Einige Tage waren nun schon nach dem Kuss vergangen und zwischen Alés und mir hatte sich alles verändert. Er behandelte mich mit so viel mehr Respekt und achtete auch viel mehr auf mich. Zwar wusste ich noch nicht was das jetzt zwischen uns war, aber es fühlte sich so an als wären wir zusammen. Immer als wir alleine waren, küsste er mich. Er meinte er wolle alles noch nicht öffentlich machen, je weniger davon wissen, desto geringer wäre die Wahrscheinlichkeit, dass Zac etwas davon mitbekommen würde.
Die Jungs hatten heute ihren Auftrag, den sie für Pete erledigen mussten, weshalb ich den ganzen Tag alleine in der Schule saß und ich muss sagen, es war einfach einer der langweiligsten Tage meines bisherigen Lebens gewesen. Ich wusste nicht, wie ich es geschafft hatte, mein ganzes Leben ohne diese Chaoten zu verbringen. Ich machte mir natürlich die ganze Zeit Sorgen um die Jungs, aber ich wusste wie lange und intensiv sie an der Strategie gesessen haben. Und Alés hatte mir versprochen, mich sofort anzurufen, wenn etwas sein sollte.
Aber jetzt hatte ich erstmal Mittagspause und Aaly wartete schon auf mich.
"Hey na, wo hast du denn Rafael und Ricardo gelassen?", lächelte mich Aaly an. Sie wusste zwar, dass ich jetzt auch ein Teil der Garcías war, aber das hieß trotzdem nicht, dass ich ihr über alles Bescheid geben würde.
"Die Idioten haben sich gestern noch etwas zu essen bestellt und haben das wohl nicht ganz so gut vertragen. Selber schuld würde ich mal sagen."
Sie schien mir das abzukaufen, denn sie stellte keine weiteren Fragen.
"Und was läuft bei dir so, du scheinst glücklicher zu sein?", fragte ich sie.
"Ne, bei mir ist alles wie immer. Bin einfach nur glücklich, dass wir uns wieder verstehen."Nach zwei schrecklichen Stunden Chemie, wo ich verkrampft versucht hatte, mich nicht aus dem Fenster zu stürzen, war ich auf dem Weg zum Haus der Jungs. Meine Eltern waren immer noch nicht zurück, sie hatten zu viel Ärger mit den Anwälten und der Polizei, als das sie hätten zurückkommen können. Trotzdem waren sie kurz hier und haben Feli abgeholt, ich konnte sie noch davon überzeugen dass es besser für mich wäre hier zu bleiben, denn sonst würde ich zu viel in der Schule verpassen.
Da es mir nach einer gewissen Zeit alleine zu langweilig wurde, beschloss ich einfach Essen für die Jungs zu machen. Paella a la Mamá, das würde jedem schmecken. Den Reis ließ ich gerade in den Topf ein, als mein Handy klingelte. Ich ging sofort dran und wie erwartet war es Alés.
"Baby, die Jungs und ich sind fertig mit dem Auftrag, alles ist gut gelaufen. Wir machen uns jetzt auf den Weg. Sollen wir dir was zu essen mitbringen?" Ich war immer noch nicht dran gewöhnt, dass er mich Baby nannte, aber es gefiel mir und das wusste er auch.
"Danke. Gott sei Dank, da bin ich aber beruhigt. Nein, holt euch nichts zu essen, bin gerade am Kochen."Nachdem wir gegessen hatten und auch über den Auftrag gesprochen hatten, der sehr gut verlaufen war, gingen wir alle ins Bett. Alés kam dann heimlich zu mir und da saßen wir auf meinem Bett und küssten uns. Und ich muss verdammt nochmal sagen, dass ich ihn den ganzen Tag vermisst hatte. Doch das Klingeln meines Handys ließ uns auseinanderfahren. Als ich auf mein Handy schaute und erkannte, dass es die Nummer von Zac war, lehnte ich den Anruf ab.
"Was will der cabrón (das Arschloch) wieder von dir? Der fängt echt an zu nerven", und dann klingelte es wieder und Alés nahm mir das Handy aus der Hand."Jetzt hör mir mal genau zu, sehe oder höre ich nur noch einmal davon, dass du Camila angerufen hast, dann werde ich persönlich vorbei kommen und dich eigenhändig umbringen."
"Jetzt mach mal halblang, wenn ich mit dir hätte sprechen wollen, dann hätte ich dich angerufen. Ich habe aber Camila angerufen, also möchte ich auch mit ihr sprechen."
"Bist du schwer von Begriff, du sollst sie in Ruhe lassen. Sie hat schon längst mit dir abgeschlossen."
"Sie wird nie mit mir abschließen können. Schließlich bin ich ihre erste große Liebe gewesen und die vergisst man bekanntlich nie. Auch war ich ihr erster Kuss. Sie braucht gerade nur etwas Zeit, denn sie wird definitiv wieder zurück zu mir kommen. Außerdem weiß ich gar nicht, was du dich da einmischst, García."
"Mir ist scheiß egal, ob du ihre erste große Liebe warst, denn jetzt ist sie bei mir. Und wenn sie wirklich an dir hängen sollte, wäre sie wohl kaum mit mir zusammen. Weißt du man sagt auch immer, wäre die erste große Liebe echt gewesen, dann hätte man sich nicht noch ein zweites Mal verliebt."
Er hatte gerade ernsthaft gesagt, dass wir zusammen sind und dass er sich in mich verliebt hat. Ich glaube ich wurde noch nie so rot. Als er mich dann sah, lächelte er mich an und nahm meine Hand in seine.
Dann nahm ich ihm das Handy aus der Hand.
"Zac, es tut mir Leid, aber du hast das Spiel verloren. Es gibt kein uns mehr. Wie Alés schon gesagt hat, für ihn fühle ich anders, als ich es bei dir getan habe. Bei ihm fühle ich mich sicher, geborgen und ich weiß, dass ich für ihn mehr fühle, als ich es bei dir jemals getan habe. Deshalb bitte ich dich noch einmal uns alle in Ruhe zu lassen, du kannst dein Leben leben. Du kannst einen Neuanfang starten, aber uns beide zusammen, wird es nie wieder geben", und dann hörte man nur noch wie etwas zerbrach und es hörte nicht auf."Verfickte Scheiße, du machst mich echt sauer Camila. Du wirst immer unartiger, ich hab dir alles gegeben. Ich hab dir einen Heiratsantrag gemacht, du kleine widerliche Hure und was machst du, du lässt dich von jemand anderen durchnehmen. Aber soll ich dir war sagen, ich werde nicht eher Ruhen, bevor ich euch alle in kleine Einzelteile zerlegt habe."
"Nenn sie noch einmal Hure und ich werde den nächsten Flieger nehmen und dann wirst du derjenige sein, der in Einzelteile zerlegt wird."
"Zac, versuchst du irgendwas, dann Gnade dir Gott. Denn auch ich habe gelernt mich zu verteidigen", und damit legte ich auf und blockierte zum gefühlten zehnten Mal seine Nummer.
"Es tut mir leid, Alés. Es tut mir leid, dass ihr euch wegen mir, mit diesem gestörten Psychopathen auseinandersetzen müsst."
Er nahm mich in den Arm "es ist nicht deine Schuld, wir haben überall Feinde, aber jetzt da du meine Freundin bist, muss ich dich wohl noch mehr vor diesem cabrón beschützen. Ich werde nicht zu lassen, dass er dir oder meinen Jungs etwas antut, schließlich sind wir eine Familie und ich beschütze meine Familie."
"Also, ist das jetzt offiziell zwischen uns?", sagte ich und lächelte ihn an.
"Du bist schon seit dem Tag, als ich dich geküsst habe meine Freundin", sagte er und da konnte ich nicht anders als ihn zu küssen.
Und dann lagen wir da, in meinem Bett. Ich hatte meinen Kopf auf seine Brust gelegt und genau in dieser Position schliefen wir ein und ich fühlte mich bei Alés sicher.
"WAS HABE ICH DENN HIER VERPASST?"
"WTF", durch das Geschreie wurde ich wach und als ich meine Augen öffnete, wusste ich, dass das hier gerade die peinlichste Situation in meinem ganzen Leben war.
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García Mafia
Teen FictionDer Sweetwater River, ein verlassener Ort an den sich keiner herantraut. Die Gerüchte, die sich von Tag zu Tag häufen, versetzt die Leute immer mehr in Angst und Schrecken. Und ein Junge, dessen Augen pure Kälte ausstrahlen und keine Gefühle zulas...