Erschrocken zog ich mein Handtuch fester um meinen Körper. "Was zur Hölle machst du hier Thomas!" Mit einem Unangenehmen Gefühl schlang ich meine Arme um meine Brust und musterte ihn wütend. Er saß auf unserem Bett und starrte mit ernster Miene immer wieder von mir auf den Laptop auf seinem Schoß. "Ich glaube, dass du das sehen solltest." Langsam drehte er den Monitor zu mir und ließ mich scharf die Luft einziehen.
Ein Bild von mir und Dylan am Strand und ein passender Artikel darüber, dass wir unsere Hochzeit planen würden. Doch irgendetwas an dem Bild störte mich. Denn ich konnte mich nicht daran erinnern jemals mit Dylan in dem Blumenherz gestanden zu haben, geschweige denn, dass er mir an den Arsch gefasst hätte. Einen Moment betrachtete ich das Bild genauer. Dann fiel mir das Armband an seinem Arm auf. Das war nicht sein Armband, sondern Seans. Dasselbe, das Will hatte. Wortlos starrte ich das Bild an und schüttelte meinen Kopf.
"Ich weiß, das sieht schlimm aus und wir werden uns darum kümmern. Ich weiß nicht wie das passieren konnte. Ich-" Schuldbewusst ließ Thomas den Kopf hängen. Doch anstatt sauer zu sein fing ich laut an zu lachen. "Das ist fantastisch!" Ich klatschte meine Hand gegen die Stirn. "Ich weiß es ist.. Moment mal, fantastisch?" Verwirrt drehte Thomas den Monitor wieder zu sich und schaute auf dem Bild nach Hinweisen. Doch nach weiteren Minuten des murmelnden Kopfschüttelns wurde er nicht schlauer aus mir.
"Erklärs mir, bitte!" Augen verdrehend schüttelte ich meinen Kopf. "Das ist nicht Dylan." Überrascht hob er eine Augenbraue. "Und wer soll das sonst sein? Irgendein Hawaiianer, der dich begrapscht?" sagte er sarkastisch und gereizt. "Noch einer mit dem ich dich teilen muss." murmelte er genervt und ich glaube er meinte es nicht so, doch er ging mir hier eindeutig zu weit. Mein Kopf schnellte zu ihm hoch. "Bist du komplett bescheuert?" platze es aus mir raus. "Erstens, ich würde Dylan niemals betrügen. Zweitens, wie kommst du auf die hirnspinstige Idee, du würdest mich mit jemandem teilen? Du hast sie wohl nicht mehr alle!" motzte ich und klärte ihn dann auf. "Nein, das ist Sean!"
Genervt über meine Zurückweisung nickte er nur trotzig und antwortete dann pampig. "Und was soll daran so fantastisch sein?" Ich lächelte breit. "Oh kleiner, naiver Tommy. Wir wissen etwas, dass diese Person nicht weiß. Und zwar, dass Dylan einen Zwilling hat und das könnte uns irgendwann bestimmt zum Vorteil werden." erklärte ich ihm und fühlte mich wie in einem Kriminalfilm.
Spöttisch lachte er auf und strich mir vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht. "Wie kann man sich nur so sehr über Nichts freuen?" Ironisch kniff ich meine Augen zusammen und zuckte mit dem Schultern.
"Talent?" pampte ich ihn an. Ich stand auf und lief dann zum Kleiderschrank um mir Kleidung raus zu holen. "Nein, das ist eine Kunst die nur die wenigsten beherrschen." Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen. "Eine Kunst?"
"Ja, es ist eine Kunst so naiv und positiv zu sein. Das mach das Leben bestimmt um einiges schöner." Ich nickte. "Das tut es tatsächlich. Es ist meistens ganz leicht, außer gewisse Menschen machen es dir schwerer als es sein sollte." Ich warf ihm einen vielsagenden Blick zu. Traurig seufzte er, was mich meine Stirn runzeln ließ.
Ich verschwand kurz im Bad und zog mich um, während ich über seine Reaktion nachdachte. War Thomas ernsthaft traurig über den Fakt, dass ich mit Dylan zusammen war und ihm nicht wirklich verzieh? Er wirkte so niedergeschmettert. Vorsichtig trat ich wieder aus dem Bad.
"Tut mir leid, dass ich dein Leben schwerer mache, aber du machst meins auch nicht gerade einfacher weißt du?" Er schenkte mir ein müdes Lächeln. Unsicher setzte ich mich neben ihn aufs Bett. "Tu ich das also?" Trotz der Anspannung in der Luft konnte ich meinen Sarkasmus nicht unterdrücken.
Er nickte einmal fest. "Definitiv." Neugierig hob ich eine Augenbraue. "Du machst dich doch an mich ran. Das einzige, das ich mache ist meinem Freund treu zu sein!" Er schüttelte ratlos seinen Kopf. "Genau das ist es. Du zeigst mir jeden Tag, was ich alles verpasse, nur weil ich so ein Idiot war." maulte er.
"Bin. Es heißt bin, denn du bist immer noch ein Idiot." korrigierte ich ihn. Ich musste schmunzeln und auch er konnte sein Lächeln jetzt nicht mehr verbergen. "Gut, bin. Ich bin ein Idiot. Aber es ist nicht meine Schuld, dass ich dir dein Leben schwerer mache. Ich kann doch nichts dafür, dass ich dich liebe."
Mein Atem stockte und mein Lächeln verging innerhalb weniger Millisekunden. Er liebte mich? Wann hatte er denn das beschlossen? "D- Du.. Du liebst mich?" Er nickte. "Wann ist das denn passiert?" Mein Herz schlug plötzlich schneller.
Achsel zuckend schob er seine Hand in Richtung meine. "Ich habe es wohl schon immer getan. Ich habe es so bereut damals. Ich war jung und zu blöd um es zu verstehen. Und als ich dich wiedergesehen habe ist es mir klar geworden was ich verpasse. Aber jetzt sind wir hier. Wie wahrscheinlich war das, dass ausgerechnet ich auf dich aufpassen soll?" Nervös schaute ich seiner Hand zu wie sie sich meiner näherte. "Wieso?" fragte ich fassungslos, weil ich zu mehr nicht in der Lage war. "Es ist eben einfach passiert. Ich hab mir das auch nicht ausgesucht." erklärte er.
Unauffällig legte ich meine Hand auf meinen Schoß und machte sie somit unerreichbar für ihn. "Ich weiß. Aber.. wieso fällt dir das jetzt ein? Wieso jetzt? Wieso nicht schon vor Jahren?" fragte ich vorwurfsvoll. Er wich meinem Blick aus und zog seine Hand wieder zurück.
"Du weißt wieso. Und du weißt, dass es mir immer noch leid tut, wie ich mich damals verhalten habe." Aus dem wohligen Gefühl in meinem Bauch wurde Wut und ich kniff meine Augen zusammen. "Nein, erklär es mir bitte. Ich kann es mir nämlich bis heute nicht erklären, wieso du bei der Scheiße mitgemacht hast!" meine Stimme bebte.
Auch er schien wütender zu werden. "Ich war jung und dumm. Es war ein Fehler, aber es ist dein Fehler mir das nach all den Jahren immer noch vorzuhalten!" "Ist es das? Ist es das wirklich? Denn ich finde, dass ich noch in 20 Jahren das Recht dazu hätte dir den Scheiß nachzutragen!"
Wieso beugst du dich beim Schreien näher an ihn? Willst du, dass ihm seine Ohren bei deinem Geschrei abfallen? Möglicherweise. "Dann mach das. Halt es mir solange vor wie du willst. Aber ich denke, dass ich gar nicht das Problem bin. Sondern du. Es ist egal wann du mir verzeihst, solange du dir nicht selber dafür vergibst!" sagte er. Alles in mir sträubte sich.
Wütend schnaubend stand ich auf und rannte zur Türe. "Du kannst mich mal!" Dann knallte ich die Türe laut zu und lief geradewegs in Dylan rein.
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-My Life as Lia- Zusammenleben mit Badboys für Anfänger
Ficção Adolescente(FORTSETZUNG VON "-MY LIFE AS LIA- BADBOYS UND GEBROCHENE HERZEN INKLUSIVE") Nachdem Dylan die Schule beendet hatte und David und Jenny ebenfalls hatte ich niemanden mehr an der Schule. Und als ob das nicht schlimmer werden könnte machte ich dieses...