Star Café

Kapitel 3

Auf was für einen Blödsinn hatte er sich da nur eingelassen?
Diese Frage stellte sich Knut das gefühlt xte Mal. 
Aber nun gut, er hatte zugesagt diesen Probetag im Star Café zu machen und exakt das würde er auch tun. 
So stand er um kurz vor acht in seinem Zimmer vor dem Spiegel und bürstete seine dunkelbraune Mähne bis sie glänzte. 

Victoria schlich vorsichtig herein.
"Schick schaust Du aus ", nickte sie anerkennend.
Knut verdrehte die Augen, angelte nach seinem Haargummi und band sich einen Zopf.
Dann zog er ein schwarzes Hemd, passend zur vorgegebenen Anzugshose, an. 

Victoria pfiff anerkennend. 
Knut sah, für das, was sie beurteilen konnte, verdammt heiß aus. "Spar dir das Pfeifen, ich bin kein Köter und mitm Schwanz wackel ich bei Dir auch net", maulte Knut sie an. "Ihhhhhhhhhhhhhgitt, Kopfkino!!", krisch Victoria und rannte aus dem Zimmer. 

Zufrieden grinste er ihr hinterher.
"Kleine Mistmaus", schmunzelte er.
Damit er sich etwas beruhigte, dreht er die Musik auf, denn auch wenn er äußerlich die Ruhe in Person war, so bibberte er diesem Termin schon entgegen.

Knut war, wie Victoria auch, nicht wirklich erpicht sich mit vielen Menschen zu umgeben und eine stete Interaktion mit ihnen gehörte auch nicht gerade zu den Dingen, die sie mochten. 
Aber, auch das war beiden klar, ohne das kam man leider nicht allzu weit. 
So hatte sich Victoria eine Stelle in einem Modehaus auf der Haupteinkaufsmeile geangelt. 
Knut hingegen war schon länger in diversen Jobs unterwegs gewesen und jetzt erst bereit sich wirklich mit anderen Menschen abzugeben. 

Somit waren diese Jobs auch gleichzeitig eine große Lernaufgabe für beide, für die sie solide entlohnt wurden. Er atmete tief durch, steckte sich seine Kopfhörer in die Ohren und lies sich von historienbasierten Gesängen aufmuntern. 

Rasch zog er seinen schwarzen Mantel an, setzte seinen Borsalino auf und eilte aus der Tür. 

Victoria winkte ihm vom Fenster aus nach. 
Sie hatte versprochen hier auf ihn zu warten und nun durfte sie sich im Rahmen ihrer Schulweiterbildung mit dem Religionsfrieden von 15-hundert weiß nicht wann - rumschlagen. 
Was für reizende Aussichten!

Genervt brühte sie sich eine Kanne Tee und dann hüpfte sie mit Halali und en garde! in die Schulbücher.