Durch das Klingeln meines Weckers wurde ich aus meiner Traumwelt gerissen. Müde öffnete ich die Augen und griff nach meinem Handy. Ich schaltete den Wecker aus und streckte mich. Die Kalender zeigten den 18. November an.
Es war ein ganz normaler Tag.
Bis daraufhin, dass ich heute vor 23 Jahren auf die Welt kam. Dieser Tag hatte keinen Wert für mich.
Ich zwang mich aufzustehen und ging ins Badezimmer. Dort wusch ich mein verschlafenes Gesicht und versuchte meine Augen zu öffnen. In der Nacht konnte ich einfach nicht schlafen. Irgendwann war ich aufgewacht und hatte angefangen mein Zimmer aufzuräumen, weil ich nicht müde war. Richtung zwei Uhr ging ich dann ins Bett. Kurz schaute ich nach, ob ich Nachrichten bekommen hatte. Morgen werde ich selber zur Uni fahren, du brauchst nicht zu kommen, las ich die Nachricht von Eylem. Am Abend hatte sie es mir geschickt. Wieso wohl? Hatte das einen Grund? Ich hatte mich schon daran gewöhnt sie jeden Tag abzuholen. Auch wenn wir nicht immer zur gleichen Zeit Unterricht hatten, fuhr ich sie immer zur Uni. Wenn ich später Vorlesungen hatte, nutzte ich die Zeit um in der Bibliothek zu lernen. War Eylem verletzt? Gestern hat sie sich auch ohne zu Umarmen verabschiedet. Ihre Nachricht verwirrte mich...Nachdem ich meine Zähne geputzt hatte, ging ich in mein Zimmer und stellte mich vor mein Kleiderschrank. Was sollte ich anziehen? Mein Blick schweifte durch die Fächer im Kleiderschrank. Da fiel mir ein Kleidungsstück besonders auf. Das hatte ich seitdem Özge mir es gekauft hatte noch nie an. Ein Pullover mit einem kleinen Markenzeichen auf der linken Seite. Darunter zog ich ein Hemd an. Die passende Hose fand ich auch schnell. Dazu trug ich noch eine silberne Uhr.
Fertig gekleidet widmete ich mich dem Spiegel. An meinen Haaren machte ich nicht viel. Ich stylte sie wie immer. Als ich mit allem fertig war, ging ich hoch in die Küche.Es roch nach etwas leckeres im Haus. Als ich die Küche betrat, sah ich, dass Özge Waffeln gemacht hatte.
„Özge?", fragte ich verwundert.
„Guten Morgen!", begrüßte sie mich.
„Dir auch einen guten Morgen. Was hast du am frühen Morgen vorbereitet?", fragte ich und blickte über ihre Schulter.
„Waffel. Für dich."
„Musstest du nicht in der Schule sein?", fragte ich.
„Nein, heute fängt mein Unterricht später ein. Ich bin keine Schwänzerin, keine Sorge."
„Gut, ich habe mich nur gewundert, weil du um dieser Uhrzeit immer in der Schule warst."
Özge ist in ihrem letzten Schuljahr. Sie macht dieses Jahr ihr Abitur.
„Du kannst dich hinsetzen, ich bin gleich fertig.", wandte sie sich zu mir.Zusammen fingen wir mit dem Frühstück an.
Nach Langem verbrachten wir wieder Zeit miteinander. Das hatte ich vermisst.
Wir lachten wieder, sprachen wieder miteinander über diverse Themen. Wie an unseren alten Tagen.
Als wir fertig waren räumten wir wieder zusammen auf.
„Bereite dich vor. Ich kann dich zur Schule fahren.", teilte ich Özge mit.
„Fährst du schon nicht Eylem?", fragte sie daraufhin.
„Nein, heute nicht."
„Gut, dann gehe ich mich vorbereiten.", meinte sie und verschwand aus der Küche.
Ich ging in mein Zimmer und zog meine Jacke an. Mit meinem Tablet verließ ich mein Zimmer wieder. Heute hatte ich nicht Lust auf den ganzen Papierkram, auf dem Tablet sind auch die Skripte für die Vorlesungen drauf.Özge war auch schon da. Sie hatte jedoch eine Box in ihrer Hand. Ich ahnte schon, was da drin war. Lächelnd sah sie mich an.
„Özge! Das war gar nicht nötig!", versuchte ich zu erklären, während ich mich ihr näherte.
„Doch, ist es. Du hast heute Geburtstag.", sagte sie und reichte mir die Geschenkbox.
„Ich gebe kein Wert auf Geburtstage, das weißt du.", erinnerte ich sie.
„Und du weißt, dass ich dich gerne beschenke.", widersprach sie mir.
Seufzend nahm ich das Geschenk entgegen.
Neugierig öffnete ich die Box.
Daraus kamen die Schuhe, die mir mal Özge auf einem Onlineshop gezeigt hatte. Ich dachte, sie hatte einfach so nach meiner Meinung gefragt, aber das war wohl für mein Geburtstag.
„Teşekkür ederim Özge. (Danke Özge.)", zog ich sie in eine Umarmung.
„Doğum günün kutlu olsun! (Alles Gute zum Geburtstag!)", gratulierte sie mich und umarmte mich fest.
„Jetzt müssen wir aber los, sonst kommen wir zu spät.", löste ich mich wieder von ihr. Wir gingen raus und machten uns fort.
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unvergesslich - unutulmaz
Acción„Stell dir ein Meer vor. Es ist so tief und dunkel wie ich. Du, eine Welle, prallst gegen meine spitzen Felsen und wirst danach von der Dunkelheit verschluckt ... Aber du kommst immer wieder zurück und gibst nicht auf. Jedes mal kehrst du etwas stär...