10. Die Taylors

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"Dylan!" ertönte eine weibliche Stimme. Verwirrt drehten wir uns um. Eine Frau in einem grünen Ballkleid und langen braunen Haaren kam auf uns zu. Ich musste zugeben, sie sah sehr gut für ihr Alter aus. "Helen, schön dich zu sehen!" lächelte Dylan höflich. "Darf ich vorstellen, meine Freundin Lia Martin." Sie lächelte mich höflich an und betrachtete dann mein Kleid. "Willkommen Lia! Ich bin Helen Taylor." Sie schenkte mir ein aufgesetztes Lächeln und wand sich dann wieder an Dylan. "Dylan, ich muss dir unbedingt.." fing sie an zu reden und entriss mir Dylan. Ohne mich zu beachten führte sie ihn in einen großen Saal. "Ich bin ein Schwan. Genau, ein Schwan. Ein wunderschöner Schwan!" Ich streckte mein Kinn in die Höhe und folgte den beiden in den Saal. Als ich jedoch durch den großen Bogen, der als Türe diente, lief blieb ich abrupt stehen.

Es waren verdammt viele Menschen in diesem Raum, alle trugen Smokings oder Ballkleider und amüsierten sich prächtig. Aber nirgendwo konnte ich Dylan und Helen finden. "Hallo Schönheit!" hörte ich Nathans Stimme an meinem Ohr. Ich schreckte zusammen und da ich direkt an einer Treppe stand und zusätzlich noch High-Heels trug, stolperte ich und war dabei die Treppe runter zu fallen. Doch Nathan reagierte sofort und fing mich auf. "Sorry, ich wusste nicht, dass du so schreckhaft bist!" sagte er entschuldigend. Seine eine Hand ruhte auf meinem Rücken und die andere hielt meine fest. "Alles okay?" fragte er mich schuldbewusst.

"Ja.. ja alles gut. Tut mir leid, ich und High-Heels neben einer Treppe ist keine so gute Idee." fing ich an zu lachen. Er zog mich näher zu sich und ich fand mein Gleichgewicht wieder. "Dann nimmst du die Schuld also auf dich?" fragte er mich und blieb mit seinem Gesicht nah an meinem. "Teilweise." sagte ich leise und begutachtete seine leuchtenden Augen. Ein schelmisches Grinsen überkam sein Gesicht. "Mach ich dich nervös?" fragte er freudig. "Nicht du, aber der Fakt, dass wir immer noch an der Treppe stehen und daher auch immer noch die Gefahr für mich besteht, dass ich sie, so wie ich mich kenne, runterfallen könnte, mir dann das Genick breche und ich eines tragischen Todes sterben würde." führte ich meinen potentiellen Tod aus.

"Mh" gab Nathan dann grinsend von sich und drehte uns um, sodass er mit dem Rücken zur Treppe stand. "Wieso bist du eigentlich alleine?" fragte er mich dann verwirrt. "Deine Mum hat meinen Freund entführt und mich mit ihren Blicken umgebracht. Ich glaube sie mag mich nicht besonders.." gab ich niedergeschlagen von mir. "Meine Mutter mag niemanden!" lachte er. "Dylan lieb sie." sagte ich angeekelt. Aber wer tut das auch nicht.. "Da du ja so schreckhaft bist. Bitte nicht erschrecken meine-" Dann spürte ich zwei kalte Hände an meiner Hüfte und fuhr erschrocken zusammen.

Empört drehte ich mich zu meinem Angreifer um und war erstaunt, dass dort eine ältere Version von Nathan stand. "Hey Bruder. Willst du mir deine kleine Freundin nicht vorstellen?" fragte er mit demselben charmanten Grinsen, mit dem Nathan auch alle Mädchen verzauberte. "Das ist Lia. Das Mädchen aus der Schule, von dem ich euch erzählt habe." erklärte er und erst jetzt bemerkte ich den anderen Jungen neben uns. Auch er grinste mich charmant hat. Nur Charmbolzen hier! Liegt wohl in der Familie. "Hi ich bin Troy!" Mein Angreifer griff meine Hand und drückte einen Kuss auf meinen Handrücken.

"Und ich bin Samuel." warf der andere Bruder ein. "Hi." sagte ich unsicher und fühlte mich plötzlich ziemlich unwohl, so umgeben von den drei Taylor-Brüdern. "Hey Bruder, wenn du sie nicht willst nehm ich sie. Schau sie dir mal an!" leckte sich Troy über die Lippen. Angeekelt entzog ich ihm meine Hand. "War ja nett mit euch zu plaudern, aber.." hastig schaute ich mich im Saal um. "Aber ich muss meine Freundin mal kurz entführen!" hörte ich Dylans vertraute Stimme. Selbstbewusst trat er neben mich legte seine Hände auf meine Hüfte und legte seine Lippen auf meine.

"Danke." flüsterte ich ihm ins Ohr. "Haben die dich belästigt Baby?" fragte Dylan ohne seine Augen von Troy zu nehmen. "Und wer bist du?" fragte Troy ihn. "Dylan Hale. Der Freund. Und der Geschäftspartner deines Vaters." sagte Dylan mit ruhiger Stimme und lächelte sein typisches Dylan-Lächeln. Für einen Moment betrachtete ich Dylan verliebt, bevor mein Blick zu einem schnaubenden Troy überging. "Oh Baby, mir ist gerade eingefallen, dass wir ja noch diese Sache machen wollten. Weißt du noch?" sagte ich schnell, bevor die Situation ausarten konnte.

Unauffällig schob ich Dylan von den Taylors weg, drehte mich aber nochmal kurz zu Nathan. "Wir sehen uns später sicher noch!" Er warf mir den selben entschuldigenden Blick Zu, den ich in meinem Gesicht hatte. Vorsichtig lief ich mit Dylan in eine Ecke und legte meine Hände auf seine Brust. "Dylan." kam nur aus meinem Mund. "Er will das was mir gehört und das finde ich nun mal nicht so lustig!" sagte Dylan ruhig, aber wütend und beobachtete Troy von weitem. Sanft lächelte ich ihn an, nahm sein Gesicht in meine Hände und drehte ihn zu mir. "Ich wollte mich doch nur bedanken! Dieser Troy ist ziemlich.. aufdringlich. Danke!" beruhigte ich ihn und küsste ihn sanft. Durch meine Berührung entspannte Dylan sich etwas und zog mich eng an sich. "Du weichst heute nicht mehr von meiner Seite! Du hast sozusagen Hausarrest, weil du doch heute Mittag so ungezogen warst!" zwinkerte er mir zu und zog mich dann die Treppe runter und fing an mich diversen Leuten vorzustellen.

Stolz präsentierte er mich vielen Gästen, von denen ich immer ein Kompliment über mein Aussehen und über meinen guten Männergeschmack bekam. Doch als wir uns auf Helen und das braunhaarige Mädchen neben ihr zu bewegten musste ich schlucken. Selbstsicher bewegte sich das Mädchen auf Dylan zu, schlang ihre langen, dünnen Arme um ihn und drückte ich geräuschvoll einen Kuss auf die Wange. Emely. Emilia! Sag ich doch! "Emilia, schön dich zu sehen! Wie geht es dir? Hast du dich gut zurecht gefunden?" lächelte Dylan sie fröhlich an. "Nun ja, ich kenne mich in der Stadt noch nicht wirklich aus, aber du könntest mich ja mal rumführen und dann.." fing sie mit ihrer wirklich attraktiven Stimme an.

Wirst du jetzt lesbisch? Genervt verdrehte ich die Augen. Emilia strich langsam mit ihrem Zeigefinger Dylans muskulösen Arm runter und schaute ihn eindringlich an. "..könnten wir vielleicht am Strand spazieren gehen? Ich hatte noch gar keine Zeit ihn zu bewundern." lächelte sie einladend. Damit ich vor Eifersucht nicht irgendetwas dummes anstellen konnte nahm ich mir ein Glas Champagner von dem Tablett des Kellners neben mir und nahm einen Schluck. Solange ich beschäftigt war konnte ich nichts dummes tun! Sicher?

"Das klingt wirklich super! Ich denke dein Bruder Nathan kennt sich hier schon super aus. Frag ihn doch mal! Ach und übrigens, das ist meine wunderschöne Freundin, Lia!" stellte er mich vor und legte seinen Arm um meine Hüfte. "Nett dich kennen zu lernen." lächelte ich ihr in ihr geschocktes Gesicht. Miss Model-Gesicht ist es wohl nicht gewohnt eine Abfuhr zu bekommen. "Die Freude ist ganz meiner seits!" Sie zeigte ihre weißen, perfekten Zähne. Ich atmete einmal tief durch und wagte einen Blick zu Helen, die mich missbilligend anstarrte. Das könnte noch ein interessanter Abend werden..

-My Life as Lia- Zusammenleben mit Badboys für AnfängerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt