Warum auch immer ich zugestimmt hatte, ich bereute es gerade zutiefst. Die Jungs oder besser gesagt Rafa hatte mich nach Hause gefahren, wir hatten unsere Nummern ausgetauscht, damit er mir schreiben konnte, wann er hier war, um mich abzuholen. Ich wusste nicht wie ich in dieser Situation reagieren sollte, ich sollte einem Schwerverbrecher schöne Augen machen und ihn dann aus dem Club locken. Ich sollte meine weiblichen Reizen spielen lassen, nur sehr schade, dass ich das noch nie gemacht habe. Dieser verfluchte Idiot.
Meinen Eltern hatte ich erzählt, dass ich eine Freundin kennengelernt hatte und sie mich zu ihrer Geburtstagsfeier eingeladen hatte, was auch das Outfit erklären würde. Das erinnerte mich wieder an Aaly, der Gedanke daran, dass sie nichts mehr mit mir zutun haben wollte, schmerzte immer noch. Eine Notlüge für zwischendurch musste sein, aber ich konnte ihnen ja schließlich nicht die Wahrheit sagen, wie würde das denn rüberkommen.
Nachdem ich mich geduscht hatte, machte ich meine Haare. Die Schminke durfte natürlich auch nicht fehlen. Das große Problem war mein Outfit, ich hatte zwar einige Sachen hier, aber trotzdem fühlte ich mich mit allem viel zu overdressed, oder besser gesagt viel zu nuttig.
Als ich schließlich fertig war, klingelte auch schon mein Handy. Rafa.
"Hey Cami, bist du schon fertig? Ich stehe vor deinem Haus."
"Ja, ich komme runter. Bis gleich."
Und damit legte ich auch auf, schnappte mir meine Tasche und ein letzter Blick in den Spiegel zeigte mir, dass alles noch perfekt saß. Ich verabschiedete mich von meiner Mamá, die auch keinerlei Fragen zu meinem Outfit stellte."Wow, einfach wunderschön siehst du aus, Cami. Der wird da sowas von drauf einspringen, wenn nicht dann ist der Typ ja total blind. Also ich würde dich ja direkt zur Frau nehmen, aber du bist leider wie eine Schwester für mich", obwohl er das sagte, war ich mir immer noch unsicher, ob er mich sehen würde und ob er wirklich auf mich anspringen würde, ich hatte doch bei sowas keinerlei Erfahrung. Ich hatte tatsächlich angst zu versagen.
"Danke, Rafa. Aber um ehrlich zu sein, fühle ich mich bei der ganzen Sache etwas unwohl. Was ist wenn ich das nicht schaffe, meinst du Alessandro würde meiner Famile dann auch etwas antun?"
"Nein, denk gar nicht daran, du schaffst das schon. Ich glaube an dich und denk immer daran, wenn etwas sein sollte, wir werden dich verkabeln, das heißt wir hören alles mit, also falls etwas schlimmeres passieren sollte, werden wir eingreifen, nur damit das klar ist, du bist da drin nicht alleine."Bei den Jungs Zuhause angekommen, bekam ich auch von Ric Komplimente, was mir echt schmeicheln würde, wäre die Situation eine andere.
"Belleza (Schöhnheit), willst du meine Freundin sein?", kam es von Leo der sich mit einem Stück Pizza hingekniet hatte und mir damit einen Antrag machte. Alle fingen an zu lachen, auch ich konnte mich nicht mehr halten und jetzt begriff ich erst, dass doch alle in diesem Raum eigentlich gar nicht so waren, wie man sie immer beschrieb.
"Du bietest mir echt nur ein einziges heiliges Pizzastück an und im Gegenzug soll ich nur deine Freundin sein? Ich finde das ist ein bisschen wenig", gab ich lachend von mir."Genug gelacht, das hier ist ernst", und schon war die Stimmung zerstört und das von keinem geringeren als Alessandro. "Also, wie ich sehe, können wir dann auch endlich mal los, Luke, also unsere Zielperson soll den Club wohl schon betreten haben. Wir dürfen keine Zeit verschwenden. Wir werden mit drei Autos fahren, Leo und Ric mit dem schwarzen Lambo, Rafa, Javi und Toni ihr könnt euch einen Wagen aussuchen und ich fahre mit ihr im Range Rover. Wir haben da noch einiges zu besprechen."
Das konnte eine lange Fahrt werden, warum musste ich ausgerechnet mit ihm fahren, jemand anderes konnte das doch übeenehmen. Da keiner widersprach, gingen wir aus dem Haus und jeder stieg in seinen zugeteilten Wagen, ich natürlich neben Alessandro, dem wohl größten Arschloch auf Erden.
Die Fahrt machte mich immer nervöser, weshalb ich die ganze Zeit mit meinen Händen spielte."Hör auf damit, dass macht mich nervöser als dich", sagte er und brachte meine Hände zum stillstehen, indem er seine rechte Hand auf meine legte. Okay, ich hätte nicht gedacht, dass er auch so sein konnte, so nett.
"Du siehst gut aus und du wirst das packen, wir sind immer bei dir, denk daran. Dieser Mann hat schlimmes getan und dafür muss er jetzt bestraft werden, führ dir das immer wieder vor Augen. Er hat die Hilflosigekeit der Frauen schamlos ausgenutzt, hat ihnen geholfen um dann zu einem Sklavenhändler zu werden. Du kannst dem ein Ende setzten, wenn du alles richtig machst, du musst es nur schaffen ihn aus dem Club zu bekommen. Den Rest machen wir.""Warum wartet ihr nicht bis er einfach von selber aus dem Club kommt?"
"Das ist nicht so einfach, er hat immer Leute bei sich, die auf ihn aufpassen. Das sind bewaffnete Leute, sowas wie Bodyguards. Wir kommen nicht an ihn ran, außer wenn du ihn aus dem Club holst, da wird er wohl kaum wollen, dass ihm irgendwelche Typen die ganze Zeit auf der Pelle hocken."Fertig verkabelt, ging ich auf den Eingang des Clubes zu. Drinnen angekommen kam ich mir definitiv zu underdressed vor. Ich schaffe das, ich werde das schaffen. Ich muss einfach daran denken, was dieses Schwein alles getan hat. Ich schaute mich um, aber ich sah ihn nicht. Alessandro meinte doch, dass er schon hier war. Ich durfte nicht zu sehr auffallen und wie ich mich hier umsah war das gerade definitv der Fall, also beschloss ich einfach zur Bar zu gehen und mir etwas zu trinken zu holen, das brauche ich jetzt defintiv.
"Einen Tequilla bitte", schrie ich dem Barkeeper zu.
"Mach zwei daraus, die gehen auf mich", ich schaute nach rechts, um festzustellen, dass das dieser Luke war, er schaute mich lächelnd an und saß sich neben mich. Was für ein Glück kann ich nur haben, danke lieber Gott.
"Dankeschön."
"Ich hab dich hier noch nie gesehen, meine Schöhnheit."
"Ja, das liegt wohl daran, dass man mir gesagt hat, dass es hier hübsche Männer geben soll. Meine Quellen haben anscheinend nicht gelogen", flirtete ich mit ihm. Das lief doch gar nicht so schlecht. Doch plötzlich legte er seine Hand auf meinen Oberschenkel und kam mir defintiv zu nah, aber ich durfte nicht auffallen, dass bin ich den ganzen Frauen schuldig.
"Ich bin froh, dass man dich hierher geschickt hat", er hielt mir das Tequillaglas hin, welches ich dankend annahm "Prost. Auf deine guten Quellen."
Nach vier oder fünf Tequilagläsern, die wir nacheinader geext haben, kam es mir so vor als wollte er mich abfüllen und nicht ich ihn. Eigenlich trinke ich nie so viel, aber ich durfte meine Deckung nicht fallen lassen. Aber so langsam musste ich jetzt Initiative ergreifen und ihn irgendwie aus dem Club bringen, sonst würde ich hier noch vom ganzen Alkohol umfallen."Es wird hier immer langweiliger, können wir bitte zu dir oder vielleicht doch zu mir?", kam es verführerisch von mir.
"Warum nicht gleich so? Ich würde es bevorzugen zu mir gehen, da wird es dir sicherlich gefallen", sagte er und nahm mich bei der Hand. Der ganze Alkohol machte mir echt zu schaffen, aber Gott sei dank konnte ich immer noch klar denken.Als wir aus dem Club waren und auf sein Auto zu liefen, ging plötzlich alles so schnell. Rafa und Toni griffen nach ihm und zerrten ihn ins Auto.
"Du scheiß Schlampe, ich werde dich finden. Du Misstsück", gab er schreiend von sich.
"Javi nimm sie und fahrt nach Hause. Den Rest übernehmen wir."
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García Mafia
Teen FictionDer Sweetwater River, ein verlassener Ort an den sich keiner herantraut. Die Gerüchte, die sich von Tag zu Tag häufen, versetzt die Leute immer mehr in Angst und Schrecken. Und ein Junge, dessen Augen pure Kälte ausstrahlen und keine Gefühle zulas...