XXXV. Schon wieder entkommen...

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"War ein Scherz, Männer. Wir beruhigen uns jetzt, meine Hübsche. Du würdest doch niemals auf dich selbst schießen, wenn du weißt, dass die anderen auf meinem Revier sind. Für so dumm halte ich dich wohl kommen", sagte Zac mit einem abfälligen Grinsen im Gesicht und rief dann seine anderen Männer rein, die auch sofort durch die Türe kamen.
"Haltet eure Waffen auf diese Idioten, die dort in der Ecke stehen. Selbst wenn du schießen wollen würdest, würde das nicht gut für die anderen enden. Wir sind in der Überzahl, meine Schöne."

Und ab da an wusste ich, dass eigentlich er derjenige war, der uns in der Hand hatte und nicht ich ihn.

"Camila, soll ich dir zeigen, was ich mit Leuten machen, die einfach, ohne sich vorher anzumelden, auf mein Territorium herumspazieren. Oh, und dann versuchen mich zu bedrohen", mit jedem Wort lief er einen Schritt auf mich zu. Bis er genau vor mir stand und mir in meine Augen schauen konnte "Genau das", damit nahm er meine Hand und entwendete mir die Waffe und zielte damit auf Rafa, der immer noch gefesselt auf dem Stuhl saß. Und dann schoss er auf ihn und das einzige was man hörte, war mein Geschrei. Rafa fiel durch den Druck, der ihn traf, mit dem Stuhl auf den Boden. Ich wollte zu ihm rennen und ihm helfen, doch ich wurde von Zac festgehalten. Nun war er es, der mir die Waffe an meinen Kopf hielt. Ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, doch ohne jegliche Wirkung.

"LASS MICH LOS! ICH MUSS ZU IHM! ICH MUSS IHM HELFEN!", weinte und ich schrie ich gleichzeitig. Und dann überkam mich die Wut, ich trat um mich, ich war so wütend, nicht nur auf Zac, der dazu imstande war, sondern auch auf die Jungs.

"Das ist alles eure Schuld!", mit Tränen in den Augen sah ich Alés an "Ihr seid an allem Schuld, verdammt. Ich hab euch gesagt, ich kläre das alleine. ICH HAB EUCH NICHT UM EURE HILFE GEBETEN! WARUM ALSO SEID IHR GEKOMMEN?", ich schrie mir die Seele aus dem Leib. Meine Emotionen und Gefühle kochten gerade über und ich wusste nicht, wer in diesem Raum mein Feind war.

"Oh, eine richtige Raubkatze, das gefällt mir, meine Schöne", sagte Zac und dabei ging er so nah wie möglich an mein Ohr "ich hoffe im Bett bist du auch so."

"Ist das dein verdammter Ernst Camila, ich bin so enttäuscht von dir. WIR sind gekommen um dir zu helfen, weil du ein Teil unserer Familie bist und wir würden dasselbe nochmal tun. VERDAMMT, wie konntest du überhaupt nur auf die Idee kommen, dass du das hier alleine schaffst. Wie egoistisch bist du eigentlich? Dachtest du, du marschierst hier, ohne jeglichen Plan hin und kannst Zac so leicht besiegen oder ihn gar töten. Du bist so dumm, Camila. Wir hätten gemeinsam daran arbeiten können, aber du musstest wieder mal alles auf eigene Faust regeln, da siehst du was die Konsequenzen dafür sind. Und sag mir nie wieder, was ich zu tun und zu lassen habe", sagte Alés und auch er schien so wütend zu sein, eigentlich hatte er mit allem Recht, aber ich war natürlich zu stolz, um das zuzugeben.

"Oh, der erste richtige Streit, süß. Jungs wir gehen jetzt, ihr alle auf den Boden, sofort. Sonst töte ich sie", natürlich taten die Jungs, was von ihnen befohlen wurde und legten sich auf den dreckigen Boden.

"Na, wie fühlt es sich an ganz tief am Boden zu sein. Schon so tief gesunken zu sein, dass man weiß, man hat verloren und kann nichts mehr dagegen tun?"

Ich sah in Alés Augen, dass er so wütend war, er hasste es so gedemütigt zu werden, aber er wusste, wenn er jetzt irgendwas sagen würde, dann würde er mich verlieren.

"So ihr bleibt da jetzt mal liegen, bis ich weg bin, ich nehme meine Schönheit natürlich mit. Wir haben vieles nachzuholen und die Hochzeit dürfen wir natürlich nicht vergessen."

Und dann fiel mir ein, dass ich noch die Beruhigungsspritzen in meiner Jackentasche hatte. Ganz langsam holte ich sie raus und stach dann direkt in seinen Oberschenkel, er fiel sofort auf den Boden, ich lief direkt zu meiner Waffe und richtete sie auf ihn. Ich wollte gerade schießen, als einer seiner Männer sprach.

"Wenn du ihn auch nur anschießt, dann wird das für deine Leute hier auch sehr schlecht ausgehen."

Das war meine Gelegenheit ihn zu töten, aber ich musste ihn wohl da liegen lassen.

"Wir machen einen Deal, ihr nehmt ihn mit und ich nehme meine Jungs mit und wir gehen, keine hinterhältigen Aktionen, ansonsten töte ich euch alle", als sie damit einverstanden waren, waren wir die ersten die den Raum verließen. Alle nahmen wieder ihre Waffen an sich und trugen zu zweit Rafa raus.

"Im Auto sitzt noch euer Spion, wenn ihr sie braucht, wenn nicht tötet sie einfach", damit lief ich den Jungs hinterher und sie hielten sich tatsächlich an ihr Wort, keine hinterhältigen Aktionen.
Als wir draußen waren, sah ich einen Jet, deshalb kamen sie so schnell an. Als ich mir Rafa genauer ansah und er dann auch ohne jegliche Probleme wieder auf den Beinen stand, wunderte ich mich erst, ob die Kugel ihn wirklich getroffen hatte, aber ich hatte doch gesehen, wie sie ihn getroffen hatte. Ich lief direkt auf ihn zu und umarmte ihn.

"Du Dummkopf, warum sagt mir keiner, dass ihr Schutzwesten anhattet. Ich hab mir solche Sorgen, um dich gemacht."

"Tja, irgendwie fand ich es so süß, wie du da rumgeheult hast. Das hat mir gezeigt, wie wichtig ich dir bin", sagte er lachend.

"Leute holt mal die Transportseile raus, wir müssen meinen Wagen mitnehmen. Den werde ich sicherlich nicht hierlassen", kam es von Alés, der immer noch echt sauer war.

"Alés, es-"

"Lass es, Camila. Ich habe gerade keinen Bock auf dich.", und dann zerbrach mein Herz und ich wusste ich hatte verkackt, aber konnte man es mir verübeln. Ich war doch nicht die, die die Schuld an dem ganzen hier trug. Er wollte mir zwar nur helfen, aber auch er hatte einen Fehler begangen.

***

"Hallo meine Prinzessin", sagte ich und rannte Feli in die Arme. Ich konnte meine Tränen nicht zurückhalten. Ich hatte heute defintiv keinen Sieg erlangt und konnte Zac nicht töten, aber mir ist klar geworden, dass ich da nicht alleine durch muss. Die Jungs hatten mir wieder einmal gezeigt, dass sie für mich da sind und mir in jeglicher Situation helfen würden, auch wenn es ihren eigenen Tod bedeutet. Ich musste sie nur lassen.

Es war mittlerweile Dunkeln, weshalb Feli mich bat, mit ihr schlafen zu gehen. Sie hatte mich vermisst und ich wollte sie diese Nacht auch nur in meinen Armen halten. Alés sollte sich gefälligst bei mir entschuldigen, denn schließlich war er es, der mich einfach hat stehen lassen, als ich mit ihm Reden wollte.

García MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt