6. Pregnant

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"Lia!" rief Dylan mir hinterher. "Lia, jetzt warte doch mal!" Er griff nach meinem Oberarm und brachte mich somit zum Stoppen. Verletzt schaute ich ihn mit glasigen Augen an. Ein Passant schaute uns von der anderen Straßenseite prüfend an. "Okay, ich habe dich angelogen! Ich gebs ja zu! Ich habe mich zurückgezogen, aber nie ganz aufgehört.." sagte er komplett ehrlich. "Dylan wie soll ich dir denn jetzt noch glauben, nachdem du mich wegen so etwas großem angelogen hast!?" gab ich enttäuscht von mir. "Tu es doch einfach!" sagte er hoffnungsvoll. 

Kopfschüttelnd entzog ich meinen Arm aus seinem Griff. "Es tut mir leid.." Mit gesenktem Kopf lief ich von ihm weg und in Richtung Schule. "Wie jetzt? Du gehst einfach?" rief er mir nach und lief ein paar Schritte zu mir. "Dylan bitte lass mich in Ruhe! Ich muss in die Schule und brauche Zeit zum nachdenken!" sagte ich mit zitternder Stimme. Der Passant, der uns vorhin vorsichtig beobachtet hatte kam jetzt auf die andere Straßenseite und schaute mich besorgt an. "Alles Okay bei Ihnen? Belästigt der Herr sie?" "Ja, alles gut. Er wollte gerade gehen! Aber danke." lächelte ich ihn höflich an und ging dann zu Schule.

Dort angekommen setzte ich mich ohne ein Wort auf meinen Platz, legte meinen Kopf genervt auf den Tisch und versteckte mein Gesicht hinter meinen Armen. Ich schwöre, wenn mich jetzt nur irgendjemand doof ansah würde ich ihn umbringen. "Guten Morgen Sonnenschein!" trällerte Nathan. "Tut mir leid, aber ich muss dich jetzt leider umbringen!" sagte ich monoton und hob nicht mal meinen Kopf an. "Hat da jemand schlechte Laune?" fragte Nathan mich nervig. Als Antwort gab ich nur ein Brummen von mir und versuchte wenigstens noch ein bisschen Schlaf vor dem Unterricht zu bekommen.

"Komisch, dabei dachte ich nach dem Auftritt, den du und dein Freund gestern hingelegt haben, dass du heute übermäßig glücklich bist.. Ärger im Paradies?" hakte er weiter nach. "Halt die Klappe! Ich will nicht drüber reden!" maulte ich nur und bewegte mich immer noch keinen Zentimeter. "Wirklich, ist alles gut bei euch? Er hatte nämlich so eine seltsame Aura um sich u-" In Lichtgeschwindigkeit schoss mein Kopf nach oben und ich funkelte ihn wütend an. "Ich schwöre bei Gott, ich werde deine kleinen Mädchen-Eier nehmen und sie in einen Mixer stecken, wenn du nicht sofort deine verdammte Klappe hälst!" drohte ich ihm.

"Also wirklich Lia, so behandelt man doch keine neuen Schüler! Vor allem nicht wenn sie so heiß sind wie er hier!" mischte sich Elena ein. Oh nein! "Eben, hör wenigstens ein mal auf die Wasserstoffblonde-Plastik-Barbie-Zicke hier neben mir." sagte Nathan empört. "Elena!" korrigierte diese ihn.  "Gesundheit!" sagte er schnell und beachtete sie dann nicht weiter. "Verschwinde!" sagte ich, das letzte was ich jetzt brauche ist jemanden, der auf meiner schlechten Laune rumreitet!" gab ich ehrlich von mir. "Okay." sagte er dann einfach nur und lächelte mich aufmunternd an.

Ohne viel zu mir zu sagen brachte Nathan mich trotzdem irgendwie auf andere Gedanken und munterte mich auf. Der Tag in der Schule verlief also nicht ganz zu miserabel wie ich es anfangs gedacht hatte. Trotzdem zählte ich mal wieder die Stunden, bis der Unterricht vorbei war. Der Unterschied zu gestern war, dass ich nicht wollte, dass die Schule endete. Ich hatte durch Nathans Aufmunterungsprogramm überhaupt keine Zeit gehabt auch nur einen Gedanken an Dylans Lügen zu verschwenden. Ehrlich gesagt wollte ich auch gar nicht drüber nachdenken, aber Dylan würde mich nach der Schule abholen und dann eine Antwort von mir erwarten.

Ist ja auch verständlich! Du hast ihm ja eine versprochen! Nein, ich habe lediglich gesagt, das ich Zeit brauche und dass ich in die Schule muss! Und ich dachte du würdest den Typen kennen mit dem du zusammen bist.. Tu ich doch! Deshalb weiß ich auch, dass er wenigstens irgendetwas von mir hören will.. und am Besten natürlich was Gutes. 

Nathan schnipste mit seinen Fingern vor meinem Gesicht rum und holte mich wieder in die Realität zurück.

"Hey Sonnenschein! Wieso freust du dich denn nicht?" lächelte er mich belustigt an. "Freuen über was?" gab ich verwirrt von mir. "Ehm, das Mathe ausfällt und wir jetzt Schule aus haben!" klärte Nathan mich auf. "Warte was!? Oh mein Gott, vielleicht muss ich ja heute doch noch keinen Selbstmord begehen!" sagte ich hoffnungsvoll. "Oh nein Kleine! Heute nicht!"

Lachend liefen wir aus der Schule raus. "Darf ich Sie mit nach Hause geleiten?" fragte Nathan mich höflich und streckte mir seinen Ellenbogen entgegen. "Liebend gerne Sir Taylor!" erwiderte ich genau so geschwollen und mit hoch erhobenen Kinn hakte ich mich ein. "Aller liebste Miss Martin, steigen sie gerne in meine silber-glänzende Kutsche!" Er hielt mir die Türe auf und machte eine einladende Geste. "Liebend gerne, Mister Taylor!" kicherte ich und machte einen Knicks.

Ihr seid auch ziemlich gestört oder? Hey, ich hab Spaß! Also verderbe mir das jetzt bitte nicht! Nathan joggte um sein Auto rum und stieg ebenfalls ein. Innerhalb von 2 Minuten war ich zu Hause. "Danke fürs fahren!" bedankte ich mich. "Kein Ding. Jetzt weiß ich wenigstens wo du wohnst." zwinkerte er mich an. "Idiot!" sagte ich nur kopfschüttelnd und steig dann aus. Nathan winkte mir noch doof grinsend zu und verschwand dann. 

Erschöpft warf ich mich auf mein Bett und schrieb Dylan eine Nachricht, dass ich schon zu Hause wäre und er mich nicht von der Schule abholen müsse. Plötzlich hörte ich ein Poltern und stand schnell auf. Mit verschränkten Armen missbilligte ich meinen Bruder, der mit einem Stapel Essen in sein Zimmer lief. "Dave, ich will dir nicht sagen, was du zu tun oder lassen hast, aber ich glaube wenn du so weiter machst wirst du fett!" Ich musste dann doch schmunzeln. "Ach was! Lia, kannst du den Pudding mal aufheben?" antwortete er nur und balancierte das wild durch gemischte Essen. "Sag mal bist du irgendwie auch schwanger?" fragte ich ihn verwirrt.

"Auch?! Willst du mich gerade verarschen?!" fragte mein Bruder mit weit aufgerissenen Augen. "Nein. Also ich bin mir noch nicht ganz sicher, aber es ist höchstwahrscheinlich so." erzählte ich meinem mich komisch anstarrenden Bruder. "LIA VERDAMMT! DU BIST GRADE MAL 17! HAT DIR NIEMAND GEZEIGT WIE MAN VERHÜTET!? WIESO HAT DYLAN DENN NICHTS GESAGT!? WISSEN MUM UND DAD SCHON BESCHEID? SCHEIßE VERDAMMT, DIE WERDEN DICH UMBRINGEN!" schrie mein Bruder rum. "Dave, beruhig dich!" übertönte ich ihn. "Ich? Mich beruhigen? Sag mal spinnst du?!" fuhr er fort. "Jetzt schrei doch nicht so! Ich rede von Mum!" sagte ich nur. "Warte.. Mum?" "Ja, Mum!"

-My Life as Lia- Zusammenleben mit Badboys für AnfängerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt