54. Decisions

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Ich hielt meine Luft an. Thomas hatte recht, aber es war gerade wirklich der beschissenste Ort und Zeitpunkt dafür. "Lia, bitte. Wovon redet er?" Dylan klang besorgt. Als ich nicht antwortete übernahm Thomas das für mich. "Es geht darum, wen Lia liebt." Dylan lachte spöttisch.

"Was ist das denn für eine Frage. Sie liebt mich!" Auch Thomas lachte. "Witzig. Das wissen wir schon du Genie. Mich liebt sie aber auch." Unsicher blickte Dylan zu mir. "Tust du es?" Ich schaute zwischen den beiden hin und her. Ich wusste, dass sobald ich etwas sagte die ganze Situation eskalieren würde.

"Liebst du ihn?" schrie Dylan mich an. Ich zuckte zusammen. Ängstlich blickte ich auf und nickte. Es würde so oder so eskalieren. Also atmete ich tief ein und aus und nahm all meinen Mut zusammen.

"Ja Dylan, ich liebe Thomas, aber nicht so wie du jetzt denkst." Er schaute mich enttäuscht, aber abwartend an. Er nickte. "Dann erkläre es mir." Er klang ruhig. Das ist verdächtig.. Ich mache mir momentan Sorgen um unser Leben, wenn ich mal ganz ehrlich sein darf. Also bitte, löse diese Situation so schnell wie möglich auf!

"Thomas war die erste Person die ich je geliebt habe. Und ich werde auch immer Gefühle für ihn haben, irgendwo in mir drinnen. Solche Gefühle verschwinden nicht einfach, auch wenn er mich wirklich verletzt hat." Dylan atmete erleichtert aus und nickte. "Ich verstehe was du meinst."

Ich lächelte. Doch Thomas entschied sich dafür sich einzumischen. "Lia, du weißt wie es ist. Ich liebe dich. Er liebt dich. Und du liebst uns beide." Erschöpft drehte ich mich zu Tommy und schaute ihn traurig an. "Alles was ich von dir möchte ist eine Chance. Dass ich mich einmal beweisen kann. Damit du weißt was du zur Auswahl hast."

Seine Stimme zitterte. Auch Dylan bemerkte es. "Was willst du?" fragte er und trat vor mich. "Ich möchte, dass sie mich einmal küsst. Damit sie weiß ob sie nicht vielleicht doch mehr für mich fühlt. Damit ich es weiß. Denn es kostet wirklich enorme Kraft jemandem hinterher zu rennen, den man sowieso nicht haben kann. Ich will es einfach wissen."

Ich hielt die Luft an. Dylan wird ihn in der Luft zerfetzten! Ich nickte leicht, um meine innere Stimme zu bestätigen. Ich bereitete mich schon auf einen Kampf vor, als Dylan zögerlich nicke. Warte, wieso nickte er? "Ich kann mir vorstellen, wie das sein muss. Und wenn Lia das will, dann finde ich hast du eine Chance verdient."

Ich schaute Dylan verwirrt an. "Bist du sicher?" fragte ich ihn. Er nickte mir aufmunternd zu. Doch ich merkte ihm an, dass er es nicht gerade genoss. Langsam lief ich auf Thomas zu. Ich schaute ihm tief in die Augen. Sie sprühten seine Aufregung förmlich aus. Er legte seine Hände auf meine Hüfte und zog mich näher an sich.

Kurz bevor unsere Lippen sich trafen drehte ich meinen Kopf nochmals zu Dylan und ließ eine Träne meine Wange runter fließen. Thomas und Dylan schauten mich fragend an. "Was ist?" fragte Dylan. Ich schüttelte meinen Kopf. "Es tut mir leid, aber ich kann das nicht!" Thomas legte seine Hand auf meine Wange.

"Ich weiß, mir macht es ja auch Angst, aber.." Ich schüttelte meinen Kopf. "Nein, es ist weil ich weiß, dass es nichts ändern würde. Es fühlt sich nicht richtig an. Du und ich. Das ist vorbei." Er schaute mich traurig an. "Aber du hast gesagt, dass du noch was fühlst." Ich nickte. Erneut lief eine Träne meine Wange runter.

"Das ist auch so. Ich liebe dich. Aber es wird niemals genug sein. Du hast gesagt, du würdest alles für mich tun. Mich beschützen. Mit mir abhauen und von vorne anfangen, aber.." Ich drehte mich zu Dylan und fing an zu weinen. "..ohne dich würde das alles niemals genug sein. Es macht keinen Sinn ohne dich! Nichts in meinem Leben hat eine Bedeutung ohne dich, denn es bist du den ich mehr als alles andere auf dieser gottverdammten Welt liebe." Dylan lächelte mich gerührt an.

Ich meine, dass auch in seinem Auge sich eine Träne im Licht spiegelte. Ich wand mich an Thomas, der weniger am Boden zerstört aussah, als ich vermutet hatte. "Es is keine Entscheidung zwischen dir und ihm gewesen. Es war mehr die Entscheidung zwischen dem braven Mädchen von nebenan, das ich mal war und immer noch sein sollte und der Person, die ich wirklich bin."

Er nickte lächelnd. "Ich verstehe." Dann schaute er zu Dylan. "Los geh schon zu ihm." flüsterte er und nickte mir aufmunternd zu, als ich ihn fragte, ob er sich sicher sei. Na los geh schon zu ihm!!! Lächelnd drehte ich mich zu meinem Badboy um und rannte auf ihn zu. Ich sprang ihm in die Arme und umschlang ihn mit Armen und Beinen.

Ich brach erneut in Tränen aus und wusste ehrlich gesagt auch gar nicht, wie lange wir so in der Kälte standen. Aber irgendwann musste Thomas wieder rein gegangen sein, denn als wir uns von einander lösten waren wir alleine. Fassungslos schaute ich Dylan an. "Wieso hättest du zugelassen, dass ich ihn küsse?"

Er strich mir eine Haarsträhne, die vor lauter Rumgewirble aus meinem Dutt gefallen war hinters Ohr. "Letztendlich will ich nur, dass du glücklich bist." Ich schaute ihn prüfend an. Er brach sein ernstes Gesicht und verdrehte seine Augen. "Du weißt ich teile dich nicht gerne und wenn du ihn mehr geliebt hättest, dann wäre es so gewesen. Aber ich wusste, dass du mich mehr liebst als ihn. Und ich vertraue dir. Ich wollte irgendwie nur, dass er nicht mehr leiden muss. Er musste einfach nur von dir los kommen und ich glaube genau das hat ihm dabei geholfen."

Ich schaute Dylan bewundernd an. "Ich liebe dich." Lächelnd berührte er mit seiner Nasenspitze meine. "Ich liebe dich auch." sagte er leise und küsste mich dann. Nathan räusperte sich. Überrascht drehten wir uns zu Dana, Hanna und Nathan um. "Ihr seid ja wirklich niedlich, aber können wir jetzt bitte alle zusammen einen trinken??" quengelte Dana.

Wir lachten alle. "Auf jeden Fall!"



-My Life as Lia- Zusammenleben mit Badboys für AnfängerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt