61. Connection

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Helen saß mit gesenktem Kopf auf dem Sofa und sagte nichts. Nathan, Dylan und ich standen um sie herum und schauten sie auffordernd an. Es verstrichen weitere Minuten in denen niemand etwas sagte, als Nathan der Kragen platzte. "MUM, ERSTHAFT SAG WAS! IRGENDWAS. BITTE!" schrie er sie an.

Sie zuckte nicht zusammen. Sie schaute nur langsam hoch und hatte zu meinem Erschrecken Tränen, die ihr über die Wange liefen. "Ich hab das alles nur für unsere Familie gemacht." verteidigte sie sich. Ich schluckte schwer. Hatte sie es gerade zugegeben? "Gib mir bitte einfach nur eine eindeutige Antwort! Hast du oder hast du nicht den Blog über Lia geschrieben? Die ganzen Lügen über sie und Dylan verbreitet. Bilder von ihr, Dylan und den anderen gemacht."

Sie schluckte und riss sich wieder zusammen. "Ja. Ich war es. Aber ich hatte meine Gründe." Jetzt rastete Nathan komplett aus. "Ja, bitte. Sag mir wieso du es getan hast! Sag mir wieso du meine beste Freundin und einen sehr guten Freund von mir bedroht hast und ihnen ihre Privatsphäre genommen hast!" Er schlug mit seiner Hand gegen die Wand.

Seine Mutter blieb ruhig. Sie schaute mich und Dylan komisch an, so als wollte sie es nicht vor uns sagen. "Helen, jetzt sag es doch einfach! Was hat dich dazu gebracht mir eine Nachricht zu schicken in der du deinen eigenen Sohn bedrohst, meine Eltern und Geschwister! Alle!" flehte ich, da ich vermutete, dass Nathan bald seinen Verstand verlieren würde. "Du hast was?!" schrie Nathan.

Helen hob abwehrend ihre Hände. "Das war nicht ernst gemeint. Wirklich nicht. ich wollte nur, dass du Angst bekommst. Es ist so.." Sie unterbrach sich und warf Nathan einen flehenden Blick zu. "Schatz es geht um Brandon." "Brandon?" fragte wir alle gleichzeitig. "Ihr kennt Brandon?" fragte Helen uns. "Nein, ich habe es ihnen erzählt."

"Von welchem Brandon reden wir gerade?" fragte Dylan misstrauisch. "Von Nathans Brandon." erklärte ich. "Und was hat das jetzt mit Brandon zu tun?" fragte Nathan seine Mutter ungeduldig. "Er lebt noch. Und er hat mich erpresst und euch allen gedroht zur Polizei zu gehen, wenn ich es nicht schaffen würde den beiden das Leben zu versauen."

Sie schaute uns entschuldigend an. "Ich würde lügen, wenn ich nicht zugeben würde, dass es mich bei dir wenig interessiert hätte wie es dir danach gegangen wäre, Lia. Und Dylan, Emilia hätte dich super trösten können, aber ihr beiden seid einfach nicht auseinander zu bringen!" gab sie zu. "Ich wollte doch nur meine Familie schützen."

Nathan lehnte überfordert an der Sofalehne. "Brandon lebt noch.. das heißt ich bin kein.." murmelte er. "BRANDON???" kam es erneut verwirrt von Dylan. "Brandon, der 1,70 große, blonde, im Knast sitzende Brandon?" fragte er Helen.

Sie nickte langsam. "Kann sein. Also er ist blond und nicht sonderlich groß. Und ja, ich habe ihn hier gelegentlich im Gefängnis besucht, da ich ihn oft angefleht hatte uns in Ruhe zu lassen, aber als er diesen anderen zu uns geschickt hat, hatte er deutlich gemacht, dass er uns nicht in Ruhe lassen wird."

Mein Mund fiel auf. "Das war nicht zufällig so ein breiter dünner Typ in schwarzen Klamotten?" Sie nickte. Joel.. Jetzt war auch ich perplex und setzte mich neben Helen aufs Sofa. "Wieso? Wer ist er?" Dylan schüttelte staunend seinen Kopf und tätschelte Helens Schulter. "Keine Sorge, der ist jetzt auch eingebuchtet." Er setzte sich neben mich. "Wer hätte gedacht, dass Brandon dahinter steckte. Aber das erklärt wieso Joel die ganzen Details von meiner Entführung vor 2 Jahren wusste." sagte ich nachdem ich länger drüber nachdachte.

Nach und nach setzten sich die Puzzelteile in unseren Köpfen zusammen und ließen ein klares Bild vor uns erscheinen. Dylan nahm mich in seinen Arm. "Oh Gott, es tut mir so leid, dass ich dich in das alles rein gezogen habe." Ich schüttelte meinen Kopf. "Nein, ich wollte das." "Du wolltest entführt , verprügelt, verfolgt, bedroht, beleidigt und fast getötet werden?" fragte Dylan sarkastisch.

"Ich wollte mit dir zusammen sein, komme was wolle. Und das möchte ich immer noch!" Er lächelte mich dankend an und strich mir die Sorgenfalten aus meinem Gesicht. Ich lächelte ihm zu. Dann drehte ich mich zu Nathan und Helen. "Ich glaube wir sollten Brandon mal einen kleinen Besuch im Gefängnis abstatten."

Zustimmend strich Dylan mir über die Schulter und Nathan nickte entschlossen. Also machten wir uns auf den Weg zum Gefängnis. Dort angekommen fragten wir nach Brandon und wurden, nachdem wir ein paar Kontakte hatten spielen lassen in einen schalldichten Raum ohne Kameras mit Brandon gebracht.

Selbstgefällig lächelte ich ihn an, wie er da so saß. Gefesselt auf einen Stuhl. Hilflos. "Hey Blondie. Hast du uns vermisst?" fragte ich ihn, als er mich von oben bis unten abcheckte. "Oh nein Kleine, dich nicht. Dich hab ich mir immer vorgestellt wenn ich mir einen gewichst habe." Er lachte dreckig.

Sofort preschte Dylan nach vorne und packte ihn am Kragen. "Du hast gefälligst mehr Respekt vor meinem Mädchen!" drohte er ihm und schaute ihn missbilligend an. Ich musste lächeln, unterdrückte es aber. Erst jetzt bemerkte Brandon Nathan. "Du auch hier? Das ist ja wie ein Sechser im Lotto!" Nathan sagte kein Wort sondern warf mir nur einen bestimmten Blick zu.

Grinsend lief ich auf Dylan zu legte meine Hand auf seine Schulter und nickte ihm zuversichtlich zu. Er ließ von Brandon ab. "Aber weißt du was. Nathan und ich haben beschlossen, dass Lia momentan die rationalsten Entscheidungen treffen kann, weshalb sie entscheidet was wir mit dir machen!" erklärte Dylan.

Verwirrt schaute Brandon zwischen uns allen hin und her. "Sie?" Er schaute mich an und grinste siegessicher. Sie wird mir nichts tun. Wenn mir auch nur ein Haar gekrümmt wird dann erzähle ich alles und mindestens 2 von euch bekommen dann eine Zelle neben meiner!" Ich biss mir nickend auf die Unterlippe und brachte mein Gesicht genau auf die höhe vor seins.

"Denkst du ernsthaft wir sind so blöd und haben nicht schon direkt auf dem Weg hier her unsere guten Freunde vom FBI angerufen und sie vorgewarnt, dass du Dinge behaupten würdest, die die beiden oder auch mich ins Gefängnis bringen würdest, um dich an uns zu rächen."

Ungläubig schaute er uns an. "Ihr habt doch gar keine Freunde beim FBI!" motzte er. Ich zuckte mit den Schultern. "Wir vielleicht nicht. Aber Dylans und Nathans Väter schon." Ich seufzte theatralisch. Nervös schaute er sich im Raum um und bemerkte, dass er hier ganz alleine mit uns war. Ohne Kameras oder Hilfe.

Ich ließ die Knochen in meinen Händen knacksen, als ich sie gegeneinander presste. "So und jetzt wirst du büßen, dass du meine Familie bedroht hast." Er zuckte. "Warte! Ich habe deiner Familie nie ein Haar gekrümmt." Ich schaute ihn verdutzt an.

"Ach hast du nicht? Zählen wir mal auf. Dylan gehört zu meiner Familie. Camila auch. Sean, Nathan.. soll ich weiter machen?" fragte ich sarkastisch. Er begann schneller zu atmen und schaute Dylan empört an. "Du lässt sie das einfach machen?" Dylan nickte und grinste mich stolz an.

"Lia braucht niemanden, der sie beschützt oder sich für sie rächt. Ich vertraue ihr und bis jetzt hat sie immer gute Entscheidungen getroffen." Ich holte aus. Brandon rüttelte an seinen Handschellen. "Ey, deine Freundin ist gerade dabei wegen Körperverletzung in den Knast zu wandern, weil sie mir den Kiefer bricht!!"

Dylan zuckte mit den Achseln. "Sagte ich doch, nur gute Entscheidungen. Man wird sagen du bist während dich einer in den Arsch gefickt hat nach vorne gekippt und auf den Boden geknallt. Außerdem bezweifle ich, dass du rum erzählen willst, dass du von einem Mädchen den Kiefer gebrochen bekommen hast."

Er schaute mich flehend an. "Komm schon! Du bist doch nicht so!" Ich lächelte ihn süß an. "Oh Blondie, ich werde dir deinen Kiefer nicht brechen." Er atmete erleichtert aus. "Ich ziele auf deine Nase!" Dann schlug ich zu.



-My Life as Lia- Zusammenleben mit Badboys für AnfängerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt