Am nächsten morgen erwachte Chris allein im Bett. Traurig stand er auf. Er mochte das gar nicht, wenn Prinzessin schon vor ihm aufstand, es fühlte sich jedes Mal so erbärmlich einsam an! Nach seiner Morgenroutine betrat er das Wohnzimmer. Knut saß zernagelt auf der Couch. "Hi, Boss", begrüßte er ihn matt, "Maus ist unterwegs. Kommt gleich wieder." Man sah ihm deutlich den gestrigen Tag an. Der arme Kerl!
Chris spülte gerade die letzten Sachen, als Prinzessin in die Küche kam. Ohne zu zögern, nahm er sie in den Arm und küsste sie liebevoll. "Danke für gestern", sagte sie leise. Dann lief sie in ihr Zimmer.
"Prinzessin", fragte ihr dunkler Engel sanft, "hast du Geist für ein Gespräch?" Erschöpft blickte sie ihn an und nickte. Sie hatte Angst davor. Wußte nicht, was passieren würde! Aber so förmlich hatte er noch nie mit ihr reden wollen!
Ruhig setzte er sich auf ihr Bett, während sie weiterhin auf ihrem Schreibtischstuhl saß.
"Ich kann mit den Lines nicht aufhören", begann er mit Grabesstimme. Prinzessin nickte:"Das weiß ich." Ehe er noch etwas sagen konnte, ergänzte sie:"Und ich kann das auch nicht von dir verlangen!"
Er stand auf und trat auf sie zu.
Liebevoll nahm er ihr Gesicht in seine Hände und blickte in ihre Augen:"Ich nehme deine Angst verdammt Ernst!" Sie nickte zaghaft. "Aber ich kann sie dir nicht nehmen", ergänzte er bedauernd. Langsam bildete sich ein großer Kloß in seinem Hals. Er hatte gestern Nacht viele Optionen durchdacht. Selbst die Beziehung zu beenden zog er für einen Moment in Erwägung! Als schien Prinzessin das zu spüren, hatte sie sich noch näher an ihn geschmiegt gehabt.
Sie nickte betrübt. Obwohl sie es wirklich versuchte, füllten sich ihre Augen erneut mit Tränen. Zärtlich streichelte er über ihre Wange. "Prinzessin, ich verspreche dir hier und jetzt auf mich aufzupassen." Hoffnungsvoll sah sie ihn an. Er nahm ihre Hand und zog sie mit sich zurück aufs Bett.
"Wir telefonieren Abends nach meiner Line", begann er ihr seinen Plan zu erklären. "Wenn ich merke, es stimmt was nicht mit der Line oder mir, gehe ich zum Doc. Ohne wenn und aber. Ich brech' die Line ab und geh zum Doc." Prinzessin sah ihn warmherzig an, dann zog sie ihn näher zu sich und küsste ihn.
Insgeheim schwor er sich, daß er alles daransetzten würde, daß er steinalt mit Prinzessin werden würde!
Das restliche Wochenende verbrachten sie geruhsam. Knut ließ sich nur zum Essen blicken und saß ansonsten zockend in seinem Zimmer.
Freitag Nachmittag, der November hatte seine Tristess ein wenig abgelegt und zeigte sich mal von einer etwas freundlicheren Seite, betrat ein Mädchen in Jeans und Sneakern das Café. Knut blickte sie an, als sei sie ein Gespenst! Ganz der Profi fragte er routiniert:"Was darf ich kredenzen?" "Eine großen Kaffee mit etwas Milch, bitte", antwortete sie. Als er ihr das Getränk gab, fragte sie schüchtern:"Kann ich dich bitte unter vier Augen sprechen?" Sauertöpfisch verzog er das Gesicht.
Chris beobachtete die Szene interessiert, so genervt hatte er Knut selten gesehen. Zähneknirschend antwortete dieser:"Du hast exakt fünf Minuten." Das Mädchen nickte dankbar, als hätte er ihr soeben einen Millionenbetrag gegeben. Sie gingen in den Personalraum. Ohne Umschweife muffte Knut sie an:"Was willst du hier, Saskia und was von mir?"
Sie straffte die Schultern:"Ich brauche deinen Rat. Du bist die einzige Person, die mir immer klar gesagt hat, was passieren wird und das traf auch ein." So ganz verstand er nicht worauf sie hinaus wollte. "Du solltest Maus fragen in solchen Dingen. Ich bin eh verwundert, warum sie nicht gesagt hat, daß du kommst." Schnell entgegnete sie:"Weil sie nichts davon weiß." Langsam nahm es immer groteskere Züge an! Seine Laune sank rapide, er mochte Saskia nicht sonderlich, ihre Art nicht und ihr Getue ebensowenig.
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Star Café
RomanceChris ist der Inbegriff des Sunnyboy und Inhaber des Star Café. Da er die Arbeit nicht alleine machen kann, sucht er eine Aushilfe. Knut mag soziale Interaktion ebenso gerne, wie eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt. Doch die Aussicht für das Üben...