"Weißt du wie ich mich fühle Camila? Ich fühle mich wie ein leere Hülle. Ich weiß nicht was ich darüber denken soll. Es fühlt sich so an als würde mir die Luft zum Atmen genommen werden. Fuck, er hat sich doch nie um uns gekümmert, er hat doch immer nur seine Arbeit gesehen. Ich hatte mit ihm abgeschlossen und dann taucht er hier auf und sagt all diese Dinge. Ich weiß nicht, ob er die ernst meint oder ob er etwas plant", er sah mich an und atmete kurz ein. Ich wusste, ich durfte jetzt nichts sagen, denn sonst würde er dicht machen. Er brauchte jetzt jemanden dem er das erzählen kann, ohne dabei zu hören, was falsch und was richtig ist. Ich nahm seine Hand in meine und zog ihn zum Bett, es wäre besser wenn er jetzt sitzen würde.
"Er kann doch nicht einfach sagen, dass er Mamá versprochen hat uns aus all dem rauszuhalten, wir haben es doch nicht anders gelernt. Immer hieß es Javi und ich werden an Pablos Stelle treten. Das war unsere Bestimmung und unsere Zukunft. Doch als Mamá starb, hat er sich nochmal viel schlimmer uns gegenüber verhalten und wir haben es nicht ausgehalten, wir sind doch einfach abgehauen, weil wir ihn nicht mehr sehen wollten. Wir haben den Namen unsere Mamá angenommen, damit wir nicht mehr mit ihm identifiziert werden. Doch er blieb hartnäckig, wollte uns immer sehen und hat uns wie ein Häufchen Elend behandelt. Er hat gedroht meinen Jungs was anzutun, er hat gedroht dir etwas anzutun. Wie soll ich dem Mann verzeihen, der uns nur schlechtes wollte. Javi hat so unter dieser Situation gelitten, er nimmt sich diese abgefuckte scheiße doch viel mehr zu Herzen. Fuck, ich hab nicht mal gefragt wie es ihm geht", er wollte gerade aufstehen, doch ich zog ihn zu mir zurück."Du wirst dich jetzt erstmal um dich kümmern, ich habe schon mit ihm geredet. Du musst auch mal an dich denken, Baby. Immer stehen die Bedürfnisse der anderen vor deinen. Bleib hier, rede dir alles aus der Seele, ich bin hier um dir zuzuhören. Jetzt bin ich es mal, die dir Ratschläge geben will. Und wenn wir das geklärt haben, kannst du zu Javi gehen", sagte ich und küsste ihn. Er sollte einmal auf seine eigene Gesundheit und an seine Gefühle denken.
"Ich kann nicht Camila, ich hab doch nur noch ihn. Ich muss wissen, dass es ihm gut. Ich fühle mich dafür verantwortlich."
"Du hast gleich die Gelegenheit dazu, ich will dir jetzt erstmal helfen. Ich weiß nicht, wie du dich fühlst und es wäre gelogen zu sagen, dass ich es weiß. Deshalb will ich dir einfach nur sagen, dass du nicht mehr alleine bist, amor. Das warst du nie. Wir sind für dich da, ich bin für dich da. Du musst nur den Mund aufmachen und es wollen. Pablo hat viele schlechten Dingen getan, aber du musst ihm anerkennen, dass es sehr großen Mut braucht, um Verzeihung zu bitten. Er hat gesagt, wieso er so gehandelt hat, er hat es euch erklärt. Alés ich sage nicht, dass du ihm direkt verzeihen sollst, ich sag auch nicht, dass du ihm überhaupt verzeihen sollst. Es war gut von dir ihm zuzuhören. Weißt du als mein Papá mir all diese Dinge an den Kopf geworfen hat, konnte ich ihn trotzdem nicht hassen. Ich wollte es so sehr, ich habe es mir eine Weile auch selbst eingeredet, doch trotzdem habe ich ihn wie einen Papá geliebt. Ich kann nicht für dich entscheiden, ich kann dir nur sagen, dass du dich entscheiden sollst, sobald du bereit dazu bist. Nur du weißt, wie du handeln wirst. Finde einfach eine Antwort auf die Frage, hättest du getrauert, wenn ich ihn erschossen hätte?"
"Ich liebe dich Camila. Ich liebe dich so sehr, danke", sagte er und küsste mich.
"Ich dich auch, amor und jetzt geh zu Javi, er braucht dich."
***
"Du bist doof. Ich hasse euch alle", hörte ich Feli weinen. Was war denn jetzt los? Ich ging so schnell ich konnte zu ihr. Ich sah Leo, Rico und Rafa verzweifelt dort stehen, sie wussten nicht, wie sie auf eine heulende Feli reagieren sollten.
"Hey, was ist hier los? Wie kannst du sowas sagen?"
"Die wollen einfach gehen, aber ich will nicht", nach jedem Wort musste sie schniefen.
"Ja, Feli wir wollen nach Hause."
"Nein, ich will nicht. Ihr habt mir versprochen, dass wir Zelten gehen. Ihr habt es mir versprochen", ich dachte es kann nicht schlimmer werden, aber sie wurde so wütend, dass sie einfach die Vase, die neben ihr stand auf den Boden warf.
"Feli, verdammt, hör auf damit. Wer hat dir den Quatsch denn erzählt?"
"Das ist kein Quatsch, die Jungs haben mir versprochen, dass wir Zelten gehen auf Vans Insel."
"Du meinst wohl Vancouver Island", sagte ich und war überfordert mit der Situation. Feli war schon immer so, wenn man ihr was versprach, dann musste man es einhalten.
"Ja, sie haben alle gesagt, dass wir zelten gehen und dann Marshmallows essen und uns Geschichten erzählen, wie es Spongebob, Patrick und Thaddäus getan haben", jetzt schrie und weinte sie gleichzeitig. Gleich würde sie um sich schlagen, wenn ich sie nicht schnell runterbringen würde.
"Prinzessin, warum weinst du denn?", jetzt kamen auch Javi und Alés rein. Alés kniete sich zu Feli und schaute sie an.
"Ihr habt mir versprochen zelten zu gehen auf Vans Insel. Und jetzt wollt ihr gehen, aber ich komme nicht mit. Aber versprochen ist versprochen und wird nicht gerbochen", er gab ihr einen Kuss auf die Wange.
"Ich glaube Jungs, wir haben vergessen zelten zu gehen. Packt eure Rucksäcke, wir gehen jetzt zelten."
Feli drehte sich zu Alés und umarmte ihn so fest sie konnte und zeigte den anderen Jungs die Zunge.
"Dabei war es nicht mal unsere Entscheidung abzuhauen, sondern Alés und die Belohnung bekommt er. Wie gemein", sagte Leo und ich musste lachen, die Jungs taten es mir nach. Dann hieß es wohl, dass wir zelten gehen.
Fertig gepackt befanden wir uns an den Autos und verstauten gerade alles. Wir hatten viel zu viel mitgenommen, aber die Jungs meinten wir würden alles brauchen.
"Und was ist mit dem Essen, das wird doch nicht reichen", sagte ich und die Jungs schauten mich alle gleichzeitig lächelnd an. Was ging denn jetzt mit denen ab?
"Oh, Camila, gegessen wird das, was uns die Natur gibt", ich konnte nicht fassen, was ich da gehört hatte. Das meinten sie doch nicht ernst, oder?
"Ja, wir essen dann Insekten und Marshmallows, das wird so spannend, Camila", sagte Feli und ich traute meinen Ohren nicht, das hatte sie nicht ernsthaft gesagt? Sie war bereit Insekten zu essen? Ich glaube ich muss mich übergeben.
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García Mafia
Teen FictionDer Sweetwater River, ein verlassener Ort an den sich keiner herantraut. Die Gerüchte, die sich von Tag zu Tag häufen, versetzt die Leute immer mehr in Angst und Schrecken. Und ein Junge, dessen Augen pure Kälte ausstrahlen und keine Gefühle zulas...