XXI. Wirklich jetzt?

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Als wir dann kurz zu diesem Pete gefahren waren, sollte ich im Auto warten. Was mir eigentlich ganz Recht kam. Pete hatte wohl einen Auftrag für uns. Es dauerte keine zehn Minuten, da war Alés wieder da und wir fuhren nach Hause. Er hatte immer noch nicht mit mir gesprochen und ich würde definitv nicht diejenige sein, die den ersten Schritt machen würde. Die Luft zwischen uns war sehr angespannt.

"Da seid ihr ja wieder, was ist denn jetzt genau passiert?", die Jungs waren auch alle besorgt und ich wollte einfach nur noch hier weg. Alés konnte ihnen schön erklären, was passiert war, denn ich würde jetzt definitv schlafen gehen.

"Jungs nimmt es mir nicht übel, aber ich bin einfach nur noch müde. Ich geh am besten einfach nur noch schlafen. War ein sehr ereignisreicher Tag. Gute Nacht", und ohne auf die Antworten der anderen zu warten, ging ich einfach in mein Bett und schlief auch sofort ein.

Alés POV

Die ganze Fahrt über dachte ich daran, dass ich dieses Mädchen fast geküsst hätte. Ich bin froh darüber, dass Javi mich angerufen hatte und es somit zu keinem Kuss gekommen ist. Ich konnte nach Emilia nicht noch einmal ein Mädchen so nah an mich ran lassen. Ein zweites Mal würde ich das sicherlich nicht verkraften. Fuck, warum hatte sie auch so etwas anziehendes an sich. Nie hätte ich gedacht, dass es nach Emilia noch jemand schaffen würde, so oft in meinen Gedanken zu schwirren. Am besten wäre es für uns beide, wenn wir das einfach vergessen und genauso weiter machen, wie vorher. Ich sollte sie wieder so gut es geht ignorieren und nur über das Nötigste mit ihr reden.

Dann erzählte ich den Jungs was genau vorgefallen war. Natürlich ließ ich das, was im Bad passiert war aus. Ich wünschte allen eine Gute Nacht und verschwand in mein Zimmer. Alle außer Javi sahen, dass etwas mit mir nicht stimmte. Er war mein Bruder und da kannte er mich wohl von allen am besten, weshalb er mir auch direkt hinterher kam. Den Auftrag mit Pete würde ich auf morgen verschieben, dann wären auch alle wieder beisammen.

"Was ist los? Ich sehe doch, dass was nicht stimmt", sagte er und schloss die Tür hinter sich. Ich wusste nicht, ob ich bereit war ihm zu erzählen, was passiert war, aber ich wusste er würde nicht locker lassen.

"Alés, wir kennen uns schon unser ganzes Leben, ich sehe, dass du gerade jemanden zum Reden brauchst. Was ist passiert? Hat es was mit Camila zu tun?", hackte er weiter nach.

"Man Javi, alles ist scheiße. Seit Camila hier ist, weiß ich nicht was mit mir los ist. Hättest du nicht angerufen, dann hätte ich sie geküsst. Sie war mir so nah und ich konnte mich verdammt noch mal nicht beherrschen. Eine Sekunde später und ich hätte mit ihr rumgemacht. Fuck, ich wollte sowas doch nach Emilia nie wieder zulassen. Das muss definitiv aufhören", ich war wirklich noch nie so verzweifelt und wusste auch das erste mal nicht, was ich jetzt tun sollte. Verzweifelt saß ich auf meinem Bett und fuhr mit frustriert durch die Haare.

Javi setzte sich zu mir und schien zu überlegen, was er jetzt sagen sollte.

"Hermano (Bruder), so durcheinander kenne ich dich gar nicht. Ich weiß, wie schlimm es für dich war als Emilia gestorben ist. Und ich weiß auch, dass du dir geschworen hast, nie wieder mit jemanden zusammen zu kommen, aber willst du wirklich für den Rest deines Lebens unglücklich sein. Für deine Gefühle kannst du ja wohl nichts. Du musst selber wissen, wie du jetzt vorgehen wirst, denn es sind deine Entscheidungen, die du in deinem Leben treffen musst. Ich kann dir zwar Ratschläge geben, aber schlussendlich liegt es an dir, ob du sie annehmen wirst oder nicht. Ich weiß aber, dass du wie jedes Mal die richtige Entscheidung treffen wirst", sagte er noch, bevor er mich umarmte und aus meinem Zimmer ging. Das Gespräch hatte ich jetzt gebraucht, aber wirklich geholfen hatte es nicht. Irgendwie musste ich meine Gedanken los werden und beschloss deshalb mich einfach in mein Bett zu legen und abzuschalten.

García MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt