60. Trust

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Auch das Shoppen durch London konnte mich nicht beruhigen. Obwohl du wirklich süße Sachen gefunden hast? Das war alles irrelevant. Dylan hatte immer noch nicht angerufen! Wie willst du wissen ob er noch nicht angerufen hast, wenn du dein Handy immer noch nicht angeschalten hast?

Erschrocken riss ich meine Augen auf und schlug mir mit der flachen Hand gegen meine Stirn. Meine Freunde schauten mich verstört an, sagten aber nichts, da ich hastig mein Handy aus meiner Jackentasche zog und es einschaltete. "Darf ich fragen welche magische Antwort auf deinem handy ist, dass du es wie eine Bekloppte aus deiner Jacke zerrst?" Nathan legte seine hand vorsichtig auf meinen Arm.

"Ich blöde Kuh mache Dylan dauernd Vorwürfe, dass er nicht anruft, statt das ich mal auf die glorreiche Idee komme mein Handy überhaupt einzuschalten!" Dana seufzte genervt. "Du Depp!" Ich nickte. "Da steht es 20 entgangene Anrufe!" Ich schlug meinen Kopf gegen Danas Schulter.

Sofort wählte ich Dylans Nummer und atmete erleichtert aus, als ich seine besorgte Stimme hörte. "Lia! Bitte, hör mir zu. Da lief noch nie was zwischen mir und Emilia und da wird auch nie etwas laufen und.." Verkrampft versuchte ich gegen Dylans Redepegel anzukommen. "Baby, ich weiß. Ich glaube dir." sagte ich grinsend. Gott, ich liebte ihn so sehr.

"Das wurde alles aus dem Kontext gezogen und diese ganzen Artikel und angebliche Aussagen, die wir gemacht haben stimmen auch nicht und was hast du gesagt? Du glaubst mir?" Ich lachte. "Ja." Er atmete erleichtert aus. "Oh Gott sei dank!" Ich hörte Seans Stimme im Hintergrund. "Ich habs dir doch gesagt!"

Ich konnte förmlich spüren wie er seine Augen gerade verdrehte. "Aber,.. aber wieso hast du mich dann dauernd weggedrückt?" Schuldig biss ich mir auf meine Unterlippe. "Mein Akku war leer und danach habe ich vergessen es wieder anzuschalten.." Dylan, Sean und Will stöhnten genervt.

"LIA!! Mensch, du kannst uns doch nicht so Angst machen! Dylan hat uns die ganze Nacht wach gehalten!" ertönte jetzt Wills Stimme. "Tut mir wirklich leid!" sagte ich schuldvoll und schaute in die neugierigen Gesichter meiner Freunde. Sofort stellte ich auf Lautsprecher.

"Wenigstens haben wir das schon mal aus der Welt geschafft." Sean klang beruhigt. "Außerdem haben wir gestern raus gefunden, wer den Blog schreibt." warf Nathan ein. Sofort fragten uns die Jungs neugierig aus. "Was? Wer ist es?" Nathan korrigierte sich. "Zumindest vermuten wir es. Wir sind uns ziemlich sicher aber wir wissen es noch nicht 100%."

"Na los sag schon!" drängelte Sean. "Meine Mum und vielleicht auch Emilia." murmelte er. Er hatte sich immer noch nicht mit dem Gedanken angefreundet. Würdest du das bei deinen Eltern? Nein, aber meine Eltern sind auch nett. Vielleicht hat sie ja ihre Gründe? Dass sie mich hasst und mich und Dylan auseinander bringen will ist aber kein guter Grund! 

Stille auf der anderen Seite der Leitung. Will war der erste, der was sagte. "Das klingt irgendwie plausibel für mich." Sean stimmte ihm zu. Dylan seufzte. "Nathan?" "Ja?" Er schaute mich verwirrt an. "Wir versuchen so viel wie möglich raus zu finden. Vielleicht war sie es ja doch nicht. Wir melden uns dann bei euch." "Okay." sagte ich. Nathan lächelte leicht. "Danke Dylan."

Mein Herz erwärmte. "Natürlich Kumpel!" gab Dylan von sich. Will räusperte sich. "So und jetzt geht und genießt London! Und wehe ihr kommt nicht zurück mit strahlenden Gesichtern und Souvenirs!" ermahnte er uns. Wir lachten alle. "Versprochen! So viele, wie wir tragen können!" Dann legten wir auf.

Und obwohl Dylan und ich das jetzt geklärt hatten hatte ich noch dieses unwohle Gefühl in meinem Magen, dass mir sagte, dass noch mehr hinter der Geschichte steckte, als wir momentan erahnen konnten.

Der Rest der Woche in London war komisch. Es gab Momente, da vergaßen wir alle das Drama um uns herum und hatten eine wundervolle Zeit in London. Wir machten tolle Erinnerungen und Bilder und kauften auf Wills Anordnung so viele Souvenirs wie möglich. Dann gab es Zeiten, da versuchten wir alle das Beste aus der Zeit hier zu machen, aber man konnte die Anspannung in jedem einzelnen von uns spüren.

Trotzdem kamen Dana und ich in unserer Mission, Nathan und Hanna zu verkuppeln weiter als wir gedacht hätten. Insgesamt war es eine schöne, aber turbulente Woche, an dessen Ende wir alle froh waren endlich wieder nach Hause zu fliegen. Und als Mr. Hastings uns fragte wie wir es fanden antwortete ich "Besser als letztes Mal!" Und er warf mir einen entschuldigenden Blick zu, sagte aber nichts weiteres.

Ihr könnt mir gar nicht glauben wie froh ich war wieder auf bekanntem Boden zu sein. Ihr wisst ich liebe reisen sehr, aber ohne Dylan war es grauenhaft und wenn wir mal ganz ehrlich waren, war es einfach ein beschissener Zeitpunkt! 

Überglücklich schloss ich also Dylan in meine Arme und ließ ihn erst wieder los, als unsere Lehrer sich von allen Verabschiedeten. Elena und Allison wurden von Allisons Mutter abgeholt, als sie an mir vorbei lief und mir ein schiefes Lächeln zuwarf. Ich nickte ihr kurz zu und wand mich dann wieder zu meinen Freunden.

"Ich habe dich so verdammt vermisst Prinzessin!" Lächelnd schaute ich zu ihm hoch, stellte mich auf meine Zehenspitzen und gab ihm einen kleinen Kuss. "Ich dich auch!" sagte ich leise. "Also, was habt ihr Neues raus gefunden?" fragte Dana. Dylan seufzte genervt. "Keine Ahnung, Helen meinte, sie redet nur, wenn Nathan dabei ist. Damit du es verstehst, was ich wiederum nicht wirklich verstanden habe."

Nathan nickte. "Dann fahren wir sofort hin!" Er beobachtete uns alle, als Hanna und Dana sich unsicher anschauten. "Wir haben euch wirklich lieb, aber meine Mum ist hier um uns abzuholen." sagte Dana. "Außerdem klingt das so, als ob ihr das erstmal untereinander klären müsst. Sagt uns bescheid sobald ihr was Neues wisst!" Wir verabschiedeten uns von ihnen und fuhren zu Nathan nach Hause.

-My Life as Lia- Zusammenleben mit Badboys für AnfängerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt