3.

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Yoongi's PoV.:

„Schon in Ordnung. Ich kenne dich nicht und werde dich wahrscheinlich auch nie wieder sehen, also kann ich es dir ruhig sagen. Die Sache ist, dass ich mit einem der schlechtesten Zeugnisse die Schule abgeschlossen habe, dadurch an keinen Job gekommen bin und die Miete nicht bezahlen konnte“, klärte er mich auf.
„Das klingt mies…“, stellte ich fest und meinte es dabei auch wirklich ernst. Ich selber hatte vor drei Jahren meine Schule mit einem der besten Zeugnisse abgeschlossen und allein die Vorstellung, so wie Jimin hätte enden zu können, war gruselig.

„Ja, das ist es auch. Ehrlich, ich habe keine Lust in dieses verdammte Obdachlosen Heim zu gehen. Ich fühle mich dadurch richtig erniedrigt von mir selbst. Am liebsten würde ich die Zeit zurückdrehen und nochmal die Schulbank drücken“, seufzte der Jüngere aus und fuhr sich durch das nasse Gesicht.

„Für Dinge wie die Schule hat man nur eine Chance und wenn man die verhaut, dann wird man Probleme kriegen an eine zweite Chance heran zu kommen. Das schafft man echt nur mit ganz viel Glück“, sagte ich, woraufhin Jimin mich mit einem gequälten Gesichtsausdruck ansah. „Du klingst wie meine Mutter“, merkte er dann an, was mich etwas zum Lachen brachte. „Naja, ich habe nur die Wahrheit gesagt“, lächelte ich dann. „Schon klar“, winkte Jimin ab, „Aber sag mal, du gehst nicht zufällig irgendwo Arbeiten, wo die noch eine Aushilfe brauchen, oder?“. Seine dunklen Augen musterten mich hoffnungsvoll.

„Tut mir leid, aber ich bin ein Komponist. Ich arbeite von zu Hause aus und mein Entertainment nimmt echt nur die besten der besten. Da wird jemand wie du keine Chance haben“, erklärte ich ihm. Der Gesichtsausdruck des schwarzhaarigen wurde augenblicklich enttäuscht. „Ich weiß ehrlich nicht mehr was ich machen soll. Ich würde gerade jeden Job annehmen, den man mir bieten würde. Sei es das Putzen der Toiletten in einem Fastfood Laden oder das Waschen von Autos…“, murmelte er geschafft.

Seine Worte ließen mich nachdenklich innehalten. Er hatte gesagt er würde jeden Job annehmen, den man ihm bieten würde. Würde dazu auch ein Job zählen, bei dem er einer Person schaden hinzufügen musste?
Sicherlich nicht, aber ich wollte dem ganzen einen Versuch geben. Denn wenn er zustimmen würde, dann müsste ich mir keine Angst mehr um die Rache an dem Mörder meiner Eltern machen. Ich würde einfach Jimin die ganze Drecksarbeit machen lassen.

„Ich hätte da vielleicht doch etwas für dich“, sagte ich und stoppte mein Auto kurz, damit ich Jimin vernünftig ins Gesicht sehen konnte. Der Jüngere hatte auf meine Worte hin überrascht die Augen aufgerissen. „Wirklich? Was denn?“, fragte er aufgeregt nach. Ein kurzes Grinsen huschte über meine Lippen. Auch wenn mein Gegenüber mutig und selbstbewusst war, war er doch auch ein Stückchen naiv.

„Ein Job, bei dem ich dich teuer bezahlen werde, wenn du die Aufgaben richtig löst“, antwortete ich ihm. „Oh man, ehrlich jetzt?!“, fiepte er fröhlich. Ich nickte leicht. „Worum es sich handelt, sage ich dir aber erst später. Lass uns fürs erste zu mir nach Hause fahren“.

Jimin schien keine Anstalten zu machen, mein Verhalten in Frage zu stellen. Schon etwas merkwürdig, wenn man bedenkt das ich auch ein schlimmer Vergewaltiger hätte sein können. Doch der Jüngere schien unheimlich gutgläubig. Er hatte keine Zweifel und kein Misstrauen mir gegenüber. Er machte eher den Eindruck, als würde er mich gerne haben. Aber das mochte vermutlich nur daran liegen, dass ich ihm einen Job angeboten hatte.

„Da wären wir“, sprach ich, während ich mein Auto in der kleinen Garage vor meinem Haus parkte und Jimin nur staunend aus dem Beifahrerfenster sah. "Das Ding ist ja riesig!" rief er aus, was ein Auflachen meinerseits zur Folge hatte.
Das Ding ist unter dem Durchschnitt, Kleiner. Wo hast du denn gelebt, dass du das groß findest?“, fragte ich, während ich kopfschüttelnd zu dem immer noch staunenden Jimin sah. „Naja, es ist auf jeden Fall nicht mit einer Einzimmerwohnung in einem Wohnblock zu vergleichen…“, murmelte er.

Ich beließ es dabei und stieg aus, während ich den Jungen ebenfalls aus dem Auto beorderte.
Der Regen hatte sich mittlerweile gelegt, lediglich leichtes Nieseln erreichte noch den Grund und während ich bereits in die Richtung meines Hauseingangs schlenderte, bemerkte ich Jimin, der ratlos an meinem Auto verweilte.

„Kommst du nicht?“, nach diesen Worten sah er zu mir auf und deutete mit großen Augen auf den Kofferraum. Erst dann viel mir wieder sein Gepäck im Kofferraum ein.
„Stimmt, das habe ich ganz vergessen“, halbherzig warf ich ihm meine Autoschlüssel zu, da ich keine Lust hatte noch einmal zurück zu watscheln und äußerst ungeschickt fing der Kleine sie auf.

Der Kleine war zwar fast so groß wie ich, aber seine Naivität ließ ihn wirken wie ein Kleinkind, das erst einige Lebenserfahrungen sammeln musste und so kam ich zu dem Entschluss, dass Kleiner genau zu ihm passte.

Gerade zog er seine Koffer aus meinem Kofferraum und sah dabei ziemlich idiotisch aus. Ab und zu stolperte er nach hinten oder zur Seite und seine Grimassen, die in dem Laternenlicht noch amüsanter aussahen, machten das Gesamtbild nicht besser.
Letztendlich hatte er es geschafft und beeilte sich nun, um wieder zu mir zu gelangen.
„Entschuldigung, dass du warten musstest“, sagte er und verbeugte sich kurz, doch ich machte mir nicht viel daraus. „Ich musste nicht warten, habe aber trotzdem gemacht, so nett wie ich bin“, dieser Satz wurde mit einem sarkastisch charmanten Zwinkern meinerseits beendet und ließ den Anderen leicht auflachen.

Ich habe nochmal die Aufteilung zwischen diesem Kapitel und dem Vorherigen geändert, da es mir nicht gefallen hatte. Ich hoffe das hat euch jetzt nicht allzu sehr verwirrt ;-;

Ich hoffe es hat euch gefallen :3

Revenge // YoonMinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt