XXX. Lasset das Spiel beginnen.

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Ich wusste nicht was mich jetzt erwarten würde, doch ich musste da jetzt durch. Mal ganz davon abgesehen, dass das jetzt hier meine letzte Gala sein kann, wollte ich dennoch die Hoffnung nicht aufgeben, dass ich hier heute mit den Jungs rausspazieren werde. Doch so wie es bis jetzt lief, würde definitv etwas schief laufen. Nur leider, versuchte ich mir immer wieder einzureden, dass schon nichts passieren wird. Ich zitterte leicht und als ich nach hinten schaute, sah ich dass selbst Alés nicht ruhig sitzen bleiben konnte, denn er strich sich immer wieder durch seine Haare. Als er mich ansah, lächelte er mich an. Er wollte mir Mut machen, doch ich war gerade so klein, wie eine Maus. Ein falsches Wort und er würde uns alle umbringen.

"Herr Peréz, ich habe sie hergebracht, brauchen Sie sonst noch was?", fragte der Typ, der mich hergebracht hatte, als wir bei Pablo ankamen.

"Nein, geh!"

"Señor Peréz, schön Sie mal persönlich kennenzulernen", sagte ich und versuchte dabei selbstbewusst und freundlich rüberzukommen, indem ich ihn anlächelte.

"Meine Schöne, setz dich zu mir. Ich habe da einige Fragen an dich. Das Kleid steht dir ausgezeichnet, muss ich dazu sagen."

Er sah mich dabei an, als würde er mich nackt sehen wollen. So ein widerliches Verhalten konnte ich nicht leiden und jetzt wurde mir auch klar, dass man diesen Mann nur hassen konnte. Aber ich konnte ihm das ja nicht so sagen, weshalb ich mich einfach bedankte und neben ihm Platz nahm. Er drehte sich zu mir, um mir in die Augen schauen zu können.

"Ich habe dich aus einem bestimmten Grund hierher bestellt. Ich habe auch keine Lust, das hier in die Länge zu ziehen, denn ich will ja noch meinen eigenen Spaß auf meiner Gala haben. Schau mal nach oben, meine Schöne", als ich dorthin sah, konnte ich nicht mehr klar denken. Ich vergaß zu atmen. Er stand da und schaute lächelnd auf mich herab. Was war hier los? Woher wusste er davon? Warum passierte das alles? Was machte er hier?

"Du fragst dich bestimmt, was Zac hier macht. Naja, sagen wir es so, ich habe ein Geschäft mit ihm abgeschlossen und das einzige was er wollte, war es auf meine Gala eingeladen zu werden. Ich fragte ihn natürlich wieso, als er mir erklärte, dass er wegen dir kommen wollen würde, dachte ich mir, es wäre doch eine schöne Zusammenführung. Das Mädchen, um das heute Nacht gekämpft wird. Mein eigener Sohn gegen Zac, der Gewinner bekommt dich. Du bist der Hauptpreis, meine Schöne."
Ich wollte protestieren, ich wollte dagegen ankämpfen, mich wehren, aber nichts dergleichen passierte. Ich sah einfach nur noch Zac an, der immer noch dieses Lächeln aufgesetzt hatte. Wir hatten verloren, wir waren ihm endlos ausgeliefert, er würde seinen Willen bekommen, dessen war ich mir bewusst. Aber wahrhaben wollte ich es dennoch nicht, denn es gab noch Hoffnung. Denn ich wusste Alés würde mich nicht einfach so aufgeben, er würde um mich kämpfen.

"Der Hauptpreis, also?"

"Ja, der wunderschöne Hauptpreis, der Gewinner darf dich behalten, habe ich mir da nicht was schönes einfallen lassen?", und dann fing er an zu lachen, so ein dreckiges Lachen.

"Sie wissen schon, dass ich kein Gegenstand bin, denn man einfach wie einen Pokal rumreichen kann."

"Doch, meine Schöne, solange du hier in diesem Saal bist gehörst du mir, ihr gehört alle mir, denn, wenn ein Fehler passiert, seid ihr alle tot. Ich muss nur mit der Wimper zucken und meine Männer stellen sich auf und erledigen euch. Ihr seid meine Marionetten und euch bleibt nichts anderes übrig, als mein Spiel zu spielen."

"Wissen Sie eigentlich, dass Alés alles für mich tun würde und ich würde auch alles für ihn tun, deshalb kann ich nur sagen, viel Spaß beim  Verlieren", damit stand ich auf und schrie "Lasset das Spiel beginnen, Señor Peréz."

Er klatschte in die Hände und fing an zu lachen, wie ein Verrückter. Damit stand ich auf und ging auf Alés zu. Mir war es egal, ob das ein Grund für ihn war uns zu töten, aber so einen Spaß wie er ihn gerade hatte, würde er niemals auf die Idee kommen, uns irgendwas zu tun. Als er mich sah, nahm er mich direkt in den Arm und auch ich schlang meine Arme direkt um ihn.
"Zac ist hier, Alés. Pablo, will ein Spiel spielen, ich bin der Hauptgewinn. Alés bitte, ich weiß das ist egoistisch von mir, aber ich will nicht zu ihm zurück, bitte. Ich will nicht getrennt von dir sein, ich liebe dich, bitte Alés."
Als ich das sagte, verspannte er sich. Er war sauer, das spürte ich und doch gab er mir die Sicherheit, die ich brauchte. Er küsste mich und hielt mich fest in seinen Armen.
"Hör mir zu, niemals würde ich zulassen, dass dieses Schwein dich bekommt. Vorher würde ich sterben, du gehörst zu mir, zu uns. Das wird auch so bleiben, ich habe dir versprochen, dass wir hier heute zusammen rausgehen werden. Und ich breche keine Versprechen", er nahm mein Kinn und schob es nach oben, sodass ich gezwungen war ihm in die Augen zu schauen, er wischte mir die Tränen weg.
"Wir schaffen das. Gemeinsam."

"Ja, heute noch. Danach muss ich leider sagen, wirst du wieder mir gehören", als Alés dann Zac sah, der hinter mir stand, nahm er mich und stellte sich vor mich. Er wollte gerade auf ihn zulaufen und ihn schlagen, aber da machte uns Pablo einen Strich durch die Rechnung.

"Nicht jetzt. Gleich dürft ihr in den Ring steigen. Kommt mit ihr Zwei", ich gab Alés noch einen letzten Kuss und steckte alle meine Gefühle hinein, das würde ihm jetzt Kraft geben.

***

"Ich, der König der Mafia, der König von euch allen, hatte eine brillante Idee. Ich werde jetzt meinen Sohn, Alessandro mit seinem Feind kämpfen lassen, mit Zac. Der Hauptpreis ist Camila, wer Wetten abschließen möchte kann dies gerne tun, aber seid gewarnt. Die, die auf den Falschen wetten, sterben."

Das würde hier im Blutbad enden, doch nur die Hälfte hier zeigte einen gesunden Menschenverstand und ging keine Wette ein. Die Anderen jedoch, hatten nicht nur für das Geld gewettet, sondern auch um ihr eigenes Leben.

"Um auf die Regeln zusprechen zu kommen", dann fing er wieder an zu lachen "die gibt es nicht", und dann brachen alle in Geschrei und Gelächter aus, wie so Tiere, die um ihr Essen stritten.

Ich brauchte Halt, weshalb ich Javis und Rafas Hand hielt. Ich hatte nur einen Wunsch und der war, dass wir hier gemeinsam lebend rauskommen.

"KÄMPFT!"

Und damit ging der Kampf, um Leben und Tod los. Es ging alles so schnell, Zac hatte sich einen Stuhl geschnappt und ihn Alés über die Schulter geschmettert. Würde ich gerade nicht live dabei sein, würde ich die Person auslachen und davon ausgehen, dass das sowieso nur gelogen wäre. Ich wollte das nicht mit ansehen, wie die Zwei sich gegenseitig bekämpften, aber ich konnte auch nicht wegesehen, so schlimm die Szene auch war. Alés schaffte es irgendwie Zac in die Fresse zu schlagen, weshalb seine Nase jetzt blutete, aber die zwei kämpften trotzdem weiter. Als es nach ein paar Faustschlägen soweit kam, dass wir dachten Alés würde gewinnen, schnappte sich Zac ein Messer und rammte es Alés in das Bein. Das Einzige was zu hören war, war mein Schrei. Nein, warum musste das passieren. Das durfte nicht passieren, ich wusste nicht was in mich gefahren war, aber zu sehen, wie Zac ein zweites Mal auf Alés einstach, brachte mein Adrenalin zu pumpen. Der Hass auf Zac verschlimmerte sich nur und ich rannte zu einem von Pablos Männer, der so fasziniert von dem Kampf war, dass er nicht mitbekam, wie ich seine Waffe nahm, sie entsicherte und genauso auf Zac schoss, wie Alés es mir beigebracht hatte. Mit dem Schuss hatte wohl keiner gerechnet und selbst Zac schaute sich um und als er sah, dass ich die Waffe in der Hand hielt, drehte er sich um und wollte auf mich zulaufen, obwohl er eine blutende Wunde am Bauch hatte. Doch er wurde von Alés auf den Boden geworfen und er verpasste ihm noch ein paar Faustschläge, bis er sich nicht mehr bewegte.

Die Leute, die auf Zac gewettet hatten, beschwerten sich alle und auch Pablo schien nachzudenken.

"Ihr habt selber gesagt, es gäbe keine Regeln. Wir haben gewonnen und wir wollen jetzt gehen", sagte ich und lief mit der Waffe auf Javi zu. "Hier, halt sie kurz für mich", ich weiß nicht woher ich den Mut nahm, aber Pablo fing an zu applaudieren. Wir schauten ihn alle fragend an.
"Du gefällst mir, Kleine. Sie hat Recht, es war alles erlaubt. Tötet alle, die für Zac gestimmt haben und bringt ihn hier weg. Er saut mir hier alles nur ein."
"Warten Sie noch kurz."
Dann ging ich auf Alés zu, dieser lag auch bereits auf dem Boden und verlor eine Menge an Blut. "Jungs, ich brauch ein Hemd von euch", Toni reichte mir direkt seines und ich zerriss es in zwei Teile. Den einen Teil band ich um seinen Oberschenkel und den anderen Teil um seinen Oberarm. Die Jungs halfen ihm direkt.
"Wir haben unseren Teil erledigt. Ich bitte Sie zu akzeptieren, dass wir jetzt gehen möchten. Sie können mit den Leuten machen, was sie wollen, denn wer sein Leben nicht schätzt und auf dieses eine Wette abschließt, der gehört für mich getötet und hat nicht die Ehre ein Leben zu führen."

"Vielen Dank, dass ihr dabei wart. Tötet die Verlierer, sobald sie den Raum verlassen haben."

García MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt