-My Life as Lia- Zusammenleben mit Badboys für Anfänger

5. Seit wann..?

Mein Bruder und mein Freund.. Dave und Dylan.. alleine.. in einem Raum und reden.. unter vier Augen?! Und das seit geschlagenen 10 Minuten. Irgendwas stimmte doch nicht! Leise schlich ich mich ans Wohnzimmer und versuchte die beiden zu belauschen. "Alter wirklich, ich brauch ein letztes Mal deine Hilfe!" bettelte Dave. "Das hast du das letzte Mal auch schon gesagt! Ich mach da nicht mehr mit! Lia wird mich umbringen, wenn sie das erfährt!" antwortete Dylan und schaute sich schuldig um. Sofort presste ich mich an die Wand und wagte es nicht auch nur zu Atmen.

Als ob er dich durch die Wand sehen kann! Du kannst dich also normal hinstellen,.. Idiot! Man halt die Klappe, ich bin im Spy-Modus! Wie immer waren meine innere Stimme und ich uns nicht einig, aber seit ich beim Psychiater war sprach sie immer weniger mit mir. Gott sei dank! Und damit hast du soeben bewiesen das du eine ernsthafte Störung hast! Ich verdrehte in Gedanken meine Augen und konzentrierte mich wieder auf das Gespräch.

"Dylan, komm schon, wie in alten Zeiten. Du, Hunter und ich! Das wird super. Nur noch ein letztes Mal. Sozusagen das große Abschlussding! Du wirst als King aus dem Ring steigen!" versuchte Dave ihn zu überreden. "Aber das bin ich doch schon!?" gab Dylan lachend von sich. Dave verzog sein Gesicht seltsam und zog scharf die Luft ein. "Weiß nicht. Hab gehört es gibt einen anderen, der wirklich Aufwand betreibt dich zu verdrängen.." berichtete ihm mein Bruder. Verwirrt und nachdenklich kniff Dylan seine Augen zusammen und musterte meinen doof grinsenden Bruder. "Na gut." sagte er schließlich und seufzte einmal laut.

"Komm lass uns wieder zu Lia, sonst wird sie noch ungeduldig und neugierig und fängt an Fragen zu stellen und dann muss ich sie wieder anlügen." sagte Dylan monoton. Wie bitte?! WIEDER anlügen?! Wobei hat er mich denn noch angelogen? Und weswegen will er mich jetzt anlügen? Ich dachte wir hätten uns geschworen nach dem ganzen Drama letzten Jahres uns immer alles zu sagen und nicht mehr zu lügen! Das ist wohl dein Problem, du denkst zu viel nach, aber eben nicht über die im Moment wichtigen Dinge! Wie zum Beispiel das du deinen kleinen wunderschönen Hintern in die Küche bewegen solltest, da die beiden sonst mitbekommen, dass du sie belauscht hast!

Stimmt! Fuck! Schnell, aber leise sprintete ich in die Küche und setzte mich auf die Theke. Kurz danach betraten Dylan und Dave die Küche und schauten mich unschuldig an. "Hey! Worüber habt ihr denn so ewig geredet?" fragte ich ebenfalls unschuldig. "Ach du weißt schon. Jungssachen und so." gab Dave Achsel zuckend von sich und holte sich was aus dem Kühlschrank. "Bleibst du jetzt eigentlich länger hier?" fragte ich meinen Bruder misstrauisch und scannte ihn von oben bis unten. Alles an ihm wirkte so auffällig normal. "Ja denke schon, wieso?" "Was wurde aus dem Studium?" fragte ich ihn aus.

"Semesterferien." antwortete er simpel und schaute mich verwirrt an. "Alles okay bei dir? Du wirkst so seltsam.." Etwas dramatisch zeigte ich auf mich und zog meine Augenbrauen zusammen. "Ich? Ich bin komisch? Ihr seid komisch!" verteidigte ich mich. "Wenn du meinst Krümel!" lachte er und bewegte sich dann in Richtung Treppe. "Ich leg mich dann mal aufs Ohr!" verabschiedete er sich und verschwand dann. "Worüber habt ihr geredet?" fragte ich Dylan ernst. "Nichts wichtiges.. wirklich!" sagte er und schaute mir direkt in die Augen. Dass er mir so direkt ins Gesicht log machte mich so wütend! "Tz!" gab ich nur von mir und lief dann, dicht gefolgt von Dylan in mein Zimmer.

"Hey, was ist denn auf einmal los?" fragte Dylan mich verwirrt, nachdem er die Türe geschlossen hatte. "Nichts." sagte ich beleidigt und fing an mich zu schminken. Dylan saß nachdenklich auf meinem Bett und schaute mir dabei zu. "Weißt du noch, was wir uns an der Abschlussfeier versprochen hatten?" fing ich plötzlich an. "Natürlich! Wir beide für immer!" sagte er lächelnd. "Genau. Ohne Lügen und den ganzen anderen Scheiß!" fügte ich hinzu und beobachtete seine Reaktion im Spiegel. Seine Augen leuchteten kurz schuldig auf, doch er versteckte es schnell. "Was ist damit?" fragte er ruhig.

"Ach keine Ahnung. Ich hab nur manchmal einfach Angst dich zu verlieren.." gab ich ehrlich von mir. "Wirst du nicht Baby! Versprochen!" sagte er sanft, kam auf mich zu und drückte mir einen Kuss auf den Kopf. Das waren aber viele Versprechen die er mir gab.. "Ich liebe dich doch Prinzessin und das wird sich so schnell nicht ändern!" lächelte er mich an. "Ich liebe dich auch, aber ich meinte gar nicht die Art von Verlieren.." murmelte ich. Verwirrt zog er seine Augenbrauen zusammen. "Ich hab Angst, dass du irgendwann vielleicht einfach nicht mehr nach Hause kommst oder sowas...." gab ich mit zittriger Stimme von mir. "Aber wieso das denn?" fragte er mich bemitleidend.

"Ich hab euch belauscht.. es tut mir leid, aber-" fing ich an. "Warte, was hast du alles gehört?" fragte er mit ein wenig Angst in seiner Stimme. "Das Dave irgendwas von dir will und dass es wird wie in alten Zeiten und du dann der King bleibst.. was auch immer er damit meinte." erzählte ich. Dylan gab mir keine Antwort. Er starrte nur mit zusammen gezogenen Augenbrauen auf den Boden. "Ich weiß wovon er redet und ich bitte dich, bitte mach es nicht!" flehte ich ihn an. "Lia, das ist nicht so einfach.." fing er an. "Doch ist es Dylan!!" lachte ich spöttisch.

"Scheiß doch einfach drauf! Niemanden wird es jemals interessieren ob du nun der bekannteste Badboy der Stadt warst oder der gefürchtetste Drogendealer oder sonst irgendwas! Das einzige, das wirklich wichtig ist, dass du am Leben bist!" sagte ich verletzt. Hatte er es denn immer noch nicht verstanden?! "Lia.. Baby.. ich weiß für dich macht das alles keinen Sinn, aber ich muss das machen. Noch ein letztes mal. Nur noch ein verdammtes Mal okay? Mir wird schon nichts passieren!" erklärte er mir. "Und was wenn doch?" fragte ich ihn traurig. "Wird es nicht! Das ist was total ungefährliches!" versuchte er mich zu beruhigen.

"So wie Dave das geschildert hat ist das n ziemlich großes Ding und die sind doch immer gefährlich!" gab ich schmollend von mir. "Es ist wirklich nichts Schlimmes, vertrau mir." sagte er und schaute mir tief in die Augen, als er vorsichtig meine Hand in seine nahm. Mit gerunzelter Stirn zog ich meine Hand aus seiner und schaute ihn ernst an. "Hast du jemals aufgehört?" fragte ich ihn verletzt. "Natürlich!" sagte er und unterbrach unseren Augenkontakt nicht. Alles an ihm wirkte so ehrlich und genau das machte mir so Angst, da ich wusste, dass er mich anlog.

"Seit wann fällt es dir eigentlich so leicht mich anzulügen?" gab ich enttäuscht von mir und verließ dann das Zimmer.