36. Hawaii

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Überwältigt stieg ich aus dem Flugzeug aus und wurde auch sogleich mit einer Blumenkette und einem Getränk bestückt. Freundlich diese Hawaiianer. Freundlicher als die Leute zu Hause. Das ist nun wahrlich nicht schwer Lia, ich bitte dich! "Willkommen auf Hawaii Miss Martin." Die junge Frau lächelte mich freundlich an. "Danke." Ich grinste zurück.

Auf dem Weg zu unserer Villa.. Oh mein Gott es klingt so abnormal das zu sagen.. Ist ja auch nicht deine Villa! Stimmt, also, auf dem Weg zu der Villa von Dylans Eltern konnte ich einfach nur staunend die wundervolle Landschaft begutachten und dabei Dylans Hand halten, damit ich mir auch sicher sein konnte, das das ganze hier kein wunderschöner Traum war.

An der gigantischen Villa angekommen werden wir von einer großen Schar von Menschen begrüßt. Ein paar kannte ich. Es waren Familienmitglieder von Dylan. Seine Tanten, seine Onkels, seine Cousinen und Cousins und.. Sean! Quiekend rannte ich auf meinen besten Freund zu und sprang in seine Arme.

"Sean!" Das war das einzige, das meinen Mund verließ, denn ich konnte gerade noch so meine Freudentränen unterdrücken. Ich hatte ihn schon viel zu lange nicht mehr gesehen. "Hey Knackarsch, du lebst ja noch!" Ich drückte mich noch fester an hin und genoss den Moment.

"Natürlich, sie hat ja noch einen beschützenden Freund der sich übrigens ziemlich überflüssig vorkommt und deshalb mal das Zeug in unser Zimmer bringt." Niemand von uns reagierte auf Dylans Aussagen, da wir uns nur doof grinsend anstarrten. Belustigt aber auch irgendwie beleidigt schnaufend stapft Dylan die edle Mamortreppe hinauf.

"Wie ist es in LA?" Mit großen Augen grinste ich ihn an. "Unglaublich. Aber nichts für mich." Mein Grinsen erstarrte. "Wieso, was ist passiert?" "Ich vermiss euch alle einfach viel zu sehr und außerdem wer brauch schon LA wenn man euch und eure Probleme hat!" Er zog wissend eine Augenbraue hoch.

"Du hast den Blog gelesen.." Ich seufzte. "Natürlich!" gab er selbstverständlich von sich. "Mal so ganz nebenbei: Ich würde mich echt freuen wenn ich Onkel werden würde, aber wer glaubt so ne Kacke bitte?" Ich verdrehte die Augen. "Alle. Leider."

Enttäuscht schüttelt Sean seinen Kopf. "Nur Idioten, genau wie in LA." Ich zog eine Schnute. "Ach komm schon Lia, ich zieh mit Will wieder zurück und dann regeln wir das. Wir bekommen wieder alles hin und dann steht der Hochzeit nichts mehr im Weg."

"Hochzeit?" verwirrt tauchte Dylan hinter mir auf. "Aber er hat mir doch gar keinen Antrag gemacht!" Auch ich wusste nicht wovon Sean redet. "Ihr doch nicht! Denkt ihr immer das es nur um euch geht?! Nein, ich meine das süßeste schwule Paar, das ihr kennt!" gab Sean preis.

"Warte, du und-" Begann ich quiekend. "Pscht! Ich wollte heute den Antrag machen!" Jetzt musste sogar Dylan grinsen. "Und deshalb wollte ich fragen, ob ihr mir dabei helfen könnt." Sofort nickten wir bereitwillig. "Danke!" Sean lächelte uns erleichtert an.

"Und jetzt genießt die Zeit hier ich sag euch dann bescheid wenn ich euch brauche." Wieder nickten wir und blickten Sean dann hinterher wie er nach draußen verschwand. "Krass." gab Dylan überwältigt von sich. "Ja, krass." antwortete ich lächelnd und legte meine Hand auf seine Wange.

Verliebt schaute ich in seine ozeanblauen Augen und gab ihm einen sanften Kuss. Gerade als Dylan den Kuss vertiefen wollte platzte aber Thomas dazwischen. "Sir?" Dylan löste sich von mir und drehte sich genervt zu Thomas. Er mochte ihn wirklich nicht.

"Was gibts?" "Sie werden kurz im Garten gebraucht." sagte er trocken. Dylan nickte verständlich und lief in den Garten. Da ich wirklich keine Lust hatte noch länger hier wie eine Statistin rum zu stehen lief ich die Treppen hoch, um unser Zimmer zu finden.

"Wo gehst du hin?" Ich hörte Tommy hinter mir laufen. "Mein Zimmer suchen. Du?" antwortete ich ohne ihn eines Blickes zu würdigen. "In dein Zimmer, weil du es ohne mich nicht finden wirst." antwortete er genauso monoton.

Ohne noch etwas zu sagen lief er vor mich und führte mich zu dem Zimmer. "Lia, was habe ich dir eigentlich getan, dass du mich wie ein Stück Scheiße behandelst?" Fassungslos starre ich ihm entgegen. "Du weißt es ganz genau!" Tommy lachte ungläubig.

"Ernsthaft? Seit wann bist du denn so nachtragend? Das war doch alles Kinderkram und hatte nichts zu bedeuten." "Ich fand es ziemlich ernst zu nehmend und das ist vermutlich gerade das Problem." Ich zuckte mit den Schultern.

"Das ist doch lächerlich. Können wir nicht wie zwei Erwachsene drüber reden? Bitte. Wir werden uns jetzt für eine sehr lange Zeit jeden Tag sehen und ich persönlich kann das nicht ertragen wenn es so zwischen uns bleibt."

"Ach ja? Dann hör auf mich dauernd 'ganz aus Versehen' zu berühren, mich in enge Räume zu zerren und mir weis zu machen, dass alles in Ordnung sei und niemals jemand einen Fehler begangen hätte!" schrie ich ihn an.

Dann atmete ich einmal tief durch und schaute ihn selbstbewusst an. "Wir klären das. Aber nicht hier und nicht jetzt. Ich muss erstmal mit meinem eigenem Kram klar kommen okay? Und dass du dauernd um mich rum schleichst macht das nicht besser."

Ich beobachtete seine Gesichtszüge. Als ich diesen Satz beendet hatte änderte sich etwas an seinem sonst aufgesetztem, charmantem Lächeln. Er wirkte mehr selbst- oder gar siegessicher.

"Mach ich dich etwa so nervös?" Verwirrt zuckte ich mit den Achseln. "Selbst wenn, dann nur weil du dauernd rumschleichst und ich nun mal nicht will, dass du alles weißt." Grinsend schüttelte er seinen Kopf.

"Oh nein. Es liegt nicht daran, hab ich recht?" Eindringlich musterte er mich, weshalb ich seinem Blick auswich. "Du hast noch Gefühle für mich. Ich bedeute dir noch was, sei es auch nur ein ganz kleines bisschen." "Nehmen wir mal an es wäre so.." Es ist so.

".. wäre es egal, denn ich liebe Dylan und einen Funken kann man ganz leicht löschen!" Wissend musterte er mich schmunzelnd. Dann nickte er und lief zur Türe. Unter ihr blieb er stehen und sagte dann ohne sich nochmals umzudrehen. "Ein Funke kann aber auch ein ganzes Feuer entfachen. Vergiss das nicht."






-My Life as Lia- Zusammenleben mit Badboys für AnfängerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt