62. Memories

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Mit dem breitesten Grinsen stand ich auf, als mein Direktor meinen Namen aussprach und mihc nach vorne bat. Nervös, aber auch überglücklich lief ich die kleinen Stufen hoch und schüttelte seine Hand, bevor ich mein Zeugnis entgegennahm. Lautes Geklatsche und Jubel-Schreie ertönten. Stolz drehte ich mich zu meinen Eltern, Geschwistern und Freunden um und wank ihnen.

Ich stellte mich zu den anderen und machte noch ein paar Bilder, als alle aufgezählt worden waren. Jenny und Dylan kamen glücklich auf mich zu gerannt, als Dana, Hanna, Nathan und ich gerade von der Tribüne runter kamen. Quiekend sprangen Jenny und ich uns in die Arme, doch ich zog David schnell dazu. "Oh mein Gott, ihr seid hier!"

Empört schaute Jenny mich an. "Denkst du wir verpassen einer der wichtigsten Momente in deinem leben?" fragte mich David überrascht. Ich schüttelte grinsend meinen Kopf. "Schau mal, wir haben was für dich." Sie gab mir eine weiße Schachtel. "Ich weiß wir haben uns lange nicht gesehen und wenig miteinander geredet in letzter Zeit. Aber wir möchten, dass du weißt, dass wir immer bei dir sind. Egal wo du bist."

Ich öffnete mein Geschenk und musste die Tränen zurückhalten, als ich das kleine Goldkettchen sah. Sofort legte ich es um meinen Arm und bemerkte erst dann die kleine Eingravierung auf dem goldenen, flachen Kreis.

J+L

Ich umarmte die beiden fest. "Dreh es mal um!" sagte David. Vorsichtig drehte ich es um.

Wherever you are.
Love you, forever and always.

Jetzt entwich mir doch eine Träne. "Danke ihr beiden!" David zwinkerte mir zu. "Hey, denk dir einfach das D dazu. Jenny wollte, dass wir ein D noch eingravieren, aber ich glaube das das zwischen euch was besonderes ist und deshalb wollte ich das für euch beide lassen." Ich drückte ihn nochmals an mich. "Ich habe mich nie bei dir bedankt." Er schaute mich verwirrt an. "Wofür?"

Ich lachte. "Du hast mich damals eingeladen mit dir und Jenny in die Stadt zu gehen. Durch dich habe ich meine beste Freundin kennen gelernt! Außerdem weiß ich, was du alles getan hast, damit Dylan sich damals bei mir entschuldigt hat. Du hast so viel für mich getan. Danke David!" Er schaute mich gerührt an.

"Bedank dich nicht dafür! Erwähne mich nur einfach irgendwann, wenn du ein Buch über uns schreibst oder so!" Ich lachte. Grinsend kam Dylan zu uns rüber geschlendert. "Das werde ich, aber bei meinem momentanen Image werde ich in nächster Zeit kein Buch veröffentlichen!" Dylan umarmte mich von hinten.

Ich glaube, dass Dana und Hanna auch noch ein kleines Geschenk für dich haben. Er zückte sein Handy und ging auf den Blog über mich. Es existierte nur noch ein Video auf der Seite, mit dem Titel: Lia Martin, beste Freundin, sture, sarkastische, Superheldin, tollpatschige Lebensretterin, Mensch.

Ich spielte das Video ab. Es wurde nicht viel erklärt, sie spielten einfach nur Videos von mir ab, beim lernen, in der Schule, im Sportunterricht, mit Camila und Ally, mit ihnen und Nathan, an meinem Geburtstag, in London, als ich Hannas Superkraft raus gefunden habe oder mit Klamotten in das Meer gefallen bin. Videos wie ich versuchte irgendwie mein Leben zu meistern. Und Videos mit Dylan.

Und ich weinte, wie ich noch nie vor Freude geweint hatte. Dana, Hanna und Nathan kamen auf mich zu und schlossen mich in eine Umarmung. "Jetzt sieht jeder wie du wirklich bist!" schniefte Hanna. Auch sie weinte. "Denn wir haben das alle auf all unseren Social Media Seiten gepostet." fuhr Dana fort. Elena blieb neben uns stehen. Ich hob meinen Kopf. "Wir alle." sagte sie und zeigte auf meine komplette Stufe hinter mir.

Fassungslos riss ich meinen Mund auf. "Aber.. das ist.. Danke! Womit habe ich das nur verdient?" Ich schniefte und weinte dann noch mehr. "Gott sei dank haben wir vorher die Bilder gemacht! Was denkt ihr wie wird sie ausrasten, wenn sie erst von Dylans Geschenk hört?" spaßte Nathan. Überrascht drehte ich mich zu Dylan der mich nur angrinste.

"Ich wollte es dir geben, wenn wir etwas privater sind." Ich nickte. Wir feierten noch alle unseren Abschluss zusammen und hatten die beste Zeit unseres Leben. Doch als Dylan und ich uns nach einer Zeit von den anderen differenzierten und an den Strand gingen hielt ich es nicht mehr aus.

"Was ist es?" fragte ich neugierig. Er zog einen Mundwinkel hoch und hatte beide Hände in den Hosentaschen seines Smokings. Er sah so verdammt gut aus in dem goldenen Sonnenlicht. Als er nichts sagte setzte ich mich in den Sand und schaute in den Sonnenuntergang. "Ich weiß noch, als wir uns das erste mal gesehen haben!" sagte ich grinsend und brachte Dylan mit dieser Erinnerung zum lachen. "Ja, du bist in mich rein gerannt und auf deinen süßen Hintern gefallen."

Ich nickte. "Oder als du mich gefragt hast ob ich deine Freundin sein möchte, im Fitnesstudios deines Vaters. Du meintest es sei ein Versprechen für die Ewigkeit." Er lächelte und gab mir einen Kuss. "Das ist es immer noch." Ich lächelte. "Ich weiß. Ich habe es dir damals geglaubt und ich glaube es dir immer noch."

"Das erste Mal, dass du mir gesagt hast, dass du mich liebst, nachdem wir diesen riesen Streit hatten." Er legte seine Hand auf meine Wange. "Ich bin nun mal egoistisch, aber ich liebe dich.." wiederholte er und küsste mich erneut. "..und gerade weil ich dich so sehr liebe kann ich nicht mehr egoistisch sein." beendete ich seinen Satz. Er lachte kurz auf. "Eigentlich habe ich dich da angelogen."

Mein Herz blieb kurz stehen. "Ich bin immer noch egoistisch. Wenn es um dich geht werde ich immer egoistisch bleiben. Du gehörst nur mir! Du bist meine Prinzessin. Mein Babygirl. Meine ganze Welt." Grinsend biss ich mir auf die Lippe. "Was ist denn nun die Überraschung?" lenkte ich das Gespräch wieder auf das eigentliche Thema zurück. Er schüttelte grinsend seinen Kopf.

"Das sage ich dir, wenn wir in der Hütte in Kanada angekommen sind." Ich seufzte genervt. "Wieso erst wenn wir.. warte Kanada? KANADA? DAS KANADA?" Dylan brach in lautes Gelächter aus. "Soweit ich weiß gibt es nur ein Kanada auf dieser Welt und da willst du schon seit ich dich kenne!" Quietschend sprang ich gegen meinen Freund und umarmte ihn, während er uns zurück in den Sand fallen ließ.

"Danke, danke, danke, danke, danke!" Das war wirklich das beste Geschenk, das er mir hätte machen könne: noch mehr schöne Erinnerungen mit ihm!

Und als ich so da lag und über mein Leben nachdachte fiel mir auf, dass wir letztendlich nicht besonderes waren. Wir waren nur Schüler. Nur ein paar Freunde, die in einer Stadt wohnten. Für einen Außenstehenden mochte das unbedeutsam sein. Wir waren nur irgendwelche süßen Mädchen von nebenan, ein Schülersprecher, zwei Schwule, ein Idiot im Sportwagen, ein spuckendes Walross, ein Elefant im Porzellanladen, ein untergehendes Nielpferd oder ein ängstliches Kätzchen, irgendwelche operierten Primaten, eine nervige Stimme in meinem Kopf, ein Bodyguard, vier Superhelden und ein Badboy.

Doch für mich waren wir mehr. Für mich waren wir alles und ich würde meine Geschichte für nichts auf der Welt ändern.

Ich schaute in seine Ozean-blauen Augen und verlor mich mal wieder in ihnen. Wie konnte ich auch nicht? In sie zu schauen war einfach zu verlockend. In ihnen sah ich meine Vergangenheit, meine Gegenwart und meine Zukunft.

Verliebt küsste ich die Lippen meines Badboys. "Ich liebe dich Dylan Hale, mein eigener, ganz persönlicher Badboy. Ich liebe dich. Und das ist ein Versprechen für die Ewigkeit."

-My Life as Lia- Zusammenleben mit Badboys für AnfängerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt