XXII. Lass mich doch in Ruhe

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Ich war zu geschockt, weshalb ich erstmal ein paar Sekunden brauchte, bevor ich zu meinem Handy griff. Alés schien zu wissen, wer da gerade am Handy war, denn er deutete mir an ihm das Handy zu geben. Ich hätte jetzt sowieso kein Wort raus gebracht. Zu geschockt davon, dass er es wirklich war, deshalb gab ich Alés das Handy, drückte vorher aber noch mal auf den Lautsprecher.

"Hör mir mal zu du Bastard, ich warne dich hiermit. Ich will, dass du Camila in Ruhe lässt. Das hier ist eine Drohung, wenn ihr was passieren sollte, dann werde ich dich ausfindig machen und dich mit meinen eigenen Händen töten. Hast du mich verstanden, ich werde dein Untergang sein", während er redete, zeigte er mit seiner Hand, dass ich ihm folgen sollte. So gingen wir dann in das Zimmer von Javi.

"Oh, da habe ich aber Angst, García. Aber soll ich dir mal was sagen, Camila gehört mir und das weiß sie. Und wenn ich sehe, dass du auch nur mit einem Finger ihren Körper berührst, dann werde ich dir deine Finger abhacken und deine Leuten werden dabei zusehen", ich wusste nicht was der Plan von Alés war, aber als er zu Javi ging, schien dieser direkt zu verstehen und nahm das Handy und schloss es an seinem Laptop an.

"Und wie ich sie bereits berührt habe, Zac", und das war jetzt dann doch zu viel und ich starrte Alés mit offenem Mund an, dieser zuckte nur mit den Schultern. Währenddessen öffnete sich auf Javis Laptop eine Karte und ein Fenster, mit einer Prozentzahl und da wurde es mir klar. Sie versuchen gerade seinen Standort zu hacken. Javi sah so konzentriert aus und tippte die ganze Zeit auf die Tasten. Und Alés schien ihn wohl absichtlich provozieren zu wollen, damit Javi genug Zeit hatte, um seinen Standort zu hacken.

"Gib sie mir, du dreckiges Arschloch. Ich möchte mit ihr reden", Javi war immer noch dabei und die Leiste war erst auf 42% geladen, das heißt ein bisschen mussten wir ihn noch am Apparat halten.

"Sie möchte nicht mir dir reden-", doch ich ließ ihn nicht aussprechen, da ich ihm schon das Handy aus der Hand nahm. Wenn er so weiter machen würde, dann würde wir ihn sicherlich keine Minute mehr am Handy haben.

"Zac, was willst du? Und was sollte das in meinem Haus?", eigentlich wollte ich viel selbstbewusster rüber kommen, doch irgendwie zitterte meine Stimme. Und als er meine Stimme hörte, beruhigte er sich. Anders als bei Alés redete er mit mir, als wäre ich das Wichtigste was er besaß.

"Baby, es ist so schön deine Stimme zu hören. Das, das sollte nur dazu dienen, dir ein bisschen Angst einzujagen. Ich will dich, dich alleine. Komm zu mir und ich werde alles vergessen, was du mir je angetan hast."

"Zac, hör auf damit, dass ist einfach nur krank. Du weißt genau, dass das was du mir angetan hast zu viel war. Selbst wenn ich wollen würde, könnte ich dir das niemals verzeihen. Du wolltest mich vergewaltigen, verdammt nochmal", zum Ende hin wurde ich immer lauter.

"Aber Baby, du hättest es auch gewollt. Schließlich hast du dieses Arschloch auch ran gelassen, dabei sollte ich der Erste sein. Deshalb wird er leiden müssen und du wirst dabei zusehen, meine Schöne", ein Blick auf dem Bildschirm verriet mir, dass wir gerade mal bei 70% waren.

"Zac hör mir mal ganz genau zu, das was wir hatten ist schon lange vorbei. Eigentlich hättest du im Knast sitzen müssen. Und jetzt zu Alés, solltest du es wagen ihm oder den anderen etwas zu tun, dann schwöre ich bei Gott, dass du derjenige sein wirst, der durch meine Hand sterben wird. Das ist ein Versprechen", also so langsam hatte ich genug, ich hatte lange genug meinen Vater für mich sprechen lassen, jetzt konnte ich endlich all das loswerden, was ich ihm immer schon mal sagen wollte.

"Aber Baby, merkst du nicht, wie dich diese Leute verändern, du warst früher anders. Ich brauche dich, dass weißt du, ich kann nicht ohne dich. Trenn dich von García, dem Hund, du weißt, dass du mich willst", er war schon immer so, er wollte immer an mein Mitleid appellieren, was auch immer geklappt hatte. Immer und immer wieder habe ich ihm neue Chancen gegeben. Aber damit war jetzt Schluss.

"Jetzt reicht es mir Zac, wir haben dieses Spiel lang genug gespielt. Ich war dumm und jung und habe mich immer wieder auf dich eingelassen, obwohl du mich immer wieder geschlagen hast, aber als du dann versucht hast mich zu vergewaltigen, da wurde mir klar, dass ich mir die ganze Zeit meine Gefühle zu dir eingeredet habe. Aber Zac, das ist jetzt vorbei. Ich habe nur noch ein einziges Gefühl für dich übrig und das ist der Hass, den ich für dich verspüre."

"Ach und García ist so viel besser als ich oder was?", schrie er mich nun an.

"Er ist anders, so kompliziert, aber dennoch interessant. Man will ihm böse sein, aber das geht nicht. Er versucht jeden, der ihm wichtig ist zu beschützen. Zac, er ist das genaue Gegenteil von dir, und genau aus dem Grund, wirst du nie wieder eine Chance bei mir haben. Er hat dich schon an dem Tag, als ich ihn das erste Mal gesehen habe übertroffen. Und, weil ich mich jetzt dazu verpflichtet fühle und du eigentlich mein Gegner bist, kündige ich dir den Krieg an", und damit legte ich auf, 100%. Alés schien mich die ganze Zeit angesehen zu haben und er sah so nachdenklich dabei aus.

"Jawohl Cami, du bist die beste. Ohne dich hätte er schon zehn mal aufgelegt. Den Standort haben wir jetzt auch. Super, Mexiko. Warum ist er in Mexico?"

"Ich glaube, ich weiß warum, das war immer sein Traum gewesen. Er wollte schon immer mit mir dorthin. Er meinte, wenn wir heiraten, dann würden wir dort eine Familie gründen."

"Und der wahre Grund ist, weil er dort alle seine Leute hat. All die Leute, die seinem Vater untergeordnet sind", sagte Alés leicht aggressiv und damit war es wieder klar, dass ich für Zac nur ein Alibi war. Wieder nur dafür da, um auf heile Familie zu tun, während er seine kriminellen Machenschaften weiter ausüben konnte. Und wieder wurde ich enttäuscht und das machte mich so sauer. Ich ging einfach aus dem Raum und zu Rafa.

"Rafa können wir bitte üben. Ich will wissen wie man eine Waffe benutzt", erst schaute er mich irritiert an, doch als er sah wie sauer ich war, wusste er, dass ich das ernst meinte.

"Ich muss das mit Alés bereden, dann-", weiter ließ ich ihn gar nicht ausreden, denn langsam nervte es mich, dass man immer zuerst Alés fragen musste. Ich nahm die Waffe, die hinter ihm auf den Tisch lag "wehe du folgst mir" und ging einfach raus. Dann musste ich das alles halt selber in die Hand nehmen, wenn mir hier keiner helfen konnte. Dann ging ich raus und lief einfach zum Apfelbaum, der rechts vom Haus stand. Sorry Äpfel, aber ihr werdet meine Zielscheibe sein müssen. Da ihr sowieso teilweise verfault seid, ist das jetzt auch nicht so schlimm.

Ich hatte überhaupt keine Ahnung, wie man so ein scheiß Ding verwendet. Also drückte ich einfach ab, doch als nichts passierte, wurde ich noch wütender. War dieses scheiß Ding überhaupt geladen, ich machte mich hier eindeutig zum Deppen. Und dann kam auch noch Alés lachend zu mir, der fehlte mir jetzt auch noch.

"Was willst du? Wenn du hier bist um mich auszulachen, dann nur zu. Hier nimm deine scheiße Waffe und lass mich in Ruhe! Ich habe schon genug von Zac gehört, du brauchst da nicht noch Salz in die Wunde streuen", schrie ich ihn an, schmiss die scheiß Waffe auf den Boden und lief in Richtung Wald. Ich hatte gerade überhaupt keinen Bock auf dieses arrogante Arschloch.

Dann packte er mich am Arm und zog mich zu sich. Ich löste mich von ihm "Hör auf damit, ich hab dir schon mal gesagt, dass du mich nicht anfassen sollst, schließlich wollen wir doch auf Distanz bleiben."

"Camila man, so meinte ich das nicht."

"Oh doch und wie du das so meintest. Ich will einfach, dass du mich in Ruhe lässt. Es ist schon schwer genug so zu tun, als wäre mir das egal. Als wäre mir egal, was Zac zu mir meinte. Als wärst du mir verdammt noch mal egal. Denn das bist du nicht, ich weiß nicht, was mit mir los ist, aber verdammt nochmal ich fühle jetzt schon zu viel für dich."

Und dann nahm er mich einfach in den Arm und ich konnte nicht anders, als zu weinen. Ich weinte, weil ich wusste, dass ich für Zac nur ein Spiel war. Ich weinte, weil ich den Mann hier vor mir nie für mich haben werden, zu sehr hing sein Herz an Emilia. Und ich weinte, weil ich wusste, dass sich jetzt alles radikal für mich verändern würde. Alles würde sich ändern, denn ich hatte ihm gerade gesagt, dass ich Gefühl für ihn hatte. Camila, du bist so dumm.

García MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt