XXIII. Und dennoch hatte ich noch Hoffnung

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Nachdem ich Alés von mir geschubst hatte, konnte ich ihm einfach nicht mehr in die Augen treten. Ich war so peinlich, wie kann man denn einfach so drauflos heulen, wenn man zu dumm zum Schießen ist. Camila, du übertriffst dich immer wieder.

***

"Amore (Liebling), komm doch rein", begrüßte mich meine abuela (Oma). Ich hatte beschlossen heute hier zu bleiben, ich konnte jetzt einfach nicht mehr bei den Jungs sein. Einerseits war ich sauer auf mich selbst, weil ich vor Alés geweint hatte, nachdem ich ihm gesagt habe, dass ich was für ihn fühlte. Andererseits war ich sauer auf Alés und Rafa, die mir das alles eingebrockt hatten. Als Feli auch sah, dass ich da war, kam sie direkt auf mich zu und umarmte mich.
"Cami, diese Jacke ist sooo cool. Ich will auch so eine", kam es von Feli und dann fiel mir auf, dass ich vergessen hatte die Jacke auszuziehen. Super.
"Camila, können wir kurz reden?", sagte meine abuela. Okay, sie sah noch nie so ernst aus. So kannte ich sie gar nicht.
"Ja klar. Feli, geh du schon mal hoch und bereite alles vor, dann spielen wir gemeinsam Mario Party", damit verschwand Feli auch schon hüpfend in ihr Zimmer und ich lief abuela nach. Das kann ja mal was werden.

"Es war heute jemand hier und er hat nach dir gefragt. Dieser jemand war mir nicht ganz geheuer, querida." Fuck, ich hatte keinen Zweifel daran, dass es wieder einer von Zacs Leuten gewesen sein musste. Schließlich hatte ich auch selber schon Bekanntschaft mit ihnen gemacht.

"Wie sah er aus? Wissen mamá und papá schon etwas davon?"

"Nein, ich wollte zu erst mit dir darüber sprechen, bevor ich es deinen Eltern sage. Also, er war groß, hatte schwarze Haare und war um die 25 Jahre alt."

Leider brachte mir die Beschreibung von abuela gar nichts. "Sag mamá und papá nichts, ich will nicht, dass sie sich wieder sorgen um mich machen. Ich werde schon noch herausfinden wer mich sprechen wollte. Falls jedoch wieder jemand hier auftauchen sollte, dann öffne die Tür bitte nicht. Ich will nicht, dass euch etwas passiert", sie nickte und damit verließ ich die Küche und ging zu Feli, dort wartete jetzt eine Runde Mario Party auf mich.

***

"Hier ist dein Saft, Fe-"

"Psht, ich FaceTime gerade mit deinem alten Freund", unterbrach sie mich und als ich dann sah, dass sie gerade mit Zac am Facetimen war, fiel mir das Glas aus der Hand. Zac, war auch überall.

"Ja, ich will gerne wieder auf ein Karussell", sagte sie fröhlich. Sie hatte sich immer schon mit Zac verstanden, er hatte sich auch immer um sie gekümmert, als wäre sie seine eigene Schwester gewesen. Doch das ging so nicht weiter. Ich nahm ihr das Handy aus der Hand und ging damit ins Bad.

"Was soll das Zac?", zischte ich ihn an.
"Aber meine Schöne, es ist unhöflich einem das Handy einfach aus der Hand zu reißen. Ich hatte noch einiges mit Feli zu klären", gab er lächelnd von sich.
"Jetzt hör mir mal genau zu Zac, ich hab es dir schon das letzte Mal gesagt, du sollst aufhören meine Familie zu stalken. Und du sollst auch damit aufhören, dich in mein Leben einzumischen. Ich bin kein Gegenstand, der einem gehört. Also hör auf mit dem ganzen Scheiß und lass uns einfach in Ruhe. Ansonsten wird das wirklich nicht gut für dich enden."

"Weißt du mein Engel, ich werde niemals aufhören dich zu lieben. Ich werde dich keinem anderen überlassen, weil du mir gehörst. Für mich bist du kein Gegenstand, aber trotzdem gehörst du mir. Ich hab zwar eine Persönlichkeitsstörung, ein Aggressionsproblem und bin vielleicht ein kleiner Psychopath, aber meine Liebe zu dir ist echt. Und wenn ich dich nicht haben kann, dann soll dich keiner haben. Das wird auch der Grund sein, weshalb ich Alessandro zu erst umlegen werde, weil er derjenige ist, der mehr von dir will, als nur Freundschaft."

"Du bist einfach nur noch krank, Zac. Hör auf dich bei mir zu melden und hör auf mir deine scheiß Drohungen zu schicken, ansonsten werde ich diejenige sein, die dir dein Leben nehmen wird. Denn wenn du meiner Famile etwas antust, dann Gnade dir Gott, denn dann vergesse ich mich komplett."

"Meine Schöne, ich weiß, dass ihr mich letztens geortet habt, aber das ist mir egal. Meine Tür steht euch immer offen. Ich möchte dir noch eine einzige Sache zeigen, bevor du auflegst."

Er switchte auf die Hinterkamera und zeigte mir zwei wunderschöne Ringe.

Das war nicht sein Ernst oder? Als er sie rausholte zeigte er mir die Gravierung und als ich sah, dass dort unser Datum stand, legte ich direkt auf

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Das war nicht sein Ernst oder? Als er sie rausholte zeigte er mir die Gravierung und als ich sah, dass dort unser Datum stand, legte ich direkt auf. Was war das bloß für eine abgefuckte Psychoscheiße. Wie weit würde er noch gehen? Er hatte gerade damit gezeigt, dass er mich heiraten wird. Und dann fing ich zum zweiten Mal an einem Tag an zu weinen. Zu überfordert war ich mit der Situation, ich wusste nicht, was er als nächstes vor hat. Ob er wirklich so weit gehen würde und Alés töten würde. War das alles meine Schuld? Ich wusste nicht mehr wo mir der Kopf stand. Und dennoch hatte ich noch Hoffnung, Hoffnung, dass wir gemeinsam stark genug sind, um gegen Zac zu kämpfen. Hoffnung, dass wir gewinnen würde, wenn wir nur richtig vorgehen und eine Strategie entwickeln würden. Wie mein abuelo immer gesagt hat, ich stehe immer wie über einem Schachspiel und halte keinen Zug des Gegners für unbedeutend. Ich wischte mir die Tränen weg, denn abuelo hatte recht gehabt. Wir müssen schlauer als Zac sein. Wir müssen ihm immer einen Schritt voraus sein. Das hieß für mich, dass ich ab jetzt trainieren würde, ob die Jungs es wollten oder nicht. Jetzt war ich nämlich an der Reihe und jetzt würde mein Zug kommen, Zac.

***

Ich hatte mich von abuela und Feli verabschiedet und war direkt zu den Jungs gefahren. Obwohl ich Alés eigentlich nicht unter die Augen treten wollte, musste das jetzt sein. Ich durfte nämlich keine Zeit mehr verlieren.

"Jungs, hab Essen dabei", schrie ich durch das Haus, Abuela hatte darauf bestanden, dass ich ihre selbstgemachten Nachos mitnehme. In der Küche angekommen, kam mir direkt Leo entgegen und nahm sich direkt ein Nacho und biss genüsslich davon ab.

"Womit haben wir das denn verdient?", sagte Leo und seine Augen strahlten. Plötzlich waren alle in der Küche versammelt und schauten mich an.
"Ach, habt ihr das noch nicht mitbekommen, unser guter Freund Zac hat mich angerufen und mir indirekt einen Heiratsantrag gemacht. Lasst uns feiern", sagte ich und hielt einen Nacho hoch.

"Und du hast ja gesagt, oder was?", Rafa schien hier echt nichts zu begreifen.

"Natürlich habe ich ja gesagt", sagte ich und schaute ihn dabei an "bleib mal locker, natürlich nicht. Zac ist einfach nur noch krank. Hat mir bisschen gedroht und mir gesagt, dass er mich liebt und euch töten möchte. Das übliche halt. Ach übrigens, er weiß, dass wir ihn geortet haben. Wir sind herzlich willkommen, falls wir ihn mal besuchen wollen", sagte ich und legte die Nachos auf den Tisch.

Da es keiner in Erwägung zog mir zu antwortet, beschloss ich einfach weiter zu reden.

"Also Leute, ich habe keine Lust auf irgendeine Kindergartenscheiße, ich will trainieren. Zac ist mein Ex, mein Gegner und ich werde diejenige sein, die dieses dreckige Arschloch erledigen wird. Also, wer will mir das Schießen beibringen? Irgendein freiwilliger?"

García MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt