VIII. Neue Freundschaft?

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(Bild: Alessandro)

Nach einigen Minuten in unangenehmer Stille kamen wir an der Schule an. Das waren die langsamsten Minuten in meinem ganzen Leben, keiner sagte etwas, nur die leise Musik aus dem Radio war zu hören. Ich schätze mal Ricardo war immer noch sichtlich angepisst auf mich, weil er gezwungen wurde wieder in die Schule zu gehen. Theoretisch gesehen war das ja gar nicht meine Schuld, also hatte er ja gar keinen Grund sauer auf mich zu sein. Immerhin hat Alessandro ihn dazu gezwungen. In der Schule angekommen, stiegen wir alle gleichzeitig aus dem Auto aus. Alle Blicke waren auf uns gerichtet, als wir nebeneinander auf den Eingang der Schule zuliefen. Wäre mir das nicht gerade so unangenehm und würde ich mich nicht so unwohl fühlen, dann würde ich das Ganze wohl amüsant finden. Ich meine die Typen rechts und links neben mir sahen einfach viel zu süß aus. Da kann man doch nicht denken, dass die Beiden ein Teil der Mafia sind.

 Da kann man doch nicht denken, dass die Beiden ein Teil der Mafia sind

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"Schauen die euch immer so scheiße an?", fragte Ricardo

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"Schauen die euch immer so scheiße an?", fragte Ricardo.
"Ja, du kannst dir auch denken warum. Ich laufe gerade neben zwei Mafiosi, ich würde da nicht anders schauen", gab ich gereizt von mir. Ich konnte es immer noch nicht glauben, dass ich jetzt mein ganzes letztes Schuljahr mit diesen Blicken leben musste, ich glaube so schnell würden diese Blicke und das Getuschel nicht aufhören.
"Sicher, dass das nicht an deiner Hässlichkeit liegt?", kam es von Ricardo. Wow, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Ich wusste ja, dass er sauer auf mich war, aber mich gleich zu beleidigen würde ihm auch nicht aus dieser Situation helfen.
"Jetzt hör mir mal ganz genau zu Ricardo, erstens ist es nicht meine Idee gewesen, dich als meinen Aufpasser anzuheuern, das ist die Schuld von diesem arroganten Spasti und zweitens krieg dich mal ein, du brauchst mich nicht direkt zu beleidigen."
Rafael fand das Ganze ziemlich lustig und Ricardo schien mich wieder zu ignorieren, ich war das hier alles so allmählich satt.

Die erste Stunde hatte ich zusammen mit Ricardo, wir saßen hier gerade neben einander in Geschichte und Ricardo schien sich zu langweilen. Würde ich mich wahrscheinlich auch wenn ich den ganzen scheiß Schulstoff wiederholen müsste.
"Es tut mir Leid, dass du das Alles hier wegen mir erneut machen musst. Aber ich denke wenn wir hier jetzt wirklich ein ganzes Jahr mit einander auskommen müssen, dann wäre es nur von Vorteil, wenn wir uns verstehen. Findest du nicht auch? Ich will mich nicht ständig mit dir streiten?", flüsterte ich ihm zu, damit ich nicht die ganze Aufmerksamkeit von Mr. Ricksen abbekam, der Typ wird zur Furie, wenn man seinen Unterricht stören sollte.

"Geht mir genauso. Ist dumm gelaufen, ich bin halt der zweitjüngste von Allen, deshalb hat es mich erwischt, aber ich kann dagegen ja jetzt auch nichts mehr tun. Außerdem bist du gar nicht hässlich. Wir können ja von vorne anfangen, also ich bin Ricardo und du bist?", kam es ehrlich und lächelnd von ihm.
"Ich heiße Camila und ich schätze, das ist ein guter Weg in Richtung Freundschaft."

"Mr. Sevilla, da Sie so gut aufpassen, können sie mir bestimmt sagen, was im Jahre 1861 passiert ist? Ich hoffe Sie können mir die Frage genauso gut beantworten, wie ihre Gespräche mit Ms. Gonzales", sagte Mr. Ricksen sauer.

"Wenn nicht sogar besser als Sie, Mr. Ricksen. 1861 bis 1865 fand der Amerikanische Bürgerkrieg, auch der Sezessionskrieg genannt statt. Die Ursachen für diesen Krieg war zum Einen die wirtschaftliche und zum Anderen die soziale und politische Spaltung zwischen den Nord- und den Südstaaten. Auch die Sklaverei war damals ein heikles Thema, auf das man nicht gut zu sprechen war-"

"Okay, das reicht. Das nächste Mal kommen Sie zwei nicht so leicht davon." Okay, da war jemand aber nicht so angetan davon, dass einer seiner Schüler und dann auch noch ausgerechnet Ricardo, die Frage richtig beantworten konnte. Er hatte es sowieso auf uns abgesehen, denn die Anderen sprachen auch miteinander und wurden nicht herausgefordert irgendeine lächerliche Frage zu beantworten. Da merkte man wieder wie rassistisch diese Stadt gegenüber den Latinos war. Lag das alles nur daran, dass Alessandro einer war und jeder Angst vor ihm hatte, oder steckte da was Anderes hinter. Ich würde definitiv noch dahinter kommen.

***

"Und wie er dann geschaut hat und dabei rot wurde. Du hast ihm echt gezeigt, dass wir Latinos doch was drauf haben", gab ich lachend von mir.

"Wer seid ihr und was habt ihr mit Ric und Cami gemacht? Seit wann versteht ihr euch so gut, was ist da zwischen euch passiert? Kann mir das mal einer erklären", kam es fragend von Rafa.

"Oh, hey Rafa, wir haben Frieden geschlossen und ich muss sagen, das war die beste Entscheidung. Ric ist einfach anders als ich ihn mir vorgestellt habe. Also, wir dachten uns, da wir uns jetzt sowieso ein Jahr etwas miteinander zutun haben werden, sollten wir Freunde werde. Das macht wesentlich mehr Spaß als sich die ganze Zeit miteinander zu streiten. Außerdem müssen wir zusammenhalten, ich meine wir sind die einzigen Latinos hier, oder?"

"Leute, ich bin gleich wieder da, ich muss nur kurz was klären", sagte ich schnell und lief geradewegs auf meine Zielperson zu, Aaly. Ich hatte sie den ganzen Tag nicht gesehen, so als würde sie mir aus dem Weg gehen. Ich war überrascht, das weder Ric, noch Rafa mir gefolgt waren, dabei sollten sie doch ständig in meiner Nähe bleiben.

"Aaly, können wir kurz reden?"

"Ich glaube wir sollten aufhören miteinander zu reden. Es ist besser so, ich muss auch los, ich will nicht, dass man mich mit dir sieht."

"Okay, das hätte ich jetzt nicht von dir erwartet. Ja, es ist dein Entscheidung, ob du etwas mit mir zu tun haben willst oder nicht. Aber dich von dem ganzen Getuschel und den Personen hier beeinflussen zu lassen, das ist arm. Ich dachte du wärst anders als die Anderen hier. Ich wünsche dir noch ein gutes Leben, ich muss jetzt nämlich zurück zu meinen wahren Freunden gehen, die würden mir nämlich nicht direkt die Freundschaft kündigen", sagte ich und ging wieder auf den Tisch zu, an dem Rafa und Rico saßen.

"Wir müssen los, Alés braucht uns und du musst mit. Sorry, Cami aber die letzte Stunde Physik muss wohl ohne uns stattfinden."

Und schon wurde ich mit gezerrt, ohne mich dagegen zu wehren ging ich mit, ich meine schlimmer als Physik konnte es ja eh nicht werden, oder?

García MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt