XXVI. Die Verräterin?

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Leo, war derjenige der zuerst eingetreten war und mit seinem Geschrei die anderen hergelockt hatte. Alle sahen geschockt zu uns, nur Javi konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.

"VERPISST EUCH! RAUS HIER!", schrie Alés die Jungs an. "Mierda, hat man euch nicht beigebracht, dass man vorher anklopft, bevor man ein fremdes Zimmer betritt. Sie hätte nackt sein können", kam es nun weniger wütend von Alés. Er schien das wohl auch nicht ganz so gut aufgenommen zu haben. Und ich, ich vergrub mich unter meiner Decke und betete einfach, dass das alles nur ein Traum war. Ich hörte nur noch, wie jemand die Tür schloss.

"Diese Idioten, ich habe noch nie so dumme Leute gesehen. Die haben aber auch echt kein Schamgefühl und keine Manieren, man geht doch nicht einfach in ein fremdes Zimmer, ohne vorher angeklopft zu ha-", dann fing er an zu lachen. "Was machst du da, Amore?", gab er lachend von sich, nahm die Decke und zog sie etwas nach unten, um mir ins Gesicht zu schauen.

"Das ist mir so peinlich, man Alés. Wir wurden gerade irgendwie erwischt. Ich wollte den Jungs das von mir aus sagen und sie sollten es doch nicht so erfahren. Rafa wird so enttäuscht von mir sein, man er ist mein bester Freund. Alés, wir haben uns vor einigen Tagen noch gestritten und jetzt sind wir zusammen, die werden doch alle denken, dass wir total bescheuert sind."

"Nein, quatsch, sag ihm einfach, dass das noch nicht lange zwischen uns geht und du es ihm sagen wolltest. Sag ihm einfach die Wahrheit, er wird dich schon verstehen. Außerdem hätten sie es sowieso irgendwann erfahren müssen und jetzt haben wir es wenigstens hinter uns gebracht."

"Das kannst du doch nicht miteinander vergleichen, Alés", und somit stand ich auf, ging ins Bad und machte mich fertig. Bevor ich ins Bad gegangen war, hatte ich mir noch frische Klamotten mitgenommen, die ich jetzt anzog. Nichts geht doch über eine heiße dusche.

Als ich aus dem Bad kam war Alés nicht mehr da, entweder war er auch duschen oder er war bereits zu den Jungs gegangen. Dann hieß es wohl, ich muss mich jetzt auch den Jungs stellen.

"Ach, da ist ja unsere schöne Camila, die uns einiges zu erklären hat. Alessandro hat sich ja bereits aus dem Staub gemacht", Alessandro, du kleiner hinterhältiger Idiot. Wenn ich den sehe, der kriegt sowas von eine gescheuert.

"Ist gut, setzt euch. Also eigentlich wollten wir euch das persönlich sagen, aber dann kam ja Leo in mein Zimmer und es kam, wie es eigentlich nicht kommen sollte. Es tut mir Leid, Jungs, aber wir wollten es euch in Ruhe sagen. Das zwischen uns geht auch noch gar nicht so lange."

"Wie lange?", unterbrach mich Rafa. Ja, er war definitiv sauer.

"Also da war schon immer was zwischen uns, aber so richtig hat es erst angefangen, als er mich vor einer Woche geküsst hat. Das war der Tag, wo ich ihn angeschossen habe. Er ist dann Abends nochmal zu mir gekommen, um das zu klären, dann haben wir uns ausgesprochen und ja dann ist es halt passiert. Und gestern ist es dann offiziell geworden. Dadurch, dass ich gestern Abend noch mal von Zac angerufen wurde, ist halt auch Alés dran gegangen und es kam zu einem kleinen Streit zwischen den Zweien. Deshalb, also offiziell ist es erst seit gestern, deshalb könnt ihr mir doch nicht böse sein, oder?"

"Alles klar, Camila. Das läuft schon seit einer Woche und du erzählst mir erst jetzt davon und das auch noch unfreiwillig. Wann hättest du vorgehabt es uns zu sagen, wenn Leo nicht in dein Zimmer reingeplatzt wäre? Hättest du es uns überhaupt gesagt? Und jetzt lüg mich nicht an", kam es von Rafa.

"Ich weiß es nicht Rafa, wir wollten, dass alles nicht so schnell offenlegen, weil wir vermeiden wollten, dass Zac so schnell etwas mitbekommt."

"Ist das dein ernst Camila, als ob wir diejenigen sind, die zu Zac gerannt wären. Seid ihr beide eigentlich dumm, wir sind eine Familie und ich dachte man hat keine Geheimnisse voreinander. Okay, es ist eine Sache es noch etwas geheim halten zu wollen, aber es ist eine andere, uns zu unterstellen, dass wir Zac etwas gesagt hätten. Ich bin nicht nur enttäuscht von dir, sondern auch von Alés."

"Aber so meinte ich das doch nicht", und dann stand er einfach auf "man Rafa, bleib doch hier. Lass uns das klären", und ging einfach aus dem Haus und in sein Auto. Mierda. Ich drehte mich zu den anderen Jungs.

"Hey, nimm ihm das nicht Übel, das ist Rafa, er war schon immer so sensibel, wenn es um dich geht. Lass ihn sich abregen, wenn er später wieder kommt, dann rede in Ruhe nochmal mit ihm", gab Rico von sich. Zum Glück fanden die anderen es nur halb so schlimm, wie Rafa und nahmen mir die ganze Sache auch nicht Übel.

***

"FUCK, LEUTE! ALARMSTUFE ROT!", kam es schreiend von unten. Als ich förmlich nach unten rannte, sah ich Rafa an und er schien so wütend zu sein. Ich hoffe, das hatte jetzt nichts mit mir und Alés zu tun. Er war übrigens immer noch nicht da. Und dann leuchtete es mir ein, fuck, was war, wenn ihm etwas passiert war.

"Was ist los? Ist was mit Alés?", ich hatte noch nie so eine Panik, wenn Zac wirklich ernst gemacht hat, dann hieß das absolut nichts gutes.
"Nein, alles gut. Alés kommt sofort, ist nur kurz das Auto parken", und dann kam er auch schon durch die Tür und ich sprang ihm förmlich in die Arme und küsste ihn.
"Womit habe ich das denn verdient?", sagte er leicht verwirrt und dann schlug ich ihn so fest ich konnte. "Hey, und wofür war das jetzt?"

"Also, zuerst hatte ich Angst, dass dir etwas passiert ist und dann ist mir eingefallen, dass du einfach abgehauen bist und mich das hast alleine klären lassen. Dafür bin ich dir immer noch sauer."

"Leute, bleiben wir mal Ernst", sagte Rafa "Wir haben etwas herausgefunden. Also, weil ich ja so sauer war, hab ich mich verpisst, brauchte erstmal ein bisschen frische Luft und dann bin ich halt bisschen rumgefahren und ratet mal, wenn ich da gesehen habe. Genau Aaly."

"Okay und was hat das jetzt mit Alarmstufe rot zu tun?", kam es fragend von Toni.

"Ja, warte mal, ich hab dann gesehen, dass sie auf jemanden gewartet hat. In der Zwischenzeit hat Alés bei mir angerufen und ich hab ihm gesagt, wo ich bin. Er ist dann direkt zu mir gefahren und war innerhalb von fünf Minuten bei mir gewesen. Und jetzt könnt ihr raten. Mit wem hat sich die junge Dame getroffen?"

Ich hatte eine Befürchtung, aber ich traute mich nicht, sie auszusprechen. Ich wollte es nicht wahrhaben, das kann unmöglich sein. Sie kann mir das doch nicht angetan haben, aber es würde so einiges erklären. Es würde erklären, warum sie so plötzlich wieder meine Freundin sein wollte.

"Na, komm. Sag es einfach. Ich will meine Vermutung bestätigt bekommen", gab ich leise von mir.

"Tut mir Leid Cami, aber diese puta (Schlampe) hat sich mit Leuten aus Zac's Gang getroffen. Das haben wir an dem Gangtattoo gesehen. Wir waren zu weit hinten gewesen und konnten deshalb nicht wirklich was verstehen, aber was wir sehen konnten war, dass sie wieder ein Paket in der Hand hatte. Das heißt, wenn sich unser Verdacht bestätigt, dann wirst du in den nächsten Tag wieder Post bekommen."

"Super, einfach super. Warum, wie und aus welchem Grund tut sie das? Was habe ich ihr angetan, dass sie zusammen mit Zac gemeinsame Sache macht. Wie kann man nur so eine traidora (Verräterin) sein? Es macht jetzt auch alles einen Sinn, sie war diejenige die Zac immer am Laufenden gehalten hat, deshalb wusste er immer direkt Bescheid. Aber, wisst ihr was, auch zwei Leute können dieses Spiel spielen. Auch ich kann eine hinterhältige Freundin sein, wenn ich will. Und vielleicht möchte sie ja einige Informationen über euch erfahren, die so gar nichts mit der Realität zu tun haben."

"Daran haben wir auch gedacht und sind deshalb nicht zu ihr gegangen, um sie direkt zur Rede zu stellen. Du musst weiterhin so tun als seid ihr gute Freundinnen und ihr falsche Informationen über uns geben, die sie dann natürlich an Zac weitergibt."

"Rafa?"

"Ja."

"Bist du noch sauer auf mich?"

"Nein", sagte er und umarmte mich. Gott sei Dank hatten wir das nun auch geklärt "aber beim nächsten Mal, kommst du einfach direkt zu mir. Schließlich bin ich doch dein bester Freund."

"Genau, bester Freund und ich bin ihr fester Freund, also hab nur ich das Recht, sie so zu umarmen", gab dann Alés lächelnd von sich. Dann drückte mich Rafa aus Provokation noch näher an sich. Und Alés kam dann auch noch dazu und umarmte uns beide.

"Und was ist mit mir?", kam es schmollend von Leo.

"Komm her, hermano (Bruder)."

García MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt