Jimin's PoV.:
Mein erster richtiger Arbeitstag in dem Café Yeontan erfolgte an einem sonnigen Dienstag. Für die Eröffnung des Cafés hatten wir dessen Eingang und die Tische mit bunten Luftschlangen und Girlanden verziert. Durch das Radio spielte leise Musik. Der Geruch von frischem Kaffee und Kuchen hing dick in der warmen Sommerluft, sodass einige Leute stehen blieben und letztendlich zu uns hereinkamen.
Taehyung hatte sich für den ersten Tag ein besonderes Angebot ausgesucht; bei zwei Getränken gab es einen gratis Kuchen oder Cupcake nach Wahl dazu. Unsere Kunden waren ziemlich angetan von diesem Angebot, weswegen es auch ziemlich schnell voll in dem kleinen Café wurde.Taehyung's Hund, Yeontan, streunte währenddessen zwischen Tischen und Stühlen herum und genauso wie mein Chef es vermutet hatte, sorgte das kleine Wollknäuel mit seiner alleinigen Anwesenheit für Freude. Kleine Kinder quickten vergnügt, Mädchen kicherten und schossen Fotos und die Erwachsenen starrten ihn mit verliebten Augen an.
Ich konnte es ihnen nicht übelnehmen, denn das erste Mal als ich Yeontan kennengelernt hatte, war mein Herz auch dahin geschmolzen.Deswegen war es auch nur verständlich, dass Yeontan's Kopf überall aufgedruckt war; sei es auf dem Papier das die Cupcakes ummantelte, oder auf den Servierten und To-Go Bechern des Kaffees.
Er schien richtig gutes Werbematerial zu sein, denn bereits nach drei Tagen wusste gefühlt jede dritte Person von dem kleinen Café in der hübschen Seitenstraße zur Sauna. Vielleicht lag es aber auch an all den Nachmittagen, an denen Taehyung eine Kollegin und mich auf die Straße geschickt hatte, um kostenlose Kuchenstückchen zum Probieren anzubieten.
Es war ziemlich anstrengend gewesen, den ganzen Tag bei brütender Hitze in der Stadt zu stehen, vor Bienen wegzurennen und nebenbei Kuchen anzubieten. Erst recht ich, der seit seinem Schulabschluss nicht einen Finger in Richtung Arbeitswelt bewegt hatte, musste echt kämpfen. Wäre es nicht um meine nette Begleitung Yuqi gewesen, hätte ich vermutlich einfach selber den ganzen Kuchen aufgegessen und wäre dann zurück zum Café gegangen.Am Samstagabend, unserem letzten Arbeitstag für diese Woche, saßen wir alle nach Schluss zusammen um einen der kleinen Tische und ließen die Woche einmal Revue passieren.
„Ich bin richtig stolz auf euch“, grinste Taehyung in die Runde, „Ich glaube ich habe mir hier ein richtig tolles Team zusammengestellt. Ihr arbeitet gut und schnell und auf euch ist immer verlass. Ich habe das Gefühl ganz Korea kennt schon mein Café und dem wäre nicht so, wenn ihr euch nicht um die Werbung gesorgt hättet“.
Eine Welle an Stolz flutete durch mich hindurch und zum ersten Mal seit langem empfand ich die Schmerzen in meinen erschöpften Gliedern als wohltuend. Ich hatte das Gefühl richtig viel geleistet zu haben und auch wenn es verdammt anstrengend gewesen war, wollte ich das die nächste Woche genauso ablief.„Wir haben alle gute Arbeit geleistet, auch du Taehyung“, sprach Taemin, einer der anderen Mitarbeiter. „Das stimmt, du hast uns immer motiviert“, stimmte ich zu.
„Und du hast die Eröffnungsfeier echt gut geplant. Wäre es nicht um deinen ausführlichen Zeitplan gewesen, hätten wir gleich wieder einpacken können“, nickte Yuqi.
„Ein hoch auf unseren Chef!“, rief Yoona und kurz darauf klatschten wir ihm zusammen Beifall.„Leute, nein“, quickte Taehyung grinsend und versteckte sein rot angelaufenes Gesicht hinter Yeontan's flauschigem Körper, welcher aufgrund der plötzlichen Lautstärke verwirrt umherblickte. Mittlerweile wusste ich das Taehyung's kindlicher Charakter nur zum Vorschein kam, wenn die reguläre Arbeitszeit zu Ende war und er nicht mehr vor seinen Kunden stehen musste. Doch ansonsten verhielt er sich sehr ernst und professionell. Was das anging, hatte ich ihn tatsächlich etwas unterschätzt.
Den Sonntag verbrachte ich vor Erschöpfung den ganzen Tag im Bett. Ich schaute Animes und Filme, bis ich glaubte meine Augen seien viereckig geworden und kurz darauf folgte auch schon wieder der Montag, an dem ich pünktlich um 08:30 Uhr durch die Türen des Cafés trat.
Yeontan schien dieses Mal zu Hause geblieben zu sein, denn er kam mich nicht direkt besuchen, so wie er es sonst immer tat. Stattdessen wurde ich von einem gut gelaunten Taehyung empfangen.
„Guten Morgen“, trällerte dieser, was ich mit einem verschlafenen „Morgen“, erwiderte.
„Gut geschlafen?“, fragte der Jüngere nach.
„Naja es geht. Ich glaube ich habe zu viele Filme gesehen“, grinste ich träge. Daraufhin konnte Taehyung bloß lachen. „Geht mir genauso. Was hast du denn geschaut?“. Da er gerade dabei war die Tische und Stühle draußen zu arrangieren, beschloss ich meine Sachen vorerst auf die Fensterbank zu legen und ihm zu helfen.„Naja, ich dachte mir gestern ich mache mal eine Marvel-Nacht. Hulk, Captain America, Spiderman, Iron Man-… Die Liste ist unendlich lang“, antwortete ich, während ich ein paar der Stühle aufklappte und an die Tische stellte, die Taehyung bereits aufgestellt hatte.
„Marvel?!“, rief Taehyung begeistert aus und blieb kurz stehen, „Ich liebe Marvel! Wir sollten mal zusammen eine Filmnacht machen“. Ein amüsiertes Lachen entfloh meiner Kehle. „Gerne, aber dann gehen wir bitte zu dir. Und als Snacks will ich Cupcakes mitnehmen. Dein Picasso Cupcake Rezept sind echt göttlich“, schwärmend hielt ich mir eine Hand ans Herz.
„Abgemacht“, lachte er und verschwand dann wieder im inneren des Cafés, um drinnen den Rest vorzubereiten.In den ersten Stunden erhielten wir nur mäßig besuch. Die meisten Leute die kamen, holten sich bloß einen Kaffee für den Weg auf die Arbeit – verschwanden also genauso schnell, wie sie gekommen waren. Ein paar wenige setzten sich draußen oder drinnen hin und genossen die ersten warmen Sonnenstrahlen, mit einem Stück Kuchen.
Als der nächste Kunde hereinkam, setzte ich wieder mein freundlichstes Lächeln auf und begrüßte ihn mit unserem Standard-Spruch: „Willkommen in Yeontan's Café! Wir kann ich Ihnen weiterhelfen?“.
Der Mann vor mir warf mir ein ebenso freundliches Lächeln zurück, wobei sich kleine Grübchen auf seinen Wangen bildeten. „Ich hätte gerne einen Kaffee, mit extra viel Zucker und einem Schuss Milch“.
„Gerne doch. Zum Mitnehmen?“, hakte ich nach.
„Ja“.
„Okay, dürfte ich dann einmal Ihren Namen wissen? Sie können sich Ihren Kaffee dann dort abholen“, ich machte eine Handbewegung auf die Ausgabe der Getränke und des Essens rechts neben mir. Yoona stand dort und versuchte so schnell es ging der kleinen Schlange an Menschen nachzukommen.„Mein Name ist Kim Namjoon“, sagte mein Gegenüber und bevor ich noch irgendetwas darauf erwidern konnte, stellte er sich bereits bei der Ausgabe an. Etwas verdattert, denn immerhin kannte ich einen Kim Namjoon durch all die Erzählungen von Yoongi, starrte ich dem Kerl hinterher. Er passte genau mit den Beschreibungen Yoongi's überein; groß, dunkle Haare und ein rundes Gesicht. Doch das hatte noch lange nichts zu heißen. Ich verwettete mein ganzes Gehalt darauf, dass noch mehrere Kim Namjoon's in Südkorea existierten. Er musste also nicht unbedingt Yoongi's bester Freund sein.
„Entschuldigen Sie?“, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Vor mir stand eine junge, hübsche Frau, die vermutlich eine Bestellung aufnehmen wollte.
„J-Ja, entschuldigen Sie, wie kann ich Ihnen weiterhelfen?“, stammelte ich, während ich mich innerlich verfluchte so unaufmerksam gewesen zu sein. Doch ich konnte nicht verhindern, dass meine Augen immer mal wieder auf diesen Kim Namjoon vielen, bis er schließlich aus der Tür des Cafés verschwunden war.Und auch danach zerbrach ich mir noch den Kopf, ob er es wirklich war oder nicht. Ich konnte nur hoffen, dass er noch einmal zum Café kommen würde und dann könnte ich ihn einfach Fragen. Etwas schlimmeres als ein Nein, konnte ich ja eh nicht bekommen.
Dieses Kapitel ist ein halbes Wunder, meine Freunde. Eigentlich bin ich voll nicht in der Verfassung zum schreiben, aber ich habe es doch noch hinbekommen und jetzt bin ich stolz auf mich haha xD
So, mal schauen ob es jetzt der Kim Namjoon ist, den Jimin auch kennt oder nicht ^^
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Revenge // YoonMin
FanfictionYoongi's Racheplan gegenüber dem Mörder seiner Eltern ist nahezu perfekt. Das einzige was den jungen Mann verängstigt, ist die Vorstellung erwischt zu werden. Doch das änderte sich, als er den naiven Jugendlichen Jimin kennenlernt, der nicht nur Obd...