"Ja Rüzgar?", nahm ich das Telefonat entgegen.
"Eylem ... Okan ...", fing Rüzgar an zu reden.
"Was ist passiert?", fragte ich ängstlich.Mein Herz fing an wie wild zu schlagen! War Okan etwas zugestoßen? War etwas Schlimmes passiert?
"Okan ist aufgewacht!", teilte mir Rüzgar plötzlich mit.
"Okan ist - was?", fragte ich schockiert und erstarrte. Er ist aufgewacht!
E-er lebt! Freudentränen stiegen mir hoch. Er lebt! Er ist wach!
"Es sieht aber nicht so gut aus ...", fügte er hinzu.
Mein Lächeln verschwand wieder.
"W-wie?", brachte ich brüchig raus. Ist etwas Schlimmes passiert?!
"Er will mit dir reden ... Kannst du kommen?" Was? Mit mir?
"Ich komme.", sagte ich sofort und legte auf."Was ist los?", fragte Esra verwirrt.
"Okan ist aufgewacht! Ich muss gehen. Er will anscheinend mit mir reden.", berichtete ich den Mädels.
"Allah'a şükür! (Gott sei dank!)", freute sich Demet.
Sofort packte ich meine Sachen zusammen und machte mich aus dem Staub.Okan war aufgewacht! Ein Stein fiel mir vom Herzen! Şükürler olsun Okan uyandı! (Gott sei dank ist Okan aufgewacht!) Was wollte er mir den sagen? Ich drückte auf Vollgas und musste so schnell wie möglich beim Krankenhaus ankommen!
Nachdem ich geparkt hatte, stürmte ich sofort raus und rannte in das Krankenhaus. Ich drückte auf den Aufzugsknopf und wartete ungeduldig bis der Aufzug kam. Das dauerte mir zu lang! Ich entschied mich für die Treppen und hastete hoch.
Oben angekommen bog ich schnell ab und sah schon Rüzgar und Elnur vor der Türe stehen. Doch sie waren nicht allein. Özge war auch da.
Bis jetzt war ich fast immer den Besuchern entkommen. Özge begegnete ich das zweite mal. Was sie wohl dachte ... Sie war bestimmt verwirrt, dass ihr Bruder mit ausgerechnet mir reden wollte.
"Gut, dass du gleich gekommen bist. Okan wartet schon auf dich.", empfing mich Elnur vor der Türe. Er hatte auch ein Lächeln im Gesicht.
"Er ist noch ziemlich schwach, überanstrenge ihn nicht.", erinnerte mich Özge. Verwirrt schaute sie mich an. Das wäre ich auch an ihrer Stelle ... Ich wusste selber nicht mal, wieso mich Okan unbedingt sehen wollte. Ich nickte und warf den dreien noch letzte Blicke zu. Alle waren gespannt, was Okan sagen wollte. Vor allem ich.Vorsichtig drückte ich die Türklinke runter und betrat das Zimmer. Als ich mich umdrehte, sah ich Okans blasse Gestalt und müde Augen, die mich anschauten. Oh Gott, wie sah er aus! Einfach kaputt! Doch mein Herz fing wieder wie verrückt zu schlagen! Seine Blicke - ließen mein Herz schmelzen. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich die Luft angehalten hatte und fing wieder an zu atmen.
"Okan!", brachte ich leise raus und näherte mich ihm. Ich hatte ihn so vermisst!Er öffnete wieder die Augen und schaute mich an. Sogar in dem kranken Zustand sah er verdammt gut aus ...
"O kadar çok korktum ki senin için! (Ich hatte so Angst um dich!)", fing ich das Gespräch an.
Meine Augen füllten sich. Ein mattes Lächeln spiegelte sich auf seinem Gesicht wieder. Dann rutschten seine Blicke runter auf seine Hand. Mir war es gar nicht bewusst geworden, dass ich meine Hand auf seine gelegt hatte. Doch eher ich sie wegziehen konnte, erhob er mühsam seine andere Hand und legte sie auf meine. Könnte ich die Zeit jetzt stoppen? Seine Hand war eiskalt, doch erwärmte mein Herz."Danke ... Eylem.", gab er brüchig wieder. Ich brach keine Worte raus und lächelte nur verlegen zurück. Er zog seine Hand wieder weg und lächelte mich an. Doch im nächsten Moment verzog er das Gesicht.
"Tut es arg weh?", fragte ich und fühlte wieder die Tränen kommen.
"Wer hat dir das angetan?"
Eine Träne floss mir runter. Sein Gesicht sah schlimm aus! Okan, wieso haben sie dir so was angetan?
"Ich - habe dich gerufen, weil ich - mit dir reden muss.", fing er wieder an zu sprechen. Er war ziemlich schwach und das Reden strengte ihn ziemlich an. Er musste sich ausruhen!
"Streng dich nicht so arg an.", erinnerte ich ihn. Doch er überhörte das.
"Eylem ... es tut mir leid. Das ganze verdienst du nicht!", sagte er plötzlich. Was? Wollte er mich deswegen sehen? Um sich zu entschuldigen?! Wieso wollte er mir das unbedingt jetzt sagen? Wie sehr ihm das Reden Kraft kostete ...
"Nein, Okan-"
"Wegen mir ist das ganze passiert. Du bist unschuldig! Wegen mir ist so vieles passiert, dass du nicht erleben solltest! Verstehe es endlich, ich bin eine Gefahr für dich.", unterbrach er mich.
"Du bist nicht der Schuldige!", versuchte ich ihm klar zu machen.
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unvergesslich - unutulmaz
Action„Stell dir ein Meer vor. Es ist so tief und dunkel wie ich. Du, eine Welle, prallst gegen meine spitzen Felsen und wirst danach von der Dunkelheit verschluckt ... Aber du kommst immer wieder zurück und gibst nicht auf. Jedes mal kehrst du etwas stär...