Als Javier und ich zusammen in seinem Auto waren, konnte ich meine Neugierde nicht zügeln, ich kannte ihn von allen am wenigsten, doch trotzdem brauchte ich jetzt Antworten und das lag wohl auch teilweise an dem Alkohol, der sich immer noch bemerkbar machte.
"Javier, kannst du mir sagen, ob die Anderen ihn jetzt töten werden? Man wird uns doch auf den Überwachsungskameras sehen! Ich komme jetzt sicherlich in den Knast und das ist nur die Schuld deines Bruders. Das war es wohl auch mit meinem Leben in der Freiheit", doch anstatt mir eine Antwort zu geben oder mich zu beruhigen, starrte er einfach auf die Straße und es machte den Anschein, als wollte er so schnell wie möglich nach Hause.
"Wow, danke für deine Antwort, echt gesprächig bist du.""Du nervst, ich rede nicht gerne, außerdem müssen wir so schnell es geht nach Hause. Wie du schon so schlau geschlussfolgert hast, die Kameras haben uns aufgenommen, was heißt ich muss mich schnell ins System hacken. Also tu mir den Gefallen und halt deinen Mund", so gereizt wie er war, wollte ich ihn nicht noch mehr reizen und tat einfach das was er von mir wollte.
Bei ihnen angekommen war er so schnell es geht in einem Raum im rechten Gang verschwunden, also beschloss ich erstmal duschen zu gehen, weil ich mich erstens total unwohl fühlte und zweitens stank ich einfach. So dumm wie ich war, hatte ich meine Wechselkleidung zuhause vergessen. Nach gefühlten Stunden fand ich dann auch endlich ein T-Shirt, welches an dem Wäscheständer hang, schließlich wollte ich es auch bequem haben, da ich hier ja übernachten musste. Zum Glück war da T-Shirt so lang, dass es mir bis zu meinen Knien ging.
Fertig geduscht und angezogen, fühlte ich mich auch wieder nüchtern und sauber. Die Anderen waren immer noch nicht hier, sonst hätte man sie auf jeden Fall gehört. In der Küche angekommen, machte ich erstmal den Wasserkocher an um mir einen Kaffee zu machen, den brauchte ich jetzt dringend. Da ich mal nett sein wollte, brachte ich auch Javier einen. Überrascht schaute er mich an "Was hast du da rein getan?", lächelte er mich an. Das war doch ein gutes Zeichen, er hat mich angelächelt, also kann es sein, dass er mich jetzt weniger hasst. "Das ist ein ganz normaler Kaffee, ehrlich. Kann ich dich wenigstens fragen, wie es so mit dem Hacken läuft, oder geh ich damit auch schon zu weit?", ich durfte es mir mit ihm nicht verspielen, denn schließlich würde ich wohl längere Zeit mit allen hier auskommen müssen.
"Klar, sorry noch mal wegen vorhin, aber ich war gestresst, normalerweise hätte ich alles von hier aus erledigt und hätte nicht mitkommen brauchen, aber ich musste mich vor Ort erstmal in das System hacken, die Einzelheiten verstehst du sowieso nicht, deshalb lasse ich die mal aus. Da ich mich dann da in das System gehackt hatte, konnte ich alles auf meinen PC übertragen und habe jetzt von hier aus alles gelöscht und durch andere Szenen ersetzt, damit nicht auffällt, dass einige Szenen gelöscht wurden. Danke, den Kaffee habe ich jetzt gebraucht. Ich bin hier soweit fertig, ich kann dir zeigen, wo du heute Nacht schlafen wirst."
Nachdem er mir mein Zimmer für heute Nacht gezeigt hatte, hatten wir beschlossen im Wohnzimmer auf die Jungs zu warten. Er hatte mir zwar angeboten dort zu bleiben und mich auszuruhen, aber ich wollte wissen, ob es Rafa und Ric gut geht und ob alles gut gelaufen ist. Die Zwei waren schon zu meinen Freunden geworden und als Javier mir gesagt hatte, dass immer noch vieles schief laufen kann, wollte ich erst recht nicht schlafen gehen.
Als die Tür aufging, sprang ich direkt vom Sofa in Rafas Arme. Dass ich mir mal Sorgen um die Jungs machen würde, damit hätte ich niemals gerechnet. Nachdem ich auch Ric und Toni umarmte hatte, wollte ich direkt zu Leo gehen, aber er war wirklich mit seinen Pizzen beschäftigt, die er in der Hand hielt. Okay, Camila merk dir, das Essen ist Leo wichtiger als alles Andere.
"Warum hast du mein T-Shirt an?", als ich zu Alessandro schaute, sah er alles andere als glücklich darüber aus, dass ich sein T-Shirt trug. Was war so plötzlich mit dem Alessandro aus dem Auto passiert, der so nett zu mir war.
"I-, Ich hab geduscht und das war das längste T-Shirt, was oben hing. Ich hätte ja meine Sachen angezogen, aber die habe ich Zuhause vergessen", zum Ende hin wurde ich immer selbstsicherer, ich meine was denkt er sich eigentlich, ja ich hatte sein T-Shirt an, aber er kann trotzdem netter mit mir umgehen."Ist mir scheiß egal, du hast nicht einfach an fremde Sachen zu gehen, haben dir das deine Eltern nicht beigebracht?", man könnte meinen er wäre eine andere Person, als er im Auto war.
"Alés ich finde du übertreibst, sie wusste nicht, dass das dein T-Shirt ist. Außerdem ist das nur ein scheiß T-Shirt, man", es war zwar nett von Rafa, dass er mir helfen wollte, aber ich wollte nicht, dass er wegen mir Stress mit Alessandro bekommt.
"Halt dich da raus Rafa, das geht nur uns was an. Und soll ich dir mal eins sagen Alessandro, mir reicht es so langsam mit dir, erst tust du im Auto einen auf nett, ich dachte echt wir würden uns langsam nicht mehr so anfeinden, aber ich hab mich da wohl geirrt, du bist sogar noch schlimmer geworden, auf sowas kann ich echt verzichten."
"Soll ich dir mal sagen, warum ich so nett zu dir war, nur damit du diese scheiß Mission nicht versaust, ich hab dir Mut gemacht, damit du da rein gehst und deinen Job erledigst. Nicht weil ich dich mag oder weil ich mich mit dir verstehen will, sondern nur weil ich das Geld haben wollte. Ich hoffe du hast jetzt endlich verstanden, dass ich nicht wie die Anderen hier im Raum bin. Ich tu nur auf nett, wenn ich meinen Profit darin sehen."
"Soll ich dir mal was sagen, du regst mich so auf. Ich war also auch nur eine Schachfigur in deinem scheiß Spiel. Aber weißt du was, wenigstens bist du ehrlich zu mir und ich weiß jetzt, dass du das alles nur wegen dem scheiß Geld tust. Das was man sich über dich erzählt, stimmt. Und ich bin froh, dass ich endlich gesehen habe, wie du wirklich bist. Du kannst mich ab sofort von deinen scheiß Missionen streichen und du kannst mich auch nicht mehr bedrohen. Wenn du meiner Familie etwas antust, dann Gnade dir Gott, ich werde hier persönlich hinkommen und dich erschlagen. Und das meine ich verdammt ernst", so sauer war ich wohl noch nie in meinem Leben gewesen, er hatte das Fass hier definitiv zum Überlaufen gebracht.
"Ich geh jetzt schlafen, ich wünsche euch eine gute Nacht", ich wollte gerade nach oben gehen "ach und bevor ich es vergesse, hier dein scheiß T-Shirt", ich zog es einfach aus und schmiss ihm das T-Shirt vor die Füße, ich weiß ich stand jetzt halbnackt vor sechs Männern, aber ich war so sauer, mein Gehirn hatte vollkommen ausgesetzt und die Wut übernahm die Oberhand über meine Taten. Und somit ging ich halbnackt, sauer und teilweise auch traurig in das Zimmer, wo ich heute schlafen werde.
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García Mafia
Teen FictionDer Sweetwater River, ein verlassener Ort an den sich keiner herantraut. Die Gerüchte, die sich von Tag zu Tag häufen, versetzt die Leute immer mehr in Angst und Schrecken. Und ein Junge, dessen Augen pure Kälte ausstrahlen und keine Gefühle zulas...