Noch 2 Stunden, dann konnte ich Dylan endlich wieder sehen! Sehnsüchtig schaute ich alle paar Minuten auf die Uhr und hoffte, dass die Zeit schneller vergehen würde. "Wieso willst du denn so unbedingt, dass die Schule zu ende geht? Also ich meine nicht, dass ich das nicht verstehen würde, aber du übertreibst es wirklich!" lachte Nathan und schaute mich neugierig von der Seite an. Alle Mädchen starrten uns an und es fühlte sich fast so an, als wäre Dylan wieder in der Schule. Außer, dass Nathan und ich nicht zusammen waren.
"Tu ich das also?" fragte ich und zog eine Augenbraue nach oben. "Hm in Anbetracht, dass wir gleich 2 Stunden Mathe haben ziehe ich meine vorherige Aussage zurück Ms. Martin." sagte er geschwollen und richtete sich dabei seine unsichtbare Krawatte zurecht. "Sag ich doch, du bist ein Idiot!" ich schüttelte lachend meinen Kopf und lief dann mit ihm zu unserem Klassenzimmer.
Selten verging der Unterricht so langsam wie an diesem Tag. Endlich hatte es geklingelt und ich konnte es gar nicht erwarten Dylans wunderschönes Gesicht wieder zu sehen. Wir hatten uns seit einer Woche nicht mehr gesehen, weil er wegen irgendeiner Geschäftsangelegenheit nach New York musste. Ich rannte schon fast aus der Türe raus als Nathan mich einholte. "Hey. Ohne Witz du musst doch Leichtathletikerin sein! Du rennst den ganzen Tag!" motze er außer Atem. "Oder du bist nicht sonderlich Sportlich!" gab ich zurück. Dabei sah er doch so sportlich aus.
"Sportlich bin ich schon, nur habe ich in letzter Zeit keine Zeit dafür gehabt und bin wohl ziemlich aus der Übung gekommen." rechtfertigte er sich. "Na wenn du meinst!" wimmelte ich ihn ab und lief weiter. Von weitem konnte ich schon Dylans Auto erkennen, das gerade auf den Parkplatz fuhr. Natürlich versammelte sich mal wieder die halbe Schülerschaft um den Badboy der Stadt zu bestaunen. Nathan bemerkte wohl, dass ich ihn los werden wollte und hielt mich deshalb an beiden Armen fest und drehte mich zu ihm.
Erschrocken von der ruckartigen Abbremsung meines Geh-Rennens verlor ich fast mein Gleichgewicht. "Lia, du weißt, dass wenn du mich nicht gut behandelst du Nachsitzen musst!" drohte er mir fies grinsend. "Meinst du das gerade ernst?" fragte ich fassungslos. Er schien mir so sympathisch. "Was denkst du denn!? Das war nur ein Scherz! Aber ich fände es cool wenn wir Freunde werden könnten." ruderte er zurück. Er schaute mir ehrlich in die Augen. Sofort lockerte ich meinen angespannten Gesichtsausdruck und lächelte ihn aufrichtig an. "Natürlich können wir Freunde sein! Ich werde viel Zeit für dich haben, immerhin sitze ich alleine in der letzten Reihe." scherzte ich, doch eigentlich war es die Wahrheit. Alle meine Freunde hatten letztes Jahr ihren Abschluss gemacht und so war es für mich an der Zeit mir neue Freunde zu suchen, mit denen ich meine Pausen verbringen konnte. Nathan atmete erleichtert aus. "Gott sei dank. Jetzt habe ich etwas womit ich vor meinen Geschwistern angeben kann." zwinkerte er. Ich grinste.
"Nathan du bist super lieb und ich freu mich, dass wir Freunde sind aber ich muss jetzt los, ich halte das nicht mehr aus!" sagte ich schnell und drehte mich um. "Warte! Was hälst du nicht mehr aus?" rief er mir hinterher, doch ich antwortete ihm nicht. Stattdessen rannte ich wie eine Gestörte auf die kleine Menschenmenge zu, die Dylan umgeben hatte. Ich drängelte mich durch die Schüler und als ich endlich Dylans Gesicht sah konnte ich nicht anders als ihn anzuspringen.
Mit Leichtigkeit fing er mich mit einem Arm auf und drückte mich so fest es ging an sich. Erst nach ein paar Minuten ließ ich von ihm ab und presste meinen Mund leidenschaftlich an seinen. Genau in dem Moment, in dem meine Lippen seine berührten durchfuhr mich ein Schauer von Glücksgefühlen und ich musste in unseren Kuss rein grinsen. "Oh Gott Baby ich hab dich so vermisst!" flüsterte Dylan und schaute mich an, als wäre ich das wundervollste, das er je in seinem Leben gesehen hatte.
"Ich dich auch!" erwiderte ich und küsste ihn gleich noch einmal. "Und sorry das ich zu spät bin, aber ich bin noch kurz bei einem Blumenladen vorbei und habe die für dich geholt! Glückwunsch zu 10 Monaten Baby!" lächelte er mich mit seinem charmanten Grinsen an und reichte mir ein Strauß roter Rosen. "Oh mein Gott Dylan! Das wäre doch nicht nötig gewesen!" sagte ich gerührt und küsste ihn ein drittes Mal.
Die Masse um uns rum hatte sich ein wenig verringert, aber von denen, die noch zu schauten gaben manche an leises 'Aww' von sich, andere tuschelten leise. "Komm lass uns hier verschwinden. Ich glaube wir haben der Meute genug gezeigt! Jetzt brauch ich dich für mich ganz alleine!" raunte Dylan mir ins Ohr und schaute dabei auf jemanden hinter mir. Ich nickte und stieg ins Auto ein, von wo ich direkt auf Nathan blickte, der mich intensiv anstarrte. Hatte Dylan es vorher vielleicht doch mitbekommen, wie Nathan mich gestoppt hatte und mit mir geredet hatte.
Dylan startete den Motor und fuhr von dem Parkplatz runter und sobald er sicher war, das niemand uns mehr sehen konnte veränderte sich seine Miene schlagartig. "Babe.." fing er an und ich konnte an seiner Stimme hören, dass er das Thema, das er jetzt ansprach nicht mochte. "Ich vertraue dir, aber wenn du Hilfe wegen diesem komischen Typen, der dich vorhin einfach angefasst hat Hilfe brauchst, dann sags mir, okay?" gab er dann doch fürsorglich von sich. Und wieder einmal war ich so stolz auf ihn, wie er seine Eifersucht unter Kontrolle hatte.
"Nathan? Nein alles gut, er ist okay." sagte ich neutral und legte meine Hand auf seine. "Aber sobald irgendwas sein sollte, sag ich es dir. Versprochen!" fuhr ich fort und strich mit meinem Daumen beruhigend über seinen Handrücken. "Nathan? Ich kenn ihn gar nicht." gab Dylan verwirrt von sich. "Nathan Taylor. Er ist mit seiner Familie erst hier her gezogen." erzählte ich ihm.
"Taylor wie in 'Taylor & Industries'?" hakte Dylan neugierig nach. "Gut möglich. Er sagte er sei umgezogen, weil sein Vater hier einen neuen Job hat." spekulierte ich. "Dann hat er wohl gelogen. Sein Vater hat keinen neuen Job sondern ist eine Partnerschaft mit der Firma meines Vaters eingegangen und hergezogen um besser mit uns zusammen arbeiten zu können. Deshalb war ich auch in New York." erklärte Dylan.
"Warte. Was hast du eigentlich in New York gemacht?" fragte ich jetzt verwirrt. "Ich hab dem Rest seiner Familie geholfen bei Vertragsabschlüssen und beim Umzug." Dylan kratzte sich verdächtig oft am Hinterkopf und vermied den Augenkontakt mit mir. "Wie der Rest seiner Familie? Seine Brüder und sein Vater sind doch schon hier.." sagte ich unschuldig. "Und seine Schwester und seine Mum waren noch in New York um irgendwas wegen ihrer Modeagentur zu klären." versuchte Dylan es als unwichtig für mich abzustempeln.
"Wie jetzt, seine Mutter und seine Schwester sind Modedesigner?" gab ich fassungslos von mir. Na die müssen wohl Geld haben! Das erklärt den Sportwagen.. "Genauer gesagt nur seine Mutter. Emil- Seine Schwester ist Model.." stammelte er abgelenkt. "Ach so, dann hattet ihr ja sicherlich Spaß, du und diese.." gab ich eifersüchtig von mir. "Emilia." beendete er meinen Satz. Langsam fuhr er in seine Einfahrt und blieb dann stehen. "Ist da etwa jemand eifersüchtig?" ärgerte er mich.
"Vielleicht. Aber das ist ja auch mein gutes Recht, wenn du eine Woche lang mit einem Model verbringst und ihr beim Umzug an einen komplett anderen Ort hilfst. Und vermutlich hat sie dir die Ohren vollgeheult weil es doch so traurig ist, da sie ja jetzt niemanden mehr kennt und zum Glück aber dich hat!" gab ich beleidigt von mir. "Na ja also eins zu eins hat sie das jetzt nicht so gesagt, aber den Punkt ihrer Aussage hast du getroffen!" sagte Dylan grinsend und stieg aus dem Auto raus.
Bitte was?! Empört stieg ich ebenfalls aus und lief zu Dylan, der schon an der Haustüre stand. "Dylan!.." fing ich an, doch er schüttelte nur grinsend den Kopf und brachte mich mit einem Kuss zum Schweigen. "Du redest einfach immer so viel!" sagte er dann und hob mich hoch. Ich hingegen strampelte wie ein untergehendes Nilpferd während er mich zu sich ins Zimmer trug. "Lass mich runter du verdammtes Arschloch!" motzte ich. Sofort lies Dylan mich auf sein Bett fallen und legte sich über mich drüber.
Er fing an sanft meinen Hals zu küssen und schob mein Shirt leicht hoch. "Dylan! Ich will erst eine Antwort!" gab ich erschöpft von mir. Ich wollte ja auch nicht eifersüchtig oder nervig sein. Ich war es aber nun mal. "Vertrau mir doch einfach mal Lia." murmelte er grinsend und hob seinen Kopf direkt über meinen, sodass unsere Nasenspitzen sich berührten. "Dir vertrau ich ja, aber dieser Model-Schwester nicht!" schmollte ich. Aber anstatt noch irgendwas anderes zu sagen lachte er nur wieder und überwand dann endlich den Abstand zwischen unseren Lippen.
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-My Life as Lia- Zusammenleben mit Badboys für Anfänger
Novela Juvenil(FORTSETZUNG VON "-MY LIFE AS LIA- BADBOYS UND GEBROCHENE HERZEN INKLUSIVE") Nachdem Dylan die Schule beendet hatte und David und Jenny ebenfalls hatte ich niemanden mehr an der Schule. Und als ob das nicht schlimmer werden könnte machte ich dieses...