Die Regentropfen unterbrachen die Stille in meinem Zimmer.
Reglos lag ich auf meinem Bett und starrte die Wand an. Durch das offene Fenster wehte kühle Luft in mein Zimmer rein.
Ich setzte mich auf mein Bett und schaute mich im Spiegel an. Um mein Hals waren rot-violette Flecken. Meine Haare waren zerzaust. Rötungen bedeckten meine Augenpartie. Dröhnende Kopfschmerzen verbreiteten sich in meinem Schädel. Mein Hals fühlte sich immer noch erdrückt an. Als ob mich die kalte Hand mich immer noch erwürgen würde, obwohl der Vorfall schon ein Tag zuvor passiert war.Tränen drangen wieder zu kommen, die ich unterdrückte. Abrupt stand ich auf und zog mir einen dünnen Rollkragenpullover an, der mein Hals gut bedeckte. Meine Haare kämmte ich und band sie zu einem Pferdeschwanz.
Danach ging ich ins Bad und klatschte mir eiskaltes Wasser ins Gesicht. Dieses mal konnte ich die Tränen nicht zurückhalten. Ich will nicht mehr so weiterleben! Ich halte das nicht mehr aus! Am besten wechsele ich die Uni ...
Ich muss weg von allen!Als ich wieder in mein Zimmer ging, sah ich das Bildschirm meines Handys erleuchten. Ich wollte gerade mit niemandem reden. Mein Handy klingelte wieder. Und wieder und wieder ...
Wer rief mich so aufdringlich an? Ich schaute auf den Display und sah, dass mich drei mal eine unbekannte Nummer, fünf mal Esra und vier mal Demet angerufen hatte. Wer war die unbekannte Nummer? Ich bekam eine Nachricht vom anonymen Anrufer. Ich weiß, dass du zu Hause bist ...Was? Wer ist das? Angst verbreitete sich in meinem Körper. Plötzlich hörte ich ein Geräusch am Fenster und zuckte zusammen. Und nochmal hörte ich ein Schlag am Fenster. Wer weiß, dass ich zu Hause bin?! Ist es e-etwa Emir? Irgendjemand warf Steine gegen mein Fenster! Unsicher stand ich auf und schaute unauffällig nach, wer es war.
Plötzlich erstarrte ich, als ich unten eine bekannte Gestallt erblickte.
Okan? Erleichtert atmete ich aus. Er hatte mir so ein Schrecken eingejagt! Was machte er hier? Gehörte ihm die unbekannte Nummer?
Er hatte sich an seinem Auto gelehnt und stand im Regen. Mein Herzrasen stieg wieder auf 180. Sofort öffnete ich das Fenster.
"Was machst du hier?", fragte ich und schaute mich um. Dann bekam ich eine Nachricht.Kommst du runter, wir
müssen redenÜber was?
Was machst du hier?Kann ich nicht hier
sagen, kommst du?sags hier, oder geh
bitteWieso warst du heute
nicht in der Schule?
Ich wollte mit dir redenIch war krank
Kommst du jetzt?
Nein
Wenn du nicht kommst,
komm ich! Deine eltern
freuen sich bestimmt auf
ein besuchSpinnst du!
Okay, du wolltest es!
Sollte ich doch runter kommen? Was meinte er mit der letzten Nachricht? Eine Seite in mir sehnte sich nach ihm, doch die andere erinnerte mich daran, wie er mich behandelt hatte. Es ist besser, wenn ich Abstand zu ihn halte. So kann ich ihn besser vergessen ...
Ich schloss wieder das Fenster zu und setzte mich auf mein Bett.Über was wollte Okan reden? Geht er jetzt wirklich?
Im nächsten Moment klingelte es an der Türe. Nein, oder? Er ist ernsthaft gekommen! "Ben bakarım! (Ich schaue schon nach!)", hörte ich meine Mutter aus der Küche rufen. Sofort sprang ich vom Bett auf und rannte zur Türe. "Yok! Ben bakarım! Galiba paketim geldi! (Nein! Ich schaue schon! Ich glaube mein Paket ist angekommen!)", sicherte ich und hielt sie kurzzeitig vor dem Öffnen ab. Ich stellte mich vor die Türe und lächelte sie an. "Mutfaktaki işin yarım kaşmasın! (Unterbreche deine Arbeit in der Küche nicht!)", sagte ich. "İyi o zaman. (Na gut.)", sagte meine Mutter verwirrt und ging wieder. Erleichtert atmete ich aus und öffnete die Türe.
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unvergesslich - unutulmaz
Acción„Stell dir ein Meer vor. Es ist so tief und dunkel wie ich. Du, eine Welle, prallst gegen meine spitzen Felsen und wirst danach von der Dunkelheit verschluckt ... Aber du kommst immer wieder zurück und gibst nicht auf. Jedes mal kehrst du etwas stär...