Eylem
Wieder begann ein Tag. Heute war es Samstag. Endlich Wochenende. Nachdem wir zusammen gefrühstückt hatten, räumten wir den Tisch ab. Ich brachte die Teller in die Küche und meine Mutter räumte sie in die Spülmaschine ein.
Dabei telefonierte sie mit meiner Tante Aygül.
Ich machte einen Tuch nass und ging ins Wohnzimmer, um den Esstisch abzuwischen."Bereite dich vor, wir werden heute eingeladen!", hörte ich meine Mutter hinter mir.
Von meiner Tante?
"Wer ladet uns ein?", fragte ich skeptisch.
"Deine Tante Aygül. Die anderen kommen auch."
Was? Also zu Ayla?
"Ist Ayla auch da?", musste ich schnell fragen.
"Ja, alle werden kommen, auch deine Anderen Tanten. Ist etwas?"
"Nein, habe einfach so nachgefragt.", behauptete ich.
"Gut, geh dich vorbereiten, in einer Stunde fahren wir los.", teilte meine Mutter mit.Ich mag Ayla. Aber indem sie mich angelogen hat, hat sie mein Vertrauen gebrochen. Wir logen uns nie an. Okay, ich habe ihr auch im weiten Sinne die Wahrheit verschwiegen. Ich habe es verschwiegen, dass ich Okan liebe. Das hat sie mittlerweile bestimmt erfahren. Doch es wäre besser, wenn es keiner weiß. Denn alle kennen ihn als den Mörder.
Sofort stieg mir ein ungutes Gefühl den Magen hoch, als wir vor der Wohnung meiner Tante ankamen. Ich wollte nicht rein gehen! Heute wäre ich lieber zu Hause geblieben ...
Mein Vater klingelte und kurz danach wurde uns die Türe geöffnet.
"Herzlich willkommen! Kommt rein!", empfing uns meine Tante. Wir begrüßten sie und betraten die Wohnung. Es hörte sich drinnen voll an. Wir gaben meiner Tante unsere Jacken ab und gingen ins Wohnzimmer.Drinnen begegnete ich einer Überraschung! Derya und ihr Mann waren aucb gekommen! Meltems Familie war auch da. Und mein Onkel Tural!
Zuerst begrüßten wir alle. Bei Derya angekommen, umarmten wir uns fest.
"Eyleeem! Lange nicht mehr gesehen!", sagte sie und löste sich wieder von mir.
"Ja, das stimmt!"
Sofort verfielen wir ins Gespräch. Sie erzählte über ihre neue Wohnung und welche Desaster sie bei der Einrichtung erlebt hatte. Dass der Fliesenleger zu spät kam, die falsche Küche geliefert wurde und vieles Mehr. Auch über die Flitterwochen in den Malediven erzählte sie. Meltem beteiligte sich auch am Gespräch.
"Überall Mädchen! Wieso habe ich keinen Cousin hier?", traf Güney jammernd ein.
"Komm her, wir verstehen uns ja auch so!", lud ich ihn auf den freien Platz neben mir ein.
"Wärst du ein Junge, wärst du mein Lieblingscousin!", meinte er.
"Schleimer!", sagte ich lachend und wuschelte durch seine lockigen Haare.
"Wieso müssen das immer alle Mädels machen? Auch die aus meiner Klasse! Ich hasse das!", klagte er genervt.
"Mit Locken kann nicht jeder gut aussehen. Du bist wie ein Model! Die Schönheit liegt wohl in der Familie, stimmt's Derya?", setzte sich Serkan zu uns. Tief blickte er in die Augen seiner Frau. Ich sah das Leuchten darin. Sie sind einfach für sich erschaffen ...
"Ooh, der war gut!", gab Güney zu.
"Natürlich! Du bist 17 und schon fast an der 1,90! Überhole mich bitte nicht!", meinte Serkan lachend. Ja, Güney sah schon gut aus.
"Mädchen stehen auf große und sportliche Jungs! Manche kommen meine Spiele anschauen! Aber ich will die ganzen Mädels nicht! Ich will eine, die gebildet ist, nicht so im Mittelpunkt steht, die innere Werte kennt - So wie Eylem! Du bist hübsch und hast noch alle Extras dazu!", sagte er plötzlich.
Ein Oooh ging durch die Menge.
"Da werde ich ja rot!", scherzte ich. Okay ein bisschen wurde ich schon rot.
Wie süß Güney immer zu mir ist. Er ist wie ein kleiner Bruder für mich.
"Da ist ja einer heiß begehrt!", meinte Derya lachend.
"Wir müssen auf Güney aufpassen, bevor er uns weggenommen wird!", scherzte Didem.
"Güney, Güney! Was ich alles zu hören bekomme!", schimpfte Meltem, doch musste im Nachhinein auch lachen.Ich habe Güney oft zum Fußballtraining hingefahren und abgeholt. Sein Verein spielt in der Nähe meiner Uni. Und unsere Familien haben auch ein enges Verhältnis zueinander.
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unvergesslich - unutulmaz
Action„Stell dir ein Meer vor. Es ist so tief und dunkel wie ich. Du, eine Welle, prallst gegen meine spitzen Felsen und wirst danach von der Dunkelheit verschluckt ... Aber du kommst immer wieder zurück und gibst nicht auf. Jedes mal kehrst du etwas stär...