Changes | Jily

Sommerferien

Der Junge mit den schwarzen zerzausten Haaren und den dunklen Augen, über den eine runde Brille saß, lag in der warmen Sommersonne auf dem ausgetrockneten Gras und sah in den wolkenlosen Himmel, von dem die Mittagssonne brannte. Neben ihm lag ein zweiter Junge, der genau wie der neben ihm Liegende eine schwarze Haarpracht besaß. „Mir ist langweilig.", stöhnte der zweite Junge. „Es ist viel zu heiß, um sich zu bewegen.", grummelte der erste Junge müde. „Das liegt an meiner Gegenwart.", grinste Sirius und ein freches Grinsen umspielte seine Lippen. James' Antwort war nur ein verächtliches Lachen und setzte sich nun auch auf. „Ich glaube mein Lieber da verwechselst du gerade etwas.", auch er setzte nun ein breites Lächeln auf. „Ich freu mich schon wenn wir endlich nach Hogwarts fahren, die Langeweile hier halt ich langsam echt nicht mehr aus.", sagte Sirius ernst und sah nun seinen besten Freund an. „Mir fehlt einfach etwas ohne unsere Streichen.", grinste er. Auch James grinste. Er, Sirius und ihre Freunde Peter und Remus waren in Hogwarts bekannt für ihre belustigenden Witze und Streiche, wobei sich ihre Mitschüler dabei nicht einig waren ob diese zum Brüllen komisch waren und einfach nur lästig. Das störte die 4 Jungs allerdings überhaupt nicht, es gehörte dazu und außerdem wäre ohne ihre nächtlichen Streifzüge durch das Schloss niemals ihr Meisterwerk entstanden: Die Karte der Rumtreiber, das waren sie; Moony, Wurmschwanz, Tatze und Krone, das waren ihre Spitznamen seitdem sie sich, für ihren Freund Remus, in Animagi verwandeln konnten.
In ihrem zweiten Schuljahr hatten sie von diesem erfahren, dass er ein Werwolf ist und, um ihn an Vollmond nicht alleine zu lassen, beschlossen sie sich in Tiere zu verwandeln, für die ein Werwolf nicht gefährlich war, dies war ihnen auch im fünften Schuljahr gelungen. James war von dort an Krone, der Hirsch, Sirius, Tatze, der große schwarze Hund und Peter, Wurmschwanz die Ratte.

Im Vergleich zu ihren Vollmondnächten war der Sommer zu Hause sterbend langweilig. Auch James freute sich wieder auf Hogwarts, das lag allerdings nicht nur daran, dass er ihre Streiche vermisste. Ihm fehlte im Sommer vieles, was er in Hogwarts hatte. Zum einen war das Quidditch. Klar konnte er zu Hause fliegen allerdings machte das nur halb so viel Spaß wenn man keinen angemessenen Gegner hatte. Sirius war jetzt nicht schlecht aber er brauchte eine fetzige Partie gegen Slytherin, wo er seine volle Energie ausschöpfen konnte. Es war immer wieder ein Genuss gegen Slytherin zu spielen, natürlich freute er sich auch über andere Spiele und vor allem wenn er sie gewannen, aber ein Sieg gegen Slytherin war wie Schokoladenkuchen zum Frühstück. Nichts ging über die vermieslichten Gesichter der Slytherins wenn sie begriffen wieder einmal gegen Gryffindor verloren zu haben. Vor allem bei Schniefelus' entsetzter Miene fühlte sich James als hätte er gerade im Lotto gewonnen. In Gedanken an das letzte Spiel grinste er.

Sirius war inzwischen aufgestanden und trottete lustlos in Richtung Haus. James folgte ihm in das Kühle Haus seiner Eltern. Es war ziemlich groß, was wohl daran lag, dass die Potter einer der angesehensten Familien waren und eine Menge Geld besaßen.
Das große Haus war vor allem seit Sirius hier wohnte praktisch. Nicht das James sich nicht ein Zimmer mit ihm geteilt hätte, das taten sie in Hogwarts ja auch, aber ab und zu mal vor Sirius Gesprächen über Motorräder fliehen zu können war dann doch ganz angenehm.
Ungefähr zwei Jahren lag der Abend zurück, an dem James in seinem Zimmer lag und seinen Besen polierte als er von draußen Kieselsteinen an sein Fenster klopfen hörte, als er herunter sah, hatte er sein besten Freund mit Taschen bepackt unten stehen sehen. Es waren keine großartigen Worte nötig gewesen um zu wissen was passiert war. Sirius hatte schon immer eine eher angespannte Beziehung zu seiner Familie, die allesamt eher den Dunklen Künsten zu gewannt war, im Gegensatz zu Sirius.
James Eltern hatten in mit offenen Armen aufgenommen und seit dem wohnte er hier.

Die beiden Jungs hatten es sich nun in der Küche gemütlich gemacht als James Mutter herein kam. „Jungs, ihr habt nur noch eine gute Woche bis ihre nach Hogwarts zurückkehrt, ihr solltet langsam eure Bücher besorgen." „Ach, wir haben doch noch voll viel Zeit.",winkte James ab, doch bei dem Blick seiner Mutter rutschte er von dem Stuhl und stand auf. „Meinetwegen, dann fahren wir morgen nach London.", versuchte er seine Mutter zufrieden zu stimmte, diese lächelte nun und verschwand raus in den Garten. „Ich weiß gar nicht mehr wo meine Bücherliste ist, ich habe die als wir sie bekommen haben gleich weggelegt, es sind Ferien verdammt, da will ich mich nicht um Schule Gedanken machen.", zuckte Sirius die Schulter. „Na dann Tatze, kannst'e dich a mal auf die Suche danach machen:", grinste James und verließ die Küche, um in sein Zimmer zu gehen, wo er sich auf seinem Bett fallen ließ und den Brief aus seinem Nachtisch zog. Dieser enthielt dieses Jahr nicht nur die alljährliche Liste, sondern auch die Mitteilung über seine Ernennung zum Schulsprecher. Er seufzte und lass sich die Zeilen zum 100 mal durch.

Sehr geehrte Mr Potter, hiermit möchten wir Ihnen mitteilen, dass sie in diesem Jahr zum Schulsprecher ernannt wurden. Daher müssen sie sich am 01.September zusammen mit ihrem Schulsprecherpartner und den Vertrauenschüler im Vertrauensschülerwaggon einfinden. Sie werden die Fahrt über regelmäßig Kontrollgänge gehen. Weiter Instruktionen bekommen sie in Hogwarts.

Mit freundlichen Grüßen
Minerva McGonagall

Er hatte noch niemanden davon erzählt. Er wusste was Sirius sagen würde und nicht gerade erfreut darüber wäre, aber er konnte es ja nicht ewig vor ihm geheim halten. Aber er müsste es ihm auch noch nicht jetzt sagen, es würde auch reichen, wenn er es morgen erfahren würde... oder übermorgen.