Jimin's PoV.:
Es war endlich der Samstag gekommen, an dem Jungkook sich mit mir treffen wollte. In der Nacht hatte ich, vergleichsweise mit den Tagen davor, recht schlecht geschlafen, was sicherlich an der ganzen Aufregung durch Yoongi's plötzliches erscheinen in meinem Zimmer gelegen hatte. Er hatte mich komplett nackt, mit einem Ständer zwischen den Beinen gesehen. Und das alles nur, weil er mein Stöhnen bis auf den Flur gehört und nachschauen wollte, ob bei mir alles in Ordnung wäre. Letztendlich hatte er mir noch Bescheid gegeben, dass das Badezimmer nun frei sein würde und dann war er mit einer eisernen Miene wieder verschwunden.
Bei mir hatten währenddessen alle Alarmglocken geläutet. Ich war vermutlich Tomatenrot angelaufen und konnte dem Älteren danach auch nicht wieder unter die Augen treten.
Doch heute, wo ein neuer Tag angebrochen war, wollte ich die gestrigen Ereignisse einfach vergessen. So tun, als wäre nichts gewesen, war in diesem Fall wohl das Beste.
Also stand ich gegen 10:00 Uhr auf und suchte mir ein passendes Outfit für den Tag heraus. Es bestand aus einem schwarzen engen Rollkragenpullover und einer dazu passend dunklen Jeans. Um das ganze noch abzurunden, legte ich mir die schöne Uhr von Yoongi um mein Handgelenk.
Zufrieden mit meinem Aussehen, huschte ich schließlich die Treppenstufen herunter und fing an ein kleines Frühstück für Yoongi und mich zuzubereiten. Es bestand aus Reis, einigen Beilagen und einer Gemüsesuppe.
Gerade als ich damit fertig war, kam der Ältere die Treppe herunter gelaufen und steuerte geradewegs die Küche an.
„Guten Morgen", begrüßte ich ihn und lächelte leicht. Allein sein Anblick reichte aus, um die Taten des gestrigen Abends wie ein Film vor meinem inneren Auge abspielen zu lassen. Ich schluckte trocken und senkte meinen Rot angelaufenen Kopf etwas. „Morgen...", brummte Yoongi bloß, holte sich in einem der Hängeschränke ein Glas heraus und füllte es mit Wasser auf.Er war merkwürdig Abweisend an diesem Morgen, doch ich vermutete, dass das etwas mit dem Vorabend zutun hatte. Verständlich, denn wenn ich so zurück dachte, kam mir das alles mehr als nur unangenehm vor. Ich mochte mir gar nicht vorstellen, wie er sich fühlen musste. Schließlich war es seine Schuld, wo er doch völlig selbstverständlich in mein Zimmer herein spaziert war.
Ich stellte das fertige Frühstück auf den Tisch und setzte mich gegenüber von Yoongi auf den Stuhl.
„Ich gehe mich heute mit Jungkook treffen...", unterbrach ich schließlich die erdrückende Stille, ehe ich mir einen Löffel voll Reis in den Mund schob. Der Schwarzhaarige nickte leicht. „Viel Spaß", meinte er dann knapp.
Zugegeben kränkte mich sein Verhalten etwas.„Danke", antwortete ich kleinlaut und stach schmollend in meinem Reis herum. Yoongi sah daraufhin kurz zu mir auf, musterte mich und seufzte einmal. Dann lächelte er leicht, streckte seine Hand nach meiner aus und tätschelte sie etwas. „Schickst du mir ein Foto von euch Zweien?", fragte er dann lieb nach.
Überrascht von seinem plötzlichen Stimmungswechsel, machte ich große Augen. „Ein Foto?", hakte ich dann nach. Mein Gegenüber nickte. „Ich will doch wissen mit wem mein Kleiner sich so abgibt", erklärte er sich und der Fakt, das er mich seinen Kleinen genannt hatte, ließ mich schlagartig die Luft anhalten.
Es war mir wirklich ein Rätsel, wie er von einem abweisenden und genervten Opa, zu einem süßen und zeitgleich heißen Playboy werden konnte.„Achso... Ja, natürlich", nickte ich und lächelte leicht. „Cool, ich freu mich", grinste er und lehnte sich wieder zurück, um weiter zu Essen.
Der Rest des Frühstücks verlief relativ still. Yoongi schien wieder zu seinem netten Wesen mutiert zu sein, worum ich auch echt dankbar war, denn ein abweisender Yoongi war ein gruseliger Yoongi und dem wollte man nicht über den Weg laufen.
Die Zeit bis um 13:30 Uhr schlug ich mit Hausarbeit und Videos gucken Tod. Als es dann endlich soweit war, verabschiedete ich mich von dem Älteren und verließ das Haus. Ich nahm genau denselben Bus wie vor zwei Tagen schon und fuhr damit direkt zu dem Treffpunkt, den Jungkook beschrieben hatte.
Ich war ganze 10 Minuten zu früh und ich hatte schon Angst, dass ich deswegen nun dumm herumstehen müsste, doch zu meiner Überraschung war Jungkook auch bereits da. Er stand vor dem Kiosk, seinen Blick gesenkt und die Hände tief in seinen Hosentaschen vergraben.
„Jungkook?", fragte ich vorsichtig nach, als ich näher an ihn heran trat. Der Jüngere riss erschrocken den Kopf hoch, entspannte sich im selben Moment jedoch wieder und lächelte erleichtert. „Ich dachte schon du kommst nicht", meinte er und fuhr sich unsicher durch die Haare. „Warum sollte ich denn nicht kommen?", fragte ich nach. „Naja, die meisten Menschen meiden mich halt", entgegnete er. Ich nickte verstehend, obwohl ich nicht genau wusste was es mit seinen Worten auf sich hatte. Doch ich hatte das Gefühl, dass ich es bei diesem Treffen sowieso noch herausfinden würde.
„Hast du schon was zum Mittag gegessen?", hakte ich nach, woraufhin Jungkook den Kopf schüttelte, „Gut, dann lass uns in ein gemütliches Café gehen". Es war etwas merkwürdig, da mein Gegenüber jünger als ich war und ich damit direkt das Gefühl hatte, auf ihn aufpassen zu müssen. Aber er sah mit seiner Latzhose und dem weißen T-Shirt darunter auch unendlich süß aus, was meinen Beschützerinstinkt gleich nochmal verdoppelte.
Wir suchten uns in der Innenstadt ein kleines Café, abseits der Hauptstraße heraus. Es war nicht allzu sehr besucht, sodass es angenehm ruhig war. Durch die Musik Anlage lief leise klassische Musik.
„Du kannst dir aussuchen was du willst", sagte ich an Jungkook gewandt und versuchte dabei so gelassen wie möglich zu klingen, um ihm das Image eines coolen Hyung's liefern zu können.
„O-Okay", stammelte der braunhaarige unsicher und scannte mit seinen großen Knopfaugen die Seiten der Speisekarte ab. Ich tat es ihm nach und als die Bedienung schließlich zu uns kam, entschieden wir uns beide für ein großes Sandwich und gekühlten Orangensaft.„Aber jetzt sag mal, warum wolltest du mich unbedingt treffen?", fragte ich nach. Diese Frage hatte mir schon die ganze Zeit auf der Zunge gebrannt, nur wollte ich nicht gleich sofort klingen als würde ich dieses Treffen in Frage stellen.
Jungkook rührte in seinem Orangensaft herum, woraufhin die Eiswürfel gegen das Glas klirrten. „Du hast mir geholfen und ich wollte dir das irgendwie zurück zahlen... Deine Wange ist nur wegen mir gelb, grün gefärbt und angeschwollen", antwortete er und biss sich reumütig auf der Unterlippe herum. Meine Hand strich fast schon automatisch über die genannte Stelle und ich nickte leicht. „Verstehe... Wie geht es dir denn? Du hast ja schließlich auch ziemlich viel abbekommen", hakte ich nach. „Nichts wildes. Nur ein paar blaue Flecke und Kratzer in der Magen und Brust Gegend", winkte er ab und lächelte breit. Mir war bewusst, dass er mit diesem Lächeln seinen eigentlichen Schmerz versteckte, doch ich kannte ihn zu schlecht, um darauf einzugehen.
„Und warum wurdest du verprügelt? Hast du irgendetwas angestellt oder was war da los?", erwartungsvoll sah ich ihn an.
„Naja...", begann Jungkook und kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf, „Also ich bin kein schlechter Junge, oder so. Nur-...". „Du musst es mir nicht erzählen" - „Doch, du hast mich gerettet, da ist es das mindeste was ich tun kann". Ich seufzte leise und nickte, damit er fortfahren konnte.
„Ich bin so etwas wie ein Mobbing Opfer an meiner Schule. Die anderen mögen es mich zu schikanieren, schlagen und zu beschimpfen. Das liegt aber nicht an mir, sondern an meinem Vater", erzählte der Braunhaarige, was mich verwirrt die Stirn in Falten legen ließ. „Was hat dein Vater mit deinem Status an der Schule zutun?" - „Er ist-... Also er ist halt jemand, der schon mal im Knast war. Vor 1 ½ Wochen wurde er freigelassen und da fingen die Sticheleien in der Schule auch so richtig an. Sie nennen mich den Sohn eines Mörders", beendete Jungkook seine kleine Story.Überrascht von dem Fakt, dass sein Vater im Knast gewesen und noch dazu ein Mörder ist, hob ich die Augenbrauen an.
„Bitte denk jetzt nicht genauso von mir, wie die anderen es tun", flehte mein Gegenüber mit Kugelrunden Augen. „N-Nein... Ich bin nur etwas überrascht. Ich habe mit allem gerechnet, nur nicht damit", erklärte ich mich und trank etwas von meinem Saft. Jungkook atmete daraufhin erleichtert aus und lächelte niedlich. „Danke... Ich habe noch nie eine Person kennen gelernt, die mir so vertraut hat".Ich weiß nicht was ich schreiben soll und deswegen schreibe ich, dass ich nicht weiß was ich schreiben soll... Logik vorhanden XD
Ich hoffe ihr hattet alle einen schönen Tag :3
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Revenge // YoonMin
FanfictionYoongi's Racheplan gegenüber dem Mörder seiner Eltern ist nahezu perfekt. Das einzige was den jungen Mann verängstigt, ist die Vorstellung erwischt zu werden. Doch das änderte sich, als er den naiven Jugendlichen Jimin kennenlernt, der nicht nur Obd...