45. Verhandlungen

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Joel lächelte mich wissend an. "Du willst wissen ob dein Liebster dich nochmals hintergangen hat?" Schadenfroh schwelgte er in Erinnerung. "Nein, ich meine es gab zahlreiche Angebote meinerseits und nachdem er immer und immer wieder versucht hatte zu entkommen und mir ziemlich langweilig wurde habe ich ihn laufen lassen, damit ihr endlich zu mir kommt." Er seufzte.

Ich atmete einmal tief durch und sammelte all meinen Mut zusammen. "Und jetzt sind wir hier, mit den Papieren. Fertig zum unterschreiben, aber sie haben beschlossen mir Ihre Lebensgeschichte zu erzählen und ich möchte wirklich nicht respektlos sein, aber ich würde gerne so wenig Zeit wie möglich hier mit Ihnen verbringen." Joel zog seine Augenbrauen amüsiert hoch.

Er nickte. "Natürlich Miss Martin. Aber zuerst würde ich mir gerne durchlesen, ob das was ich unterschreibe auch gültig und richtig ist." Ich nickte verständlich und überreichte ihm, leider nicht ohne eine zitternde Hand, den Vertrag. Wieder belächelte er mich. "Ich bewundere Ihren Mut Miss Martin." "Danke." sagte ich schnell. "Die Abmachung war, dass ich Dylan im Gegenzug für die Firma bekomme. Ich hoffe Sie sind ein Mann Ihres Wortes Mr. Tramper."

Er nickte. "Ja, das war die Abmachung." sagte er. Er stimmte nicht zu, das hieß nichts Gutes. "Sind Sie es nun oder nicht?" fragte Nathan gereizt. "Das werden Sie wohl noch raus finden." gab er achselzuckend von sich und las sich weiter den Vertrag durch. "Wir müssen hier so schnell wie möglich raus, wenn Sean den Vertrag unterschrieben hat bevor der uns noch erschießt!" flüsterte Nathan mir zu.

"Ich weiß, aber ich bin mir nicht wirklich sicher ob wir schnell genug draußen sind. Sean sieht nicht so aus als könnte er rennen, geschweige denn laufen." antwortete ich leise. "Mr. Tramper." sagte ich selbstbewusst. Er hob seinen Kopf. "Ich möchte, dass sie als Beweis Dylan los binden. Er kann in seinem Zustand sowieso nicht wegrennen." verhandelte ich.

Für einen Moment überlegte er und nickte dann. "Ich bin nun mal ein Geschäftsmann und eine Abmachung ist eine Abmachung." Er ließ Sean los binden, woraufhin er leicht nach vorne kippte. Nathan stand sofort neben ihm und hielt ihn davon ab unsanft auf dem Boden zu landen. "Hey Kumpel, halte durch. Du muss gleich einen Vertrag unterschreiben, der die Firma auf Joel überträgt okay?" flüsterte er ihm zu.

"Aber ich hab doch gar kein..." fing Sean an zu krächzen, aber Nathan hielt ihm die Hand vor den Mund. Dann tat er so als würde er ihn umarmen um ihm ganz leise "Das wissen wir, aber er nicht. Er denkt immer noch du bist Dylan." ins Ohr zu flüstern. Langsam schien Sean wieder zu Sinnen zu kommen und nickte. "Ich bin Dylan." sagte er leise.

Joel betrachtete uns misstrauisch. Um von den beiden abzulenken trat ich zu ihm. "Nathan hat Dylan soeben weiß gemacht, dass er gleich unterschreiben muss. Wie sie meinen Freund sicherlich kennen würde er nicht einfach so seine Firma übergeben." Er nickte, warf aber trotzdem noch einen prüfenden Blick auf die beiden. Das war knapp.

Dann klatschte Joel in die Hände und übergab mir den von ihm unterschriebenen Vertrag. "Jetzt fehlt nur noch Dylans Unterschrift." Er grinste siegessicher. Mit dem Vertrag und einem Stift in der Hand lief ich zu Sean, blieb aber kurz vorher nochmals stehen. "Halt." Verwirrt drehten sich alle zu mir.

"Zuerst löschen sie alle Bilder und Daten, die sie von Dylan haben!" befahl ich. Joel hob eine Augenbraue und musterte mich neugierig. "Was versichert mir dann noch, dass Dylan unterschreibt?" Fassungslos schaute ich mich im Raum um. "Hier stehen mindestens 10 Leute, die mit einer Waffe auf uns zielen und ich wette in dem Raum sind nochmal 10. Wollen Sie mir ernsthaft sagen, dass Sie Angst haben ein Mädchen, ein halbstarker Junge und ein Verletzter können hier einfach so rausspazieren, ohne dass sie davon mitbekommen?"

Insgeheim hoffte ich, dass Dylan und die anderen meine geheimen Informationen an sie verstanden hatten. Nicht nur damit sie wussten wie viele bewaffnete hier drinnen waren, nein auch dass es für uns unmöglich war hier raus zu kommen würde Joel sich nicht an den Plan halten, wovon ich stark ausging. Er nickte und schnipste mal wieder mit seinem Finger, woraufhin ein Mann mit jeglichem elektrischem Krimskrams kam. Dann legte er es auf den Boden, kippte Benzin drüber und zündete es an.

"Wie kann ich sicher gehen, dass das alles ist?" fragte ich misstrauisch. "Das können Sie nicht. Dabei müssen Sie mir einfach vertrauen, so wie ich Ihnen vertraue." Ich nickte zögernd. Dann hörte ich Danas Stimme in meinem Ohr. "Er hat das Zeug noch auf seinem Handy, bin gerade dabei es zu löschen." Ohne darauf zu reagieren lief ich zu Sean und reichte ihm den Stift. "Einfach hier Baby. Danach können wir gehen okay?" sagte ich sanft und zeigte auf die Stelle.

Er nickte schwach ohne Widerworte und unterzeichnete mit Dylan Hale. Dann überreichte ich Joel den Vertrag und half Nathan Sean auf die Beine zu ziehen. "Wissen Sie wie unsere Abmachung war?" ertönte Joels Stimme hinter mir, als wir gerade dabei waren zur Türe zu laufen. Wir blieben stehen. "Es war Dylan gegen die Firma, dass ich Sie raus, geschweige denn am Leben lasse, davon war eigentlich nie die Rede."

Ich drehte mich geschockt ihm um und schaute in seine kalten Augen. "Jetzt." sagte ich leiser. Aus meinem Ohr ertönte Dylans gereizte Stimme. "Jetzt!"

-My Life as Lia- Zusammenleben mit Badboys für AnfängerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt