XVI. Die Vergangenheit

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Rafael POV

Fuck, Fuck, Fuck, warum hatte sie was mir Zac zu tun? Fuck, warum ausgerechnet sie?

"Ric, wir können nicht hier bleiben, ihre Eltern werden gleich kommen. Wer weiß was die mit uns anstellen, wenn sie sehen, dass ihre Tochter ohnmächtig geworden ist. Und dann ist da ja noch dieser Kopf, mierda. Wir müssen zu uns, ist mir gerade scheiß egal, was Alés davon hält", damit nahm ich Cami Ric weg und hob sie hoch. Javi nahm das Paket, verschloss es wieder und somit machten wir uns auf dem Weg zum Auto und fuhren nach Hause. Zac und Cami, also? Wieso war sie mit so einem Arsch zusammen? Wie würde Alés darauf reagieren?
Zu viele Fragen schwirrten gerade in meinem Kopf, doch für mich galt nur eines, ich werde dieses Mädchen in meinen Händen beschützen, selbst dann, wenn es meinen Tod bedeutet. Sie erinnerte mich zu sehr an Emilia und wenigstens einmal in meinem Leben will ich etwas richtig machen. Emilia konnte ich nicht retten, bei Cami werde ich es schaffen.

"Rafa, hör auf an Emilia zu denken. Camila hat ihre eigene Geschichte, mit ihrem eigenen Ende. Wir alle werden versuchen ihr zu helfen und zu beschützen, du bist damit nicht alleine. Wir sind doch eine Familie, nicht wahr, hermano (Bruder)", und damit wusste ich, dass ich die besten Freunde hatte, die nicht nur Freunde, sondern auch Familie für mich waren. Ich lächelte Ric an, er war halt derjenige der jeden durchschauen konnte und immer wusste, an was man gerade denkt.

Als wir zuhause ankamen, saßen Alés und Toni am Tisch und besprachen gerade unsere neueste Mission. Dafür hatten wir aber überhaupt keine Zeit, denn es ging jetzt um was viel wichtigeres. Es ging hier schließlich um Camila.

"Was macht sie schon wieder hier?", er war sauer, das sah man ihm an, aber er war auch interessiert daran zu erfahren, was sich in der Kiste befand. Ich legte Cami auf das Sofa, immer mit Bedacht ihr nicht weh zu tun.

"Wir haben ein Problem, Alés. Es geht um Camila. Sie war wohl mit Zac zusammen und der droht ihr. Er weiß, dass sie etwas mit uns zu tun hat. Ach, fuck, gibt ihm den Brief", sagte ich und schaute Alés dabei an. Den schien das Ganze hier wenig zu jucken, denn er zeigte kein einziges Anzeichen an Mitgefühl oder Reue.

"Ja, und? Das wusste ich bereits aus ihrer Akte. Aber ich verstehe nicht ganz, was ich jetzt dagegen tun soll? Ist doch nicht mein Problem, wenn sie was mit dem Typen hatte", und dann konnte ich nicht anders, als ihm wieder eine zu verpassen.

"Sag mal bist du behindert du arrogantes, egoistisches Arschloch? Alés, du hattest mal eine Vorbildfunktion für mich, ich wollte immer so sein wie du, schon seit dem wir uns kennen, aber jetzt im Moment bin ich froh, dass ich nicht so geworden bin wie du. Verdammt Emilia ist tot, wir konnten sie nicht retten. Scheiße man, ich weiß, dass du sie geliebt hast, aber du musst weiterleben, sie ist nicht die einzige Frau auf der Welt. Ich will nicht noch mal der Versager sein und noch mal jemanden verlieren, der mir etwas bedeutet. Ich will von dir nicht, dass du Emilia vergisst und durch Camila ersetzt, ich will nur, dass du sie als Menschen akzeptierst und als jemanden akzeptierst, der mir wichtig ist. Ich werde ihr helfen, ob mit oder ohne deiner Hilfe", ich war so sauer, aber so wie es schien, hatte das ganze keine Wirkung auf ihn gehabt, denn er ging einfach, ohne ein weiteres Wort.

Camila Pov

Durch das Geschreie von Rafa wurde ich wach und als ich sah, dass ich schon wieder in diesem Haus gelandet bin, wusste ich, dass mein Schicksal besiedelt war. Aber das Rafa da gesagt hatte, berührte mich einfach zu sehr, umso enttäuschter war ich, als ich sah, dass Alés einfach ging und ihm das Alles einfach egal war. Ich ging zu Rafa und umarmte ihn, ich war einfach so froh, so einen guten besten Freund gefunden zu haben. "Danke, ich weiß zu schätzen, was du für mich getan hast und ich bin dir so dankbar, dass ich dich kennen lernen durfte."

Doch dann passierte etwas, womit wohl keiner in diesem Raum mehr gerechnet hätte. Alés kam mit zwei Akten wieder in den Raum und setzte sich auf den Sessel.

"Setzt euch, wir brauchen einen Plan", natürlich taten alle das, was er sagte, auch ich. "Also, ich habe hier zwei Akten, die Eine ist von dir, Camila und die Andere von Zac. Es ist deine Entscheidung, ob du den Anderen hier offen legst, was für eine Vergangenheit du mit Zac hattest oder ob du das ergänzt, was ich hier jetzt vorlesen werde."

"Nein, schon gut. Ihr wollt mir alle helfen, also ist es auch meine Aufgabe euch von meiner Vergangenheit zu erzählen. Zac und ich, wir gingen auf dieselbe Schule, er war zwei Klassen über mir, eigentlich hatte ich nie etwas an ihm gefunden, aber zu der Zeit, er war einfach so nett zu mir. Er hat mir jeden Tag gesagt, wie hübsch er mich findet, wie sehr er mit mir auf ein Date gehen würde. Ich habe ihm irgendwann dann zugesagt, weil er mir jeden Tag so viel Aufmerksamkeit geschenkt hatte und kein Junge hatte je so sehr darum gekämpft, auf ein einfaches Date mit mir zu gehen. Er war so nett und so fürsorglich, er hatte mich auf zwei Händen getragen, doch dann irgendwann wurde er immer besitzergreifender. Später hatte er jeden meiner Schritte kontrolliert. Man konnte nicht mehr von Liebe reden, sonder von reinster Besessenheit. Ich hab ihm gesagt, dass das nicht so weiter gehen würde. Ich war so kurz davor Schluss zu machen, aber er...er hat...", Rafa legte seine Hand auf meine, diesen Halt brauchte ich und ich war ihm gerade so dankbar dafür. "Er hat angefangen mich zu schlagen und es wurde immer schlimmer, ich war gefangen in meiner eigenen persönlichen Hölle. Aber das war noch lange nicht alles, irgendwann hat dann mein Papá gesehen, wie ich aussah. Er hat mich angefleht ihm die Wahrheit zu sagen, was ich auch tat. Es eskalierte alles, als Zac davon erfuhr, dass ich zur Polizei gehen wollte. Er hatte mich entführt und er war so kurz davor gewesen...", ich konnte es nicht mehr unterdrücken und musste einfach anfangen zu weinen, zum Glück saß Rafa neben mir, der mich mit seinen Gesten beruhigte. Er meinte, wenn ich nicht könnte, solle ich auch nicht weitererzählen, aber ich musste es einfach hinter mich bringen. Ich hatte Vertrauen in den Jungs und ich wusste, dass sie mir helfen würden, auch wenn sie meine Geschichte erfuhren.
"Mich zu vergewaltigen, aber mein Papá kam dann, zum Glück. Er hatte eine Waffe in der Hand, er war so kurz davor gewesen Zac zu töten, aber ich wollte nicht, dass er meinetwegen ins Gefängnis kommt, deshalb hab ich das nicht zugelassen. Obwohl ich mir in dem Moment nichts Anderes gewünscht hätte, als diesen Bastard tot auf dem Boden liegen zu sehen. Er wurde auf nur zwei Jahre im Knast verurteilt. Zwei lächerliche Jahre, aber anscheinend hat er es früher raus geschafft, fragt sich nur wie!"

García MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt