VI. Die Bratpfanne

19.6K 567 76
                                    

(Bild: Leonardo)

"Alés, das ist die Eine von der ich dir erzählt habe. Sie ist eine Latina, also umbringen sollten wir sie nicht", kam es von Rafael.

"Sie ist hier, weil sie uns ausspioniert hat."

"Und mir in die Eier getreten hat, wollte ich nur mal so anmerken."

"Ich hätte noch mal reintreten sollen, du hast es nicht anders verdient, du Bastard", giftete ich ihn an. "Und ich habe euch nicht hinterher spioniert, ich wollte nur mit Rafael sprechen. Wir haben nämlich einiges zu klären", erklärte ich trotzig.

"Da ist aber jemand frech und in Rafael verliebt. Wie oft haben wir dir gesagt, dass du den Mädels keine falschen Hoffnungen machen sollst", kam es von dem Einen, den ich aus dem Café kannte, soweit ich weiß war sein Name Antonio.

"Ich bin nicht in Rafael verliebt, er ist überhaupt nicht mein Typ, ihr scheiß Mörder", das hätte ich wohl lieber für mich behalten sollen, ich hatte jetzt einfach zugegeben, dass ich alles mitbekommen hatte und jetzt würde ich wohl doch schneller sterben, als ich gedacht hatte. Aus lauter Frust fing ich an zu heulen, ich weiß in so einer Situation sollte man Stärke beweisen, aber ich war einfach von meinen Emotionen überwältigt. Ich schaute mir alle nacheinander an, soweit es meine Tränen zuließen. Keiner wusste was er machen sollte, alle schienen mit der Situation überfordert zu sein. Ich wischte mir meine Tränen weg und sah im Hintergrund eine Bratpfanne. Es war meine einzige und letzte Chance von hier zu entkommen. Ich musste jetzt schlau genug handeln.

"Kann ich mal eben auf Toilette?", fragte ich schniefend.

"Toni, geh mal mit und pass ja auf, dass sie nicht flieht. Wir überlegen uns mal solange was wir mit ihr machen", sagte der eine, der wohl das Sagen hier hatte. Ich lief vor und als ich an der Bratpfanne ankam, schnappte ich sie mir direkt und drehte mich ruckartig um und schlug Toni damit. Der flog direkt hin und landete auf dem Boden. "Es tut mir Leid", rief ich und rannte so schnell ich konnte auf die Haustüre zu. An der Tür angekommen, öffnete ich sie und sah direkt diesen anderen Typen, Leonardo vor der Tür stehen.

"Jungs, ich hab Piz-", weiter kam er nicht, denn er war wohl erschrocken mich hier zu sehen und schon wurde ich nach hinten an eine trainierte Brust gezogen, scheiße war der Aufprall hart. Ich wurde direkt wieder in das Wohnzimmer gezogen, dicht gefolgt von Leonardo.

"Mach das noch einmal du scheiß puta und ich werde dir sofort eine Kugel gegen dein hübsches Gesicht schießen, mit mir spielt man nicht, haben wir uns da verstanden", sagte der der das Sagen hatte und kam mir dabei unfassbar nahe. Als ich immer noch keine Antwort von mir gab, nahm er mein Kinn in seine Hand und zwang mich so ihm in die Augen zu schauen. Diese Augen, die gleichzeitig Traurigkeit und Kälte ausstrahlten. "Antworte mir!"

"Was gibt dir das Recht so mit mir zu reden und mich Schlampe zu nennen, du Idiot und scheiße nochmal, lass mich los, das tut weh", sagte ich und schlug seine Hand weg.

"Amore (Liebes), du weißt wohl echt nicht mit wem du es hier zu tun hast. Schon mal was von den Garcías gehört?", und jetzt machte es Klick bei mir, deshalb sollte ich mich von Rafael fernhalten, weil er auch Teil dieser Mörder war. Ich erinnerte mich an all das zurück, was mir gestern Aaliyah erzählt hatte. Sie hatte mir gesagt, dass es einen Typen hier geben soll und ihm soll die ganze Stadt gehören. Jeder fürchtete ihn, weswegen sich auch Abends keiner raus traute. Und ausgerechnet ich musste auf die Idee kommen und Rafael hinterherlaufen, weil ich unbedingt Antworten brauchte. Die Garcías ein Name, der seit gestern bei mir eine Gänsehaut verursachte.

"Nein, woher auch. Ich lebe erst seit circa drei Tagen hier, da kann ich noch nicht ahnen wer hier auf Böse tut und wer nicht. Wäre ich dir bloß nicht gefolgt und hätte auf Aaliyah gehört, Rafael du bist so ein Arschloch", er schien das ganze jedoch nur lustig zu finden "hör auf zu lachen, du idiota."

"Das ist ja besser als im Kino hier, will jemand Pizza bevor die kalt wird. Ich hab extra genug für jeden mitgebracht", kam es plötzlich von Leonardo. Plötzlich liefen alle auf die Pizza zu, ich wurde natürlich mitgezogen und auf einen Stuhl gesetzt. Alle fingen an zu essen und ich fühlte mich plötzlich unsichtbar, vielleicht könnte ich unbemerkt von hier verschwinden.

"Komm ja nicht auf den Gedanken nochmals zu fliehen, glaub mir hier kommst du eh nicht weit", kam es vom Schönling, oder wie Felicita sagen würde, guapo.

"Was passiert denn jetzt mit mir? Ich hab doch morgen Schule, da wird man mich sicherlich vermissen und meine Familie würde sich auch fragen, wo ich bleibe. Also seid ihr so nett und könnt mich gehen lassen, ich sag auch keinem, dass ihr jemanden umgebracht habt", ich klang wahrscheinlich ziemlich verzweifelt.

"Iss erstmal ne Pizza, du bist nicht du, wenn du hungrig bist. Ich hab auch eine kolumbianische Pizza hier, ich denke mal du magst die genauso sehr wie ich, du kommst ja auch aus Kolumbien, meinte deine Schwester", redete Leonardo einfach drauf los "Wir sagen dir nach dem Essen was mit dir passieren wird."

Was hatte Feli denn alles über mich erzählt, wenn es schon zu solchen Kleinigkeiten gekommen war. "Nein, danke. Ich hab gar keinen Hunger. Ich will einfach nur wissen, ob ich gleich sterben werde", kam es schon fast verzweifelt von mir. Keinen interessiert es, wie es mir gerade ging. Naja mich würde es auch nicht interessieren, wie es meiner Gefangenen gehen würde.

Nach einer halben Ewigkeit, bat man mich, mich auf die Couch zu setzen.

"Also, wir wollen uns erstmal vorstellen. Ich bin Alessandro Hernández García, der dem die Stadt gehört. Das ist mein Bruder Javier Hernández García, der Hacker unter uns. Ihn hier kennst du anscheinend schon, das ist Rafael Vargas, unser jüngstes Mitglied, aber unser bester Scharfschütze. Der hier heißt Antonio Sanchez, unser Waffen- und Bombenexperte. Ricardo Sevilla, der Intelligente und Stratege unter uns, er macht unsere ganzen Pläne und der Letzte im Bunde ist Leonardo Vega, ein Vielfraß. Spaß beiseite, er ist der weltbeste Dieb.
Wir lassen dich gehen, unter einer Voraussetzung, Rafael wird dich in der Schule immer begleiten, aber da das teilweise mit den Kursen nicht übereinstimmt, wird auch Ricardo die Schulbank drücken müssen."

"BITTE WAS?!", kam es schreiend von Ricardo. "Aus dem Alter bin ich schon lange raus."

García MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt