16. Ja, ich will

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"Jetzt mach es doch nicht so spannend!" beklagte sich meine Mutter. "Aber so wie es aussieht weiß jeder außer mir was in der Box ist!" sagte ich verwirrt und überspielte meine Neugier. "Lia, mach sie einfach auf. Ich weiß doch, dass du gerade innerlich jede Sekunde, in der du es nicht öffnest immer ein kleines bisschen mehr stirbst vor Neugierde!" lachte Dylan. "Okay, okay!" gab ich zu und öffnete die mysteriöse kleine Box. Drinnen war ein Silberner Hausschlüssel an einer Kette. Auf dem Schlüssel, war etwas eingraviert. 'Fearless' Gerührt schaute ich zu Dylan, der mich gespannt anschaute. "Fearless, weil du die mutigste Person bist, die ich kenne. Weil du immer alles versuchst, selbst wenn du weiß, dass du scheitern wirst. Weil du das Glück der anderen vor dein eigenes Stellst.." erklärte er und mir stiegen Tränen in die Augen.

Das war das süßeste, das mir je jemand geschenkt hatte. "Aber der Schlüssel ist nicht nur da, um dich jeden Tag daran zu erinnern. Es ist gleichzeitig der Hausschlüssel zu meinem Appartement. Und wenn du willst dann zu unserem Appartement." sein Lächeln wurde noch breiter. Geschockt hielt ich die Luft an. "Lia, ich hab das mit deinen Eltern abgeklärt und da deine Mutter ja bald das Kind bekommt, dachten wir, das es doch super passen würde.." er holte tief Luft. " Lia Martin, willst du bei mir einziehen?" Er hatte es mich gefragt. Ich hatte mir das ganz sicher nicht eingebildet. Ohne auch nur einen Muskel zu regen starrte ich in Dylans Augen. "D-du kannst auch immer wenn du willst hier schlafen, dein Zimmer hier bleibt ja.." sagte Dylan unsicher.

Verdammt Lia, sag mal was! Ich erwachte aus meiner Trance und fand meine Stimme wieder. Mit dem größten Lächeln in meinem Gesicht nickte ich langsam. "Natürlich Dylan.. was ist das denn für eine Frage!" "Warte, heißt das jetzt ja?" fragte er mich verwirrt. "Ja, ich will! Natürlich will ich! Ich will nichts anderes auf der Welt mehr, als jede freie Sekunde meines Lebens mit dir zu verbringen!" antwortete ich überglücklich und fiel im in die Arme. Neben mir merkte ich, wie meine Mutter sich lächelnd eine Träne von der Wange wischte und meinen Dad, der sich die Tränen verkneifen musste. Christina und Diego hielten sich fest in den Armen und beobachteten uns lächelnd und Camila schaute uns nur mit weit auf gerissenen Augen an. "Wenn ihr irgendwann mal heiratet, bin ich dann auch eingeladen?" fragte sie hoffnungsvoll. 

"Wenn wir irgendwann mal heiraten, dann darfst du unser Blumenmädchen sein und uns die Ringe bringen! Versprochen." zwinkerte Dylan und zog mich nah an sich. Camilas Gesicht leuchtete auf vor Freude und umarmte uns beide fest. "Jetzt aber mal halblang! Ihr redet jetzt bitte noch nicht vom Heiraten!" mischte sich mein Bruder ein. Alle drehten sich verwirrt zu Dave um. "Ich möchte echt nicht, dass meine kleine Schwester heiratet bevor ich es überhaupt mal geschafft habe eine gescheite Beziehung auf zu bauen!" motzte er.
Alles in allem verbrachte ich den Tag noch mit meiner Familie und fing am Abend an, meine Sachen für Dylans.. ich meine unsere gemeinsame Wohnung zu packen.

"Baby, wir haben noch genügend Tage, an denen wir den Rest holen können!" lachte Dylan und zog mich in eine Umarmung. "Aber ich will jetzt schon so viel wie es geht mitnehmen!" sagte ich aufgeregt und  konnte gar nicht aufhören zu grinsen. Ich sag doch, finger weg von Drogen! Ich nehme keine Drogen!? Dann eben von Lachgas! Mal im Ernst: Wieso ist hier immer jeder am lächeln und grinsen!? Das ist doch nicht gesund! Eine nervige Stimme im Kopf zu haben ist nicht gesund! Kann ich doch nichts dafür.. Na ja, wenn du auch irgendwann mal die Klappe halten würdest, dann könnte ich mich vielleicht darauf konzentrieren, was Dylan sagt!

"Lia?" Dylan schaute mich fragend an und drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Sorry, was?" "Ich habe gesagt, dann können wir heute das Bett einweihen!" zwinkerte er. "Haben wir doch schon!?" gab ich lachend von mir und drehte mich zu ihm. Unsere Gesichter waren ganz nah beieinander und ich konnte seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren. "Ja, aber da war es noch nicht unser Bett. Und zur Feier des Tages könnten wir das tun.." lächelte er pervers und fing an mich leidenschaftlich zu küssen. Er biss mir leicht in meine Unterlippe und löste sich dann wieder von mir.

"Wieso denn das Bett einweihen, wir haben ein ganzes Appartement!" grinste ich und gab ihm einen sanften Kuss auf seine Schulter. Kaninchen... "Aber zuerst muss ich fertig packen!" Ich drehte mich um und packte den restlichen Kram in einen kleinen Karton. Dylan schnappte sich 2 Kartons, in dem Hauptsächlich meine Kleider drinnen waren, da bei Dylan ja schon alles nötige, wie Bett und so weiter war. Ich nahm noch meine Schultasche, mit allen Büchern, meinem Ordner und dem ganzen anderen Zeug, meine normale Tasche und einen weiteren Karton. Glücklich lud ich das ganze Zeug in mein Auto ein und wusste gar nicht, ob ich lachen oder weinen sollte.

Ein letztes Mal lief ich zu meinen Eltern und drückte sie fest. "Ich liebe euch!" murmelte ich in ihre Schultern. "Wir dich auch, mein Schatz!" erwiderte mein Vater. "Und denk dran, wenn du eine Auszeit brauchst oder sowas, du kannst immer wenn du willst hier schlafen, dein zimmer hast du ja noch!" bot meine Mutter mir an. "Danke Mum. Und ruft mich sofort an, wenn das Baby kommt! Ich will dabei sein!" drohte ich meinen Eltern. "Machen wir! Aber schau du lieber selber, dass du nicht schwanger wirst.." sagte mein Dad ernst. "Ist ja gut Vater.." sagte ich verstört und lief dann zu meinem Auto. Fürs erste Mal stieg ich in mein eigenes Auto. Fürs erste Mal fühlte ich mich so verdammt unabhängig. Und fürs erste Mal fuhr ich damit zu meinem neuen Zu Hause!

-My Life as Lia- Zusammenleben mit Badboys für AnfängerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt