41. Thomas

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Lächelnd saß ich auf dem Mauervorsprung und aß genüsslich ein Eis, als ich Tommy dabei zu sah, wie er sein Auto wusch. Er sah so verdammt gut aus, wie er ohne Shirt und in kurzen Hosen mit seinen verstruppelten Haaren sein Auto zum glänzen brachte.

"Ich werde wohl nie verstehen wieso du diese Schrottkarre liebst." Ich lachte, als ich seinen geschockten Gesichtsausdruck sah. Er tat so als würde er seinem Auto die Ohren zu halten und murmelte "Sie hat es nicht so gemeint Baby. Hör ihr gar nicht erst zu."

Dann schaute er provozierend zu mir. "Wieso nicht? Dich lieb ich doch auch!" Mein Herz schlug tausend mal schneller. Wie meinte er das? Und als ich nichts antwortete und Thomas bemerkte, was er da gerade gesagt hatte riss er seine Augen auf.

"Ich meine, ist doch klar. Du bist wie ne kleine Schwester für mich. Du wohnst neben mir und ich hab dich schon seit du ein kleiner Furz warst gebabysittet. Außerdem verbringe ich jeden Tag mit dir!" Ich nickte und verzog mein Gesicht zu einem gezwungenen Lächeln.

"Klar." Ich versuchte nicht enttäuscht zu klingen.
Trotzdem erklärte das nicht, wieso er öfters meine Hand nahm, mich auf meinen Scheitel küsste oder mir immer häufiger über meiner Hüfte und meine Beine strich, wenn wir kuschelten.

Er war immer so zärtlich zu mir. Wie hätte ich mich denn nicht in meinen besten Freund verlieben können? Natürlich bemerkte Tommy meine Frustration, wie immer, weshalb er schmunzelnd auf mich zu kam und sich zwischen meine Beine stellte.

"Ist da etwa jemand traurig?" Vorsichtig legte er seine Arme auf meine Hüften und zog mich leicht zu ihm. "Wieso sollte ich?" fragte ich mit einer viel zu hohen Stimme. "Stimmt." Er grinste fies und kam meinem Gesicht gefährlich nah.

Erschrocken riss ich meine Augen auf. Wollte er mich gerade küssen? "T-Tommy wa-was machst du da?" flüsterte ich und starrte auf seine verlockenden Lippen. War ich schon bereit dazu? Ja verdammt, das war ich! Für ihn war ich bereit!

Ich wollte, dass er mich küsste. Ich wollte es so sehr, wie ich noch nicht mal mein eigenes Leben wollte. "Was glaubst du denn?" fragte er leise und war nur noch wenige Zentimeter von meinen Lippen entfernt.

Anstatt zu antworten lächelte ich verlegen und biss mir kurz auf meine Unterlippe. Langsam schloss ich meine Augen und wartete auf den Moment, auf den ich schon seit Jahren wartete. Ich konnte es gar nicht fassen, dass genau heute der Tag war, an dem es passieren sollte.

Nachdem plötzlich ein lautes Hupen und mehrere Stimmen ertönten, seine Hände von meiner Hüfte verschwanden und nach wenigen Sekunden immer noch nichts geschah, öffnete ich vorsichtig meine Augen und sah, dass Tommy mit dem Rücken zu mir stand und Anstalten machte zu seinen Freunden im Auto zu laufen.

Enttäuscht schaute ich ebenfalls zum Auto. Mir stockte der Atem. Es waren Veronica, Tucker, Jenna und Lily. Ich schluckte einmal fest und versuchte nicht an all die grausamen Dinge zu denken, die mir die vier in der Schule immer antaten.

"Tommy Boy!" Veronica's perfekte Singstimme ertönte plötzlich und unterbrach meinen Versuch nicht an die vielen male verprügelt und beleidigt zu werden zu denken, was mich hauptsächlich daran erinnerte. Sie winkte ihn zu sich rüber.

Mussten sie ausgerechnet jetzt kommen? "Tommy Schätzchen, wieso hängst du denn immer mit dieser kleinen Schlampe ab?" Verwirrt drehte er sich zu mir um. "Lia? Sie ist meine Nachbarin und ich hab sie früher gebabysittet, wieso?" Ich kniff meine Augen zusammen.

Hätte er es nicht einfach bei 'Sie ist meine Nachbarin' belassen können oder zumindest erwähnen können, dass ich seine beste Freundin war, damit mich diese Monster endlich in Ruhe lassen?

-My Life as Lia- Zusammenleben mit Badboys für AnfängerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt