Revenge // YoonMin

26.

Jimin's PoV.:

Jungkook und ich haben den restlichen Tag noch gemeinsam verbracht. Um 17:00 Uhr hatte ich mich dann aber von ihm verabschiedet und bin den Weg nach Hause angetreten.

Als ich die Tür zu Yoongi's Haus aufschloss, konnte ich bereits die Geräusche eines Fernseher vernehmen.
Vollgepumpt mit guter Laune, streifte ich mir meine Schuhe von den Füßen und hüpfte zu Yoongi ins Wohnzimmer. Dieser saß aufrecht auf dem Sofa und hatte einen Karton vor sich stehen, dessen Inhalt er gerade eilig dorthin zurück stopfte.

„Guten Abend", flötete ich und warf mich grinsend zu dem Älteren auf die Couch. Doch kaum saß ich, sprang er auf, schnappte sich den Karton und nahm etwas Abstand von mir. „Ich bringe das hier kurz weg, warte", entschuldigte er sich und lächelte lieb, ehe er zu seinem Arbeitszimmer ging. Verwirrt sah ich ihm nach. Es kam mir fast schon ein bisschen so vor, als würde er mir mit diesem Pappkarton etwas verheimlichen. Doch das musste ich fürs erste in den Hintergrund schieben. Ich war viel zu glücklich, um mir jetzt Gedanken über den Inhalt eines kleinen Kartons zu machen.

„Und wie war dein Treffen?", fragte Yoongi nach, als er zu mir zurück kam. „Echt cool. Jungkook ist mega nett und lustig. Mit ihm kann man sich total klasse unterhalten", schwärmte ich und grinste breit. Yoongi kommentierte meine gute Laune mit einem kichern. „Der Kerl sieht vernünftig aus, vielleicht freundet ihr euch ja an", meinte er dann.
Kurz fragte ich mich, woher er wusste wie Jungkook aussah. Doch dann erinnerte ich mich wieder an das gemeinsame Bild von uns beiden, welches ich an Yoongi geschickt hatte. „Ja wir haben auch schon Nummern ausgetauscht und das zweite Treffen ist so gut wie geklärt", stimmte ich zu.
„Das freut mich für dich, wirklich", lächelte Yoongi.

Zufrieden, dass der Tag solch ein erfolgreicher gewesen war, seufzte ich aus und ließ mich etwas tiefer in die Sofakissen sinken.
Ich hatte das Gefühl das mit dem Kennenlernen von Jungkook eine wunderbare Freundschaft gestartet war. Wir beide verstanden uns unheimlich gut und ich hoffte wirklich, dass das in Zukunft auch noch so bleiben würde.

„Wie wäre es, wenn wir uns heute Abend etwas zu Essen bestellen? Du siehst ziemlich fertig aus und ich glaube nicht, dass du noch Lust hast dich in die Küche zu stellen und zu Kochen", unterbrach Yoongi meinen kurzen Gedankengang. Ich brummte zufrieden auf. Es war faszinierend, wie gut der Ältere mich mittlerweile kannte und sich demnach auch um mich sorgte. „Das wäre echt super", seufzte ich grinsend. Yoongi kicherte amüsiert, nickte verstehend und griff dann nach seinem Handy, scheinbar um die Bestellung aufzunehmen.

„Was willst du denn Essen?", fragte er nach. „Mir egal, such du dir etwas aus", sagte ich und drehte mich etwas zur Seite, um den Älteren bei seinem Tun beobachten zu können.
„Dann holen wir uns eine große Packung Chickenwings. Im Kühlschrank steht noch Bier, dass passt perfekt dazu", meinte er, woraufhin ich überrascht die Augen anhob. „Du lässt mich Bier trinken? Ich bin doch noch minderjährig", murmelte ich. „Wer hat gesagt das du etwas von dem Bier abkriegst? Du kannst Orangensaft trinken, oder so. Bier gibt es nur für mich", entgegnete er. Enttäuscht verschränkte ich die Arme ineinander. „War ja klar", grummelte ich dann, wurde schließlich aber wieder leise, da Yoongi bei einem ausgewählten Restaurant anrief.

Das Essen was wir dort bestellten, war wirklich lecker. Und dass, obwohl ich bloß langweiligen Orangensaft zu meinem Hähnchen bekam, während Yoongi genüsslich an seinem Bier nuckelte.

Als wir nach einer guten halben Stunde alles aufgegessen hatten, räumte ich alles auf und machte mich danach auf den direkten Weg zum Badezimmer. Der heutige Tag war durch das Treffen mit Jungkook recht aufregend für mich gewesen und demnach war ich auch entsprechend müde. Ich wollte so schnell es ging unter meine warme, kuschelige Bettdecke schlüpfen, ein paar Videos schauen und danach schlafen gehen.

Da Yoongi scheinbar noch ein wenig aufbleiben wollte, hatte ich sogar freie Bahn. Ich konnte eine entspannt lange Dusche nehmen und meinen Körper danach sogar noch mit Body-Lotion verwöhnen. Als ich fertig war, fiel ich mit einem tiefen seufzen in mein Bett und schloss die Augen.

-

Mitten in der Nacht wurde ich allerdings wieder durch ein lautes Poltern wach. Verwirrt, was das gewesen sein könnte, rollte ich mich auf den Rücken und lauschte angestrengt in die Dunkelheit hinein.
Kurz darauf war ein ersticktes krächzen zu hören, was bei mir alle Alarmglocken bimmeln ließ. Mein Herz begann vor Schreck ungesund stark gegen meine Brust zu schlagen, weswegen ich mich aufsetzte und eine Hand über die Stelle hielt.

Ich war mir ziemlich sicher, dass Yoongi mal wieder einen seiner schrecklichen Alpträume hatte, weswegen ich eilig meine Bettdecke beiseite schlug und durch das dunkle Zimmer irrte, bis ich auf dem Flur ankam.
Das erstickte krächzen und weitere klägliche Laute drangen beim näher kommen seines Zimmers immer lauter zu mir hindurch und ließen mich Panik verspüren.

Mit schwitzenden Händen drückte ich die Türklinke zu Yoongi's Zimmer herunter und lugte zu ihm rein.
„Yoongi?", flüsterte ich, in der Hoffnung er würde dadurch aufwachen. Doch er war so fest am schlafen, dass selbst das zaghafte Klopfen gegen die Tür ihn nicht aufweckte.

Unsicher schlich ich mich zu seinem Bett vor und blieb an dessen Seite stehen. Auch wenn sein Raum komplett dunkel war, konnte ich seine Silhouette auf der Matratze ausmachen. Er lag auf dem Rücken, alle viere von sich gestreckt und immer mal wieder den Kopf hin und her werfend. Seine Atmung war schwer und wenn mich nicht alles täuschte, schwitzte er sogar.

„Yoongi", wiederholte ich seinen Namen, dieses Mal etwas lauter. Allerdings hatte das bloß zur Folge, das er aufschrie und kurz danach kläglich wimmerte. Ich konnte seine Angst und Verzweiflung förmlich riechen und es brach mir das Herz, zu wissen das ich ihm nicht aus diesem Alptraum helfen konnte.

Kurz spielte ich mit dem Gedanken, mich wieder zu ihm zu legen und ihn in den Arm zu nehmen, doch dann erinnerte ich mich wieder an seine Worte, die er mir gesagt hatte, als ich es das letzte Mal getan hatte; Ich solle ihn einfach in Ruhe lassen, das wäre normal.

Normal war das hier definitiv nicht und in Ruhe lassen könnte ich ihn jetzt auch nicht. Sein Anblick tat mir leid und ich wollte ihm helfen. Selbst wenn das bedeuten würde, dass ich mir am nächsten Morgen wieder eine Standpauke von ihm anhören durfte.

Mein Herz schien mir vor Aufregung aus der Brust zu springen, als ich mich ganz vorsichtig auf die Bett Matratze nieder ließ, zu dem Älteren krabbelte und mich hinlegte.

Eigentlich hatte ich nur vorgehabt, ihm bei zu stehen und ihm das Gefühl zu vermitteln, dass ich jederzeit für ihn da sein würde. Das wollte ich mit meiner einfachen Präsenz neben ihm erreichen.
Doch ihm schien das nicht genug zu sein, denn plötzlich streifte seine Hand meine Brust, krallte sich an meinem Shirt fest und er rollte sich selber mit einem Ruck dicht an meinen Körper ran. Sein rechter Arm umschlang meine Taille und er drückte seinen Kopf in meine Halsbeuge rein. Seine tränennassen Wangen schmierten dabei an meiner Haut entlang und ließen mich ungefähr verstehen, wie schlimm es ihm gerade wirklich ging.

Mit meiner Vermutung, dass er schwitzen würde, hatte ich auch Recht gehabt. Als ich ganz vorsichtig einen Arm um ihn legte und versuchte beruhigende Kreise auf seinem Rücken zu malen, konnte ich es genau spüren. Sein ganzes Shirt war durchnässt, was sicherlich nicht gut für seine Gesundheit war.

Yoongi bewegte sich die ersten Minuten in meinem Arm noch unruhig hin und her, was mich teilweise fast schon denken ließ, dass er wach war. Doch er schien immer noch zu Träumen und mit der Zeit wurde er durch meine Berührungen auch etwas ruhiger. Er hörte auf zu weinen und zu schreien, seine Atmung normalisierte sich wieder und sein wimmern wurde leiser. Mit letzterem hörte er die ganze Nacht allerdings nicht auf. Es fiel mir deswegen umso schwerer wieder einzuschlafen. Doch irgendwann fielen mir dann endlich die Augen zu.

Ich vertausche andauernd viel und fiel, das regt mich richtig auf xD Ich weiß nicht mal wieso ich andauernd viel anstatt fiel schreibe, weil eigentlich weiß ich den Unterschied davon. Aber meine Finger schreiben immer von selber viel ;-;
Solltet ihr also irgendwo einen dieser Fehler sehen, macht mich gerne darauf aufmerksam xD