück." Dann legte er auf. Wie von Furien gehetzt eilte er ins Bad. Zittrig bröselte er seine Line zusammen.Er wollte sie gerade sniefen, als ihm die riesigen Brocken auffielen. Hektisch warf er sie in den Mörser und pulverisierte sie. Dann endlich konnte er die Line ziehen. Allmählich ließen die Entzugserscheinungen nach. Heulend kauerte er sich auf den Fußboden. Als es ihm leidlich besser ging, schlich er zurück in sein Bett. 

Victoria saß gelassen wartend auf ihrem Bett. Ihr Telefon klingelte . "Hi Chris", begrüßte sie ihn freundlich. Er fühlte sich hundeelend. Innerlich bereitete er sich auf einen Anpfiff vor. "Hallo Prinzessin", antwortete er matt. "Wie geht es dir?" Er zog, für einen Moment sie anzulügen, in Erwägung. "Miserabel. Tut mir leid, daß ich dich aus der Leitung geworfen hab." Victoria grinste mitleidig."Du mußtest erst die Nase pudern, oder", fragte sie ruhig. Er zuckte zusammen. Beschämt flüsterte er:"Ja." Statt ihm eine Abhandlung darüber zu halten, daß es Mist war, fragte Prinzessin ihn beruhigend:"Geht es dir jetzt besser?"  Er drückte sein Fellknäul an sich:"Etwas.Ich liege mit Pikachu im Bett. " Sie kicherte. Wenn er nur halb so niedlich aussah, wie auf dem Bild gestern, hätte sie sich am Liebsten dazu gelegt...

"Wollen wir das Telefonat verschieben", fragte sie schüchtern. Chris vergrub sich noch etwas mehr. "Bitte nicht, es tut gut deine Stimme zu hören", flüsterte er. Wenn sie schon nicht neben ihm lag, wollte er sie wenigstens hören! "Du klingst fix und fertig." Er schnaubte verächtlich:"Ich fühl mich beschissen. Mag mich heute nur noch vergraben." Victoria schüttelte irritiert den Kopf:"Und warum machst du das nicht?" "Prinzessin", er hatte erhebliche Mühe ruhig zu bleiben. In ihm brodelte ungemeine Frustration, Wut und nagende Einsamkeit. Eine höchst explosive Mischung! "Ich meine das völlig ernst, Chris. Einfach mal den Tag im Bett gammeln, Dinge tun, die dir Spaß machen und Kraft für kommende Woche tanken. Was ist daran so Schlimm?" Im ersten Moment wußte er nicht, was er sagen sollte. 

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