XLV. Kopf hoch

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Fertig gepackt, saßen wir nun in unseren Autos und fuhren los. Keiner sprach während der Fahrt und das war auch gut so. Ich musste überlegen und das konnte ich nur, wenn es still war. Wie konnte ein einzelner Mensch zu sowas im Stande sein, wie konnte er ihr das letzte nehmen, was ihr geblieben war.  Wenn er sie doch so sehr liebte, wie er immer sagte, dann würde man ihr doch nur das Beste wünschen. Eins wusste ich, Camila würde erst wieder lachen können, wenn Zac tot wäre. Ich hatte es ihr versprochen.

***

Camila war eingeschlafen und lag gerade in meinen Armen. Ich wollte sie nicht wecken, sie brauchte gerade all die Ruhe, die sie bekommen konnte. Wir hatten Pablos Villa erreicht und die Jungs schienen alle geschockt zu sein. Ich wusste, dass keiner damit gerechnet hatte, dass mein Plan Pablo war. Aber ich musste jetzt an Camila und Feli denken und da war Pablo nun mal der einzige, der uns dabei helfen konnte.

"Könnt ihr mal anklingeln, Jungs. Hab gerade keine Hand frei", sagte ich und sie schienen endlich aus dem Schock zu erwachen.

"Jungs, da seid ihr ja. Ich freue mich euch zu sehen."

"Tío Pablo", sagte Feli und rannte zu ihm um ihn zu umarmen "wie cool dein Haus ist, oh mein Gott, ich will unbedingt alles sehen", und schon rannte sie durch das Haus.

"Kommt doch rein, Jungs. Alessandro, du kannst sie in eines der oberen Räume hinlegen. Alle Zimmer sind bereits bezogen", also tat ich es auch und ging die Stufen nach oben und legte sie in eins der Bette, deckte sie zu und gab ihr einen Kuss.

"So, wir brauchen deine Hilfe, Pablo", sagte ich als ich nach unten in seinen Besprechungsraum ging, in dem sich schon die Jungs alle befanden.

"Wobei? Ich brauche alle Informationen, die ihr bisher habt", als er das sagte, klang er so ehrlich und bereit uns zu helfen.

"Es geht um Camila. Du kennst doch noch Zac, er hat nicht nur ihre Eltern, sondern auch noch ihre abuela umgebracht. Er hat ihr gedroht uns auch umzubringen und genau deswegen muss ich, nein, müssen wir ihn umbringen, damit er nicht noch mehr Schaden anrichten kann. Wir brauchen deine Hilfe, wir brauchen deine Leute, um ihn ausschalten zu können. Es soll nicht noch mehr Opfer geben. Wir hoffen auf deine Unterstützung."

"Ich hab euch gesagt, ich will mich ändern. Ich helfe euch natürlich, ihr kriegt all die Männer, die ihr braucht und auch ich werde euch helfen. Ich habe aber eine Bedingung, ich will wieder, dass wir eine richtige Familie werden. Ich möchte, dass wenn Zac tot ist, ihr hier einzieht."

Ich wollte ihm gerade widersprechen, als jemand mir davor kam.

"Einverstanden, selbstverständlich wirst du auch ein Gast auf unserer Hochzeit sein. Du wirst Teil unseres Lebens sein, Pablo. Ich möchte lediglich sehen, wie Zac und seine Leute sterben. In Riverdale hält uns eh nichts mehr", kam es von Camila, die gerade durch die Tür kam und sich neben mich setzte.

"Ach, ihr seid verlobt. Herzlichen Glückwunsch. Das ist mir eine Ehre, dich in meiner Familie begrüßen zu dürfen.  Wir können jetzt den Plan besprechen."

"Zuerst müssen wir ihn lokalisieren. Wenn ihr irgendeine Mail, SMS oder Telefonnummer von ihm habt, dann her damit. Ich schicke es direkt an meine Leute", kam es von Pablo und er schaute uns nacheinander an.

"Ja, er hat mich vorhin angerufen. Hier mein Handy, seine Nummer war nicht mal privat. Ich schließe daraus, dass er gefunden werden möchte", sagte Camila und gab Pablo das Handy.

"Er hat irgendeinen Plan, er würde, wie Camila schon sagt, niemals mit nicht unterdrückter Nummer anrufen. Er will, dass wir schwarz sehen und ihn direkt angreifen, aber da hat er die Rechnung nicht mit uns gemacht", während Rafa dies sagte, überlegte ich.

"Oder aber er will, dass wir genauso denken. Er will uns in die Irre führen, um den perfekten Zeitpunkt abzuwarten. Es kann doch sein, dass er möchte, dass wir daran denken ihn nicht direkt anzugreifen, weil er bereits seine Leute positioniert hat. Vielleicht weiß er auch, dass wir hier sitzen und mit dir über einen Plan nachdenken", ich wusste nicht mehr was ich überhaupt denken sollte. Das alles schien ein komplett ineinander verzweigtes Modell zu sein. Wenn wir den einen Zweig nehmen würden, dann wären die anderen Zweige völlig nutzlos und das durfte nicht sein. Wir mussten versuchen alle Zweige zu vereinen und einen einzigen Plan zu schaffen, der alle Möglichkeiten überdeckt.

"Wie wäre es, wenn wir genau das tun, was er von uns will. Was wäre, wenn wir zu ihm gehen. Damit meine ich die Jungs, inklusive mir. Wenn es eine Falle ist, dann tappen wir in sie, aber was er nicht weiß ist, dass auch wir eine Falle haben..."

***
Nachdem Camila uns ihre Idee verraten hatte, waren wir zuerst skeptisch, dieser Plan würde doch niemals funktionieren, dachten wir uns. Doch je mehr wir darüber nachdachten, desto perfekter wurde er und wir beschlossen ihn so zu akzeptieren, wie er uns von ihr vorgeschlagen wurde.

Wir saßen gerade beim Abendessen, während Pablo sich immer mal wieder mit seinen Leuten unterhielt und uns somit immer mehr Verbündete beschaffte. Ich musste sagen, ich war ihm noch nie so dankbar wie jetzt, denn wenn ich ehrlich bin, hätten wir es wirklich ohne seine Hilfe nicht geschafft.

"Jungs, Kopf hoch, nachdem wir diese Mission beendet haben, brauchen wir uns nie mehr Sorgen machen. Wir müssen uns jetzt nur noch auf den Plan konzentrieren. Es kann soviel schief gehen, aber man muss für sein Glück kämpfen und das machen wir jetzt auch. Wir kämpfen für unsere Freiheit und für unsere Familie. Wisst ihr, als ich euch kennengelernt habe, hätte ich nie gedacht, dass wir jemals so beieinander sitzen und uns so gut verstehen würden. Ich bin jedem einzelnen von euch so dankbar, danke, dass ihr das für mich tut", als Camila das sagte, merkte ich, wie viel wir ihr bedeuteten und wie wichtig es für mich war, jeden hier zu beschützen, selbst wenn ich sterben sollte.

"Wir haben seinen Aufenthaltsort lokalisiert. Wir behalten ihn im Auge. Jetzt heißt es trainieren. Sucht euch unten Waffen aus und übt damit. In einer Woche wollen wir den Krieg beginnen", kam Pablo und jeder stand auf. Das Essen wurde völlig ignoriert, selbst Camila kam mit uns. Ihr war es ernst und selbst ich konnte sie nicht aufhalten.

García MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt