Alés POV
Sie saß jetzt mittlerweile seit fünf Tagen da, weder sprach sie mit uns, noch aß sie irgendwas. Ihre Beine hatte sie angewinkelt, ihre Arme um ihre Beine geschlungen und ihr Kopf lag auf ihren Knien. Ich wusste, dass jeder Mensch Ereignisse anders verarbeitet und ich wusste auch, dass das so nicht weiter gehen konnte. Natürlich war mir klar, dass sie litt, wer würde es in ihrer Situation nicht tun. Trotzdem mussten wir dagegen etwas tun. Selbst Rafa konnte ihr Schweigen nicht brechen und das sollte was heißen. Wir kümmerten uns so gut es ging, um Feli, die sich auch wunderte, warum ihre Schwester einfach nur so da saß und nichts tat oder sagte.
Da die Jungs gerade auf Feli aufpassten, versuchte ich es nochmal bei Cami. Irgendwann musste sie nach vorne schauen, denn unser Leben hatte doch gerade erst begonnen. Also ging ich auf sie zu und setzte mich neben ihr.
"Amore", sagte ich und gab ihr einen Kuss auf die Wange "sollen wir ein bisschen spazieren gehen, Feli würde gerne mitkommen", aber wieder kam keine Reaktion von ihr.
"Bitte, sie macht sich schon Sorgen um dich und wir alle auch", doch wieder keine Reaktion ihrerseits.
"Ich weiß, dass du das noch nicht alles verarbeitet hast, aber wenn du nicht mit uns redest, können wir dir nicht helfen. Ich will dir deine Sorgen und deine Trauer nehmen, aber ich kann nicht. Jeder Mensch muss seinen eigenen Rhythmus finden, aber Baby, du musst da nicht alleine durch. Wir sind doch alle bei dir. Wir helfen dir, aber du musst uns auch lassen", gerade als ich die Hoffnung aufgeben wollte, geschah es dann doch."Kannst du mich einfach umarmen, bitte", und das tat ich auch. Ich umarmte sie und sie erwiderte meine Umarmung. Sie hielt sich an mir fest, als wäre ich das Einzige, was sie noch hält. Hätte ich doch vorher schon gewusst, was sie vorhatte. Hätte ich vorher gemerkt, dass sie sich Abends immer aus dem Bett geschlichen hatte und hätte ich vorher doch nur die Verläufe unserer Laptops durchsucht. Es gab so viele Anzeichen, doch wir hatten keines davon gesehen.
Camila POV
Ich hatte schon von Anfang an diesen Plan gehabt. Ich wusste, dass nur eine Person mich von meinem Leid erlösen könnte und das war kein geringerer als der Mörder meiner Eltern. Ich hatte kurz nachdem wir wieder bei uns Zuhause waren eine SMS von Pablo bekommen.
Pablo: Sag keinem, dass ich dir geschrieben habe, aber meine Schöne ich bedauere deinen Verlust. Wenn du wissen willst, wer der Mörder ist, dann will ich dich treffen. Ich kann dir Informationen geben, die dir kein anderer geben kann.
Ich wusste, dass er seine Augen überall hatte, aber ich wusste mittlerweile auch, dass nur er derjenige war, der mir bestätigen konnte, dass Zac der Mörder meiner Eltern war. Also beschloss ich sein Angebot anzunehmen.
Ich: Wo und wann?
Pablo: Ich will, dass du gegen 2 Uhr aus dem Haus gehst, ich werde dich abholen lassen. Es soll keiner sehen, dass du das Haus verlässt.
Und somit traf ich mich mit Pablo, hinter dem Rücken meines Freundes und meiner Familie. Ich fühlte mich schlecht, aber ich hatte keine andere Wahl, das war hier jetzt mein Kampf und diesen musste ich alleine schaffen. Er zeigte mir die Tat und ich habe genausten gesehen, dass es Zac war, der meine Eltern umgebracht hatte. Ich konnte es nicht fassen, aber ich fühlte mich bestätigt und mein Hass gegenüber ihm wurde zu purer Rachelust. Ich wollte ihn nicht nur tot sehen, nein ich wollte ihn so quälen, wie er es gerade mit meiner Seele tat. "Du hast was gut bei mir Pablo", und mit diesem Satz verschwand ich. Ich konnte nicht mehr klar denken und überlegte mir einen Plan, ich musste vor den anderen so tun, als wäre ich in tiefster Trauer, um dann in Ruhe einen Plan schmieden zu können. Tagsüber war ich ein Haufen Elend und nachts wurde ich dann zu einer Rachesüchtigen, ich wollte alles dafür tun, dass dieser Plan, auf keinen Fall, schief gehen würde.
Um herauszufinden, wo sich Zac aufhielt, hatte ich mich in den Computerraum der Jungs geschlichen, jedoch keinen einzigen Anhaltspunkt finden können, bis mir dann einfiel, dass es da jemanden gab, der mich auf direktem Wege zu Zac führen kann. Aaly. Mit ihr hatte ich sowieso noch eine Rechnung auf. An dem Tag meiner Mission, kam Alés nochmal und versuchte mich aufzuheitern. Ich brauchte seine Nähe, wenn etwas schief gehen würde, dann wäre das hier das letzte mal, dass ich ihn sehen und berühren würde. Nachts gab ich ihm dann nochmal einen letzten Kuss und auch Feli gab ich einen letzten Kuss, sie hatte das alles hier nicht verdient.
Ich nahm meine Browning Mark und machte mich mit dem Auto von Leo auf dem Weg zu Aaly. Als ich da war schellte ich erstmal und als sie verschlafen die Tür öffnete und mich dann sah, wollte sie mich umarmen. Doch ich holte die Waffe heraus.
"Jetzt hörst du mir mal genau zu, du dreckiges Miststück. Du wirst jetzt mitkommen und mir sagen wo Zac sich aufhält. Ich weiß, dass du mit ihm unter einer Decke steckst. Also los, zieh dir etwas an und wehe, du machst eine falsche Bewegung, dann hängt dein Kopf das nächste mal in meinem Spind", sie wollte gerade protestieren, als ich ihr die Waffe auf den Kopf richtete.
"Ist okay, ich komme ja schon."So befanden wir uns auf dem Weg nach Mexico, sie hatte mir die Adresse verraten und ich hatte ihr eine Beruhigungsspritze verabreicht, die sie mir spritzen wollte, als ich kurz mal nicht aufgepasst hatte. dieses Miststück wusste sich definitv zu helfen. Zur Sicherheit hatte ich ihren Vorrat an Beruhigungsspritzen mitgenommen. So war sie mir keine Bedrohung mehr.
Mein Plan ging auf und so befand ich mich nach einer halbtägigen Autofahrt vor Zacs Einfahrt, Aaly war immer noch benebelt und konnte sich nicht bewegen. Ich nahm noch ein paar Beruhigungsspritzen mir, nur für den Notfall.
Alés POV
Als ich aufstand war keiner mehr neben mir, zuerst dachte ich mir nichts dabei, doch dann fand ich einen Zettel auf ihrer Seite des Bettes. Zuerst war ich verwirrt, doch als ich mir den Brief durch gelesen hatte, dachte ich mein Puls hört auf zu schlagen.
Alés, danke für alles. Ich weiß ich bin dumm, weil ich das alleine machen, aber ich muss es einfach tun. Wenn du das ließt, bin ich bereit auf dem Weg zu Zac. Ich habe mit Pablo gesprochen, er hat mir gezeigt, dass es Zac war, der meine Eltern umgebracht hat. Ich werde mich erst wieder gut fühlen, wenn ich ihm sein Leben genommen habe und ihn so quäle, wie er es mit mir gemacht hat.
Vergiss nicht, dass es für euch zu spät wäre, jetzt noch los zu fahren, deshalb will ich dir nur noch einmal sagen, dass ich dich wirklich über alles liebe. Aber er ist mein Gegner und meine Verantwortung und deshalb muss ich mich ihm alleine stellen. Passt mir ja gut auf Feli auf, wenn sie fragt wo ich bin, dann lügt ihr sie einfach bitte an, sie würde es sonst nicht verkraften, wenn noch jemand aus ihrer Familie verstirbt. Grüß die Anderen von mir, ich hab euch alle lieb.
"VERDAMMT!", und damit warf ich alles um, was ich nur umwerfen konnte. Ich war so wütend, so wütend auf mich selber, dass ich nicht gesehen habe, was sie vorhat.
Als die Jungs dann mein Zimmer betraten, sahen sie mich geschockt an.
"Mierda, sie ist weg. Einfach weg. Sie ist zu Zac, sie will sich alleine um ihn kümmern und ich habe nichts bemerkt. NICHTS!"
"Fuck, packt eure Sachen, man", ich schaute Javi verwirrt an. Wollte er mich auf den Arm nehmen.
"Wir nehmen Emilias Jet! LOS, wir haben keine Zeit zu verlieren", und dann fiel es mir auch ein mit dem Jet würden wir Cami auf jeden Fall finden, was sie nämlich nicht wusste ist, dass wir an jedem unserer Autos einen GPS hatten, nur für den Fall der Fälle. Ich ging auf Javi zu und küsste ihn auf seine Stirn, er war einfach der beste. Keiner hätte an den Jet gedacht und so würden wir es auf jeden Fall schaffen, kurz nach ihr da zu sein.
"Jungs danke. Freiwillige, die hier bleiben wollen, in den Jet passen sowieso nur fünf Leute rein und jemand muss ja auf Feli aufpassen." Daraufhin meldeten sich Leo und Toni und waren einverstanden hier zu bleiben.
"Mission rettet Cami und tötet Zac kann beginnen!"
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García Mafia
Teen FictionDer Sweetwater River, ein verlassener Ort an den sich keiner herantraut. Die Gerüchte, die sich von Tag zu Tag häufen, versetzt die Leute immer mehr in Angst und Schrecken. Und ein Junge, dessen Augen pure Kälte ausstrahlen und keine Gefühle zulas...