García Mafia

XVIII. Das Tattoo und die Lederjacke

"Was für ein Aufnahmeritual? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit da nicht zu bestehen?", oh man, ich hatte mich doch schon so gefreut, endlich ein Mitglied zu werden und dann spricht Alessandro von einer Aufnahmeprüfung. Eine Aufnahmeprüfung die entscheidet, ob ich endlich dazugehören werde. 

"Ganz simpel, was wäre das für eine Aufnahmeprüfung wenn man nur bestehen könnte. Da könnte man sich den ganzen Kram auch sparen, oder? Und jetzt folgt mir."

Wo Alessandro recht hatte, hatte er eben recht. Also folgten wir ihm, die anderen waren alle so gelassen und ich, mir wurde immer schlechter. Die Angst machte sich in mir breit aber ich wollte das hier unbedingt, also machte ich mir selber Mut. Ich würde das schaffen, ich war schon so weit gekommen. Und als Rafa dann seinen Arm um mich legte, wusste ich, dass ich das schaffen würde. Ich fühlte mich direkt wohler. 

Unten im Keller angekommen, wusste ich jetzt gar nicht was mich erwarten würde. 
"Also, Camila, du siehst den Raum hinter mir, das wird für heute dein Schlafplatz. Damit testen wir, wie du in einer solchen Situation reagierst. Es kann ja sein, dass dich einer unserer Feinde fängt. Aber ich würde aufpassen, da krabbeln meistens sehr viele Tiere rum und fast hätte ich es vergessen, natürlich beißen und stechen sie auch", dann verabschiede ich mich schon mal von allem was mir in meinem Leben je wichtig gewesen ist. Ich wollte gerade rein gehen, als die Jungs anfingen zu lachen. Was hatte ich den jetzt falsch gemacht? 

"Das war ein Scherz, wir wollten dich nur ein bisschen auf den Arm nehmen. Du hättest dein Gesicht sehen sollen", sagte Rafa.

"Wow, ich bin begeistert. Euer Einfallsreichtum geht mal wieder bis in die Unendlichkeit. Sehr lustig, Leute."

Auch Alessandro schien das alles ganz amüsant gefunden zu haben, denn auch er lächelte und ich muss sagen, dass das Lächeln gut an ihm aussah. Er sollte das öfters tun. Und wieder ertappte ich mich dabei, wie ich ihn beobachtete. Das musste echt aufhören. 

"Kommen wir zur eigentlichen Prüfung, die eigentlich gar keine richtige Prüfung ist." Diesmal folgten wir Alessandro nach oben in die zweite Etage, in einen Raum, in dem ich nie drin war. Und das was ich sah, schockierte mich. Eine Tätowierungsmaschine, was wohl hieß, dass ich jetzt ein Tattoo bekommen würde.

"So sieht es wohl aus, das Aufnahmeritual besteht darin, dir unser Wappen zu tätowieren. Aber wenn du nicht willst, dann ist das auch ok-"

"Sag mal spinnst du Alessandro, nicht wollen? Das ist das beste Aufnahmeritual, das es je gab. Ich bin sofort dabei", und somit saß ich schon auf dem Stuhl und wartete darauf, dass ich endlich tätowiert werden würde. Damit hätte wohl keiner gerechnet, denn jeder schaute mich schockiert an, selbst Alessandro. Dann kam endlich Javi, der mir wohl das Tattoo stechen wird und setzte sich neben mich. 

"Dann fangen wir mal an, wo genau willst du es den haben?", fragte er mich und ich zeigte ihm die Stelle an meinem Unterarm. "Das ist aber ganz schön auffällig, oder nicht?", kam es dann von Rafa.
"Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Das ist doch der Sinn an einem Tattoo. Vor allem, warum soll ich es verstecken, ich kann jetzt ganz stolz auf mich sein, dass ich es doch noch geschafft habe. Also Javi, ich bin mir sicher, du kannst anfangen." 

Mit fertig gestochenem Tattoo am Handgelenk ging ich nach unten und zeigte Rafa direkt das Kunstwerk.
"Jetzt ist es wohl offiziell, willkommen in der Familie Camila", sagte er und umarmte mich und auch die anderen, außer Alessandro taten es ihm gleich. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es bereits zwei Uhr nachts war. Ja, super gelaufen Camila, wie willst du jetzt noch nach Hause. 

"Du kannst hier pennen, du weißt ja wo das freie Zimmer ist", sagte Alessandro und ich zögerte auch nicht länger, sondern ging direkt ins Zimmer und ließ mich ins Bett fallen, wobei ich auch direkt einschlief.