Nachdem ich aus Pablos Zimmer gegangen bin, war ich sofort eingeschlafen. Ich musste vorsichtshalber eine Woche im Krankenhaus bleiben, damit man sicher sein konnte, dass auch alles verheilt. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass alles vorbei war. Jetzt musste es nur noch Pablo besser gehen und dann würde alles gut werden. Wir würden endlich eine richtige Familie werden, ohne jegliche Angst haben zu müssen, dass uns etwas passieren würde.
"Amore, wie geht's dir?", als ich Alés sah und die Jungs, die direkt hinter ihm standen, konnte ich nur lächeln. Als ich alle so beisammen sah, war ich so froh, dass keinem was passiert war.
"Kann ich euch bitte alle umarmen?", sagte ich und schaute dabei jeden einzelnen von ihnen an. Natürlich kamen alle direkt auf mich zu und nacheinander wurde ich von jedem umarmt. Alés gab mir noch einen Kuss und dann standen sie da und schauten mich an.
"Hey, ein bisschen mehr Begeisterung, Leute. Ihr werdet schließlich alle bald Onkels. Und uns geht es gut und es ist jetzt alles vorbei, wir müssen jetzt einfach nur noch abwarten und in einer Woche darf ich hier wieder raus. Ich habe eben auch mit dem Arzt geredet, wenn Pablos Behandlung weiter so gut abschneidet, dann darf er auf jeden Fall in den nächsten drei Wochen hier raus."
"Also, ich denke ich kann jetzt für jeden reden, wenn ich sage, dass ich dich gerne schlagen würde, Camila. Wie kamst du bloß auf diese Idee, warum hattest du deine scheiß Schutzweste nicht an? Du wärst fast gestorben, mierda. Por dios (Um Gottes Willen), egal. Dir ist nichts passiert, du weißt nicht, wie froh wir gerade alle sind. Zum Glück haben wir Feli nichts davon gesagt, sie wird dich sonst umbringen", kam es von Rafa, der wirklich erleichtert aussah "Jetzt werde ich endlich Tío (Onkel) einer wunderschönen Prinzessin."
"Ey, es wird ein Junge. Dann bringe ich ihm das Schießen bei und zeig ihm, wie man bei den Frauen punktet", kam es von Javi.
"Nein, ich zeig dem Baby, was es heißt, gutes Essen zu haben. Ich werde das Kind in die Essenskultur einführen", sagte Leo.
"Nein, keiner von euch kommt meinem Kind zu nahe. Ihr seid doch alle verrückt, der eine will das Kind verwöhnen, der andere will ihn zum Aufreißer großziehen und bei Leo wird mein Kind einfach nur ein Vielfraß", als Alés das sagte, musste ich einfach lachen. Wie ich das vermisst hatte.
***
Es sind mittlerweile schon zwei Wochen vergangen. Pablo ging es wieder gut, doch er konnte immer noch nicht seine Beine spüren. Der Arzt meinte, es könnte entweder Tage, Wochen, Monate dauern oder er würde gar nicht mehr laufen können. Doch er war ziemlich gelassen damit umgegangen. Er war einfach froh, dass wir das alle unbeschwert überstanden hatten. Pablo, Javi und Alés hatten sich ausgesprochen, nachdem ich die Jungs dazu gezwungen hatte. Sie waren jetzt wieder beim Papá. Hatte zwar ganze zwei Wochen gedauert, aber besser spät als nie.
"Also, dann wollen wir mal ihr erstes Ultraschallbild machen", kam es vom Arzt und Alés hielt meine Hand, während er wir gebannt auf den Monitor schaute. Als er dann das kleine Wesen sah, sah ich wie er versuchte seine Tränen zu verbergen.
"Also, es ist noch ein bisschen zu früh um das Geschlecht zu bestimmen. Aber ich kann Ihnen auf jeden Fall sagen, dass es dem Baby gut geht. Alles in bester Ordnung."
***
"Schaut euch mal mein Baby an", seit wir wieder in einem von Pablos Häusern in Mexico sind, zeigte er jedem voller Stolz das Ultraschallbild. Ich fand ihn einfach zu süß, wie er sich so freute. Auch die anderen schienen sich über dieses Bild zu freuen und ich hörte wieder ihre Pläne mit dem Baby. Alés schritt wieder ein.
"Nein, Camila wir ziehen aus. Mein Kind kann doch nicht bei diesen Idioten aufwachsen", natürlich war das alles nur ein Spaß von ihm. Im Leben würde er seine Jungs nicht verlassen und ich hatte sie bereits so sehr ins Herz geschlossen, dass ich mir ein Leben ohne sie gar nicht vorstellen kann.
Als es an der Tür klingelte, ging ich sie öffnen. Die Jungs diskutieren sowieso, da würde keiner seinen Arsch bewegen.
"Pablo?"
"Wir können sofort zurück zu deiner Schwester, ich wurde eben entlassen und mir geht's auch wieder so gut, dass mir ein Flug nichts ausmacht", ich nahm den Rollstuhl und fuhr ihn rein. Ich nahm Alés das Ultraschallbild weg und gab es Pablo. Als er dieses Bild in der Hand hielt, fing er an zu lächeln.
"Es wird auf jeden Fall ein Junge und dann wird er in meine Fußstapfen treten."
"Nicht du auch noch, Pablo."
"Nein, Camila wir ziehen echt aus."
***
"CAMI!", Feli kam schreiend auf mich zu gerannt "endlich seid ihr wieder alle da. Ich hab euch vermisst, es war so still ohne euch", während sie das sagte, umarmte sie jeden.
Doch als sie dann Pablo sah, fing sie an zu weinen.
"Tío, was ist passiert?", sagte sie und umarmte ihn. Sie hatte einfach ein zu gutes Herz.
"Mir geht's gut, ich wurde operiert. Aber ich bin mir sicher, dass ich wieder laufen werde. Schließlich muss ich bei der Hochzeit deine Schwester in den Saal führen und ich muss dem Baby alles beibringen, damit er genauso stark wird wie ich."
"Ich dachte, das hätten wir geklärt. Ihr lasst mein Kind gefälligst in Ruhe."
"Was? Was für ein Kind?"
"Ich bin schwanger, Feli. Du wirst eine Tía (Tante)."
"OHA, ich hoffe es wird ein Mädchen, dann kann ich immer mit ihr spielen und ihre Haare machen und sie schminken und ihr schöne Klamotten anziehen."
"Mein Baby ist doch keine Puppe, Feli", kam es von Alés "Wir-"
"Wir ziehen um, ja ich weiß, Alés", sagte ich und ging dann auf meine Schwester zu.
"Wir wissen noch nicht ob es ein Junge oder ein Mädchen wird, aber du wirst die erste sein, die das erfährt."
"Ja, ich hoffe so sehr, dass es ein Mädchen wird oder doch ein Junge. Nein, viel lieber will ich ein Mädchen, hier gibt es schon zu viele Jungs."
"Gut, dann wollen wir mal die Hochzeit planen, oder?"
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García Mafia
Teen FictionDer Sweetwater River, ein verlassener Ort an den sich keiner herantraut. Die Gerüchte, die sich von Tag zu Tag häufen, versetzt die Leute immer mehr in Angst und Schrecken. Und ein Junge, dessen Augen pure Kälte ausstrahlen und keine Gefühle zulas...