Jimin’s PoV.:
Es ist schon etwas dämlich, wenn man morgens um 10:38 Uhr aufwacht und erst durch eine Nachricht daran erinnert wird, dass man um 11:00 Uhr Besuch bekommt. So schnell wie an diesem Morgen war ich noch nie aufgesprungen und hatte mich fertig gemacht. Es war fast schon ein Wunder, dass mein Kreislauf nicht schlapp gemacht hat, als ich ohne jegliches Trinken oder Essen zu mir genommen zu haben, in Yoongi’s Haus herum geflitzt bin.
Nun stand ich verzweifelt von einem Bein aufs andere springend an der Tür des Älteren und klopfte hysterisch gegen das dunkle Holz.
„Yoongi? Yoongi? Yoongi, gleich bekommen wir Besuch. Jungkook wollte doch vorbei kommen und ich habe es komplett vergessen. Er ist in 10 Minuten da!“, brabbelte ich drauf los, in der Hoffnung die Schlafmütze im Raum würde es hören.
Zu meiner Erleichterung tat er das auch, denn schließlich wurde mir langsam die Tür geöffnet und das zerknautschte Gesicht des Schwarzhaarigen schob sich durch den Spalt.
„Erstens, Guten Morgen. Zweitens, beruhig dich und mach nicht so ein krach, das nervt. Drittens, hab keine Sorge, denn ich mach mich jetzt fertig“, nuschelte er mir entgegen und schloss die Tür dann wieder.
Etwas perplex, aber dennoch erfreut das er sich jetzt auch anzog, grinste ich breit. Dann wand ich mich von der Tür ab und flitzte wieder nach unten in die Küche, um mir zum Frühstück eine einfache Banane rein zu drücken. Alles andere wäre in diesem Moment zu aufwendig gewesen.
Dann bereitete ich für Yoongi schon mal eine Tasse Kaffee vor. Mir selber reichte ein einfaches Wasser.
Da ich die restlichen Minuten nicht herum sitzen und warten wollte, fing ich an hier und da etwas aufzuräumen. Ich wischte einmal flüchtig über die Arbeitsplatten in der Küche, faltete die Wolldecke im Wohnzimmer ordentlich zusammen und schüttelte auch gleich dessen Kissen aus.
Die Zeit verflog dabei schneller als mir lieb war und gerade als Yoongi die Treppe herunter geschlurft kam, klingelte es an der Haustür. Ich warf dem Älteren ein aufgeregtes Grinsen zu, ehe ich in den Flur schlitterte und die Tür schwungvoll auf riss.
Jungkook, der dahinter stand und definitiv nicht mit solch einem Elan gerechnet hatte, zuckte erschrocken zusammen. Sein vorerst entgeisterter Blick verwandelte sich in ein schüchternes Lächeln, als er mich zu Gesicht bekam.
„Ich dachte schon ich bin hier falsch“, sagte er dann. „Wie gut das dem nicht so ist. Das wäre sicherlich peinlich gewesen“, gluckste ich und trat dann mit einer einladenden Handbewegung beiseite, damit er rein kommen konnte, „Freut mich, dass du da bist“.
„Mich auch. Ich bin doch pünktlich, oder?“, fragte er nach. „Auf die Minute genau“, antwortete ich grinsend, während ich dabei zu sah wie der Braunhaarige sich die Schuhe auszog. Eine Jacke trug er nicht, denn dafür war es draußen bereits viel zu warm.
„Willst du irgendetwas trinken oder so?“, hakte ich nach, als wir gemeinsam durch den Flur gingen. „Ich glaube ein Wasser wäre ganz gut“, nickte Jungkook.
Zufrieden zog ich ihn hinter mir her in die Küche, in der Yoongi gerade an der Arbeitsplatte lehnte und seinen Kaffee genoss.
„Oh, Hallo“, kam es überrascht aus Jungkook, als er den Schwarzhaarigen zu Gesicht bekam. „Freut mich dich kennen zu lernen, ich bin Min Yoongi“, begrüßte dieser ihn und lächelte dabei breit. „Jungkook“, stellte auch der Jüngere sich vor, ehe die beiden sich die Hand reichten.
Ich betrachtete das Geschehen derweil still und auch wenn ich gerade so ziemlich fröhlich war, konnte ich eine angespannte Stimmung in der Luft spüren. Doch es war nicht der passende Zeitpunkt um darüber nach zu denken, deswegen verwarf ich dieses merkwürdige Gefühl wieder.
„Dann lass ich euch beiden jetzt Mal alleine“, zwinkerte Yoongi charmant und schlurfte mit seinem Kaffee in der Hand zu seinem Arbeitszimmer rüber. Ich sah ihm noch kurz hinterher, ehe ich mich wieder Jungkook zu wandte und ihm ein Glas Wasser einschenkte.
„Du siehst gut aus“, sagte der Jüngere plötzlich, was mich ihn verwirrt ansehen ließ. Mit so einem plötzlichen Kompliment hatte ich nicht gerechnet.
„A-Also ich meine den blauen Fleck auf deiner Wange. Er ist weg“, verbesserte er sich selbst einmal und kicherte schüchtern. Auch ich musste etwas lachen. „Verstehe schon. Es hat etwas Zeit gebraucht, aber letztendlich ist alles abgeschwollen. Und bei dir? Du siehst auch besser aus“, ich schob ihm sein Glas Wasser zu und führte ihn dann in das Wohnzimmer, wo wir uns gleich auf der Couch nieder ließen.
„Naja, es geht. Ich bekomme wahrscheinlich eine kleine Narbe auf meinem Ellenbogen, aber die ist nur ganz klein“, antwortete er. „Das klingt doch halbwegs gut… Und wie läuft es sonst so in der Schule? Haben die Jungs dich nochmal doof angemacht?“, hakte ich nach. Jungkook seufzte schwer und sah betroffen auf das Glas Wasser in seinem Schoß herab. „Sie haben mir Drohungen und Beleidigungen an den Hals geworfen. Gestern durfte ich auch Bekanntschaft mit dem Toilettenwasser machen, aber das war’s auch schon“, erzählte er dann.
„Ernsthaft jetzt? Jungkook, du solltest zu deinem Lehrer gehen und das melden. Das geht nicht, dass die dich jeden Tag schikanieren!“, redete ich aufgebracht auf ihn ein. Auch wenn ich nicht genau wusste wie es war jeden Tag gedemütigt zu werden, kam mir allein schon der Gedanke daran so schlimm vor, dass sich mir die Nackenhaare aufstellten. Und ein süßer Junge wie Jungkook hatte es definitiv nicht verdient so behandelt zu werden, nur weil sein Vater ein Mörder war.
„Die Lehrer machen nichts… Sie geben den Jungen höchstens eine Strafstunde nach der Schule, mehr nicht. Ich habe mich schon so oft bei ihnen gemeldet, aber es bringt einfach nichts. Diese Typen hören nicht auf“, murmelte er gekränkt und nippte dann etwas an seinem Wasser. „Oh man… Das nächste Mal, wenn sie dich wieder verprügeln, dann ruf mich an. Ich komm vorbei und mach die platt“, knurrte ich angriffslustig. Jungkook lachte etwas, wobei seine vorderen Schneidezähne mir wie die eines Kaninchens erschienen.
„Darf ich dich daran erinnern, dass du letztes Mal selber fast verprügelt wurdest? Gegen die kommst du nicht an“.
„Dann komm ich halt mit den Bullen vorbei“, schmollte ich. Wieder lachte Jungkook und ich stimmte leise mit ein.
„Lass uns das Thema wechseln, ansonsten kommst du gleich noch auf ganz andere Ideen“, winkte der Braunhaarige ab, „Erklär mir zum Beispiel mal wer dieser Typ namens Min Yoongi ist. Am Anfang dachte ich er wäre dein Bruder, aber ihr beide seht euch überhaupt nicht ähnlich. Dein Vater kann er auch nicht sein, dafür sieht er zu jung aus“.
„Yoongi ist ein netter Kerl, der mich vor dem Obdachlos sein bewahrt hat, indem er mich bei sich Wohnen lässt“, erklärte ich stolz. „Also ist er sowas wie ein Freund und Vermieter?“, hakte Jungkook nach. „Kann man so sagen“, nickte ich zustimmend, auch wenn ich mir nach dem Kuss und dem Handjob vom Vortag nicht mehr wirklich sicher war, ob wir nur noch gute Freunde waren.
„Ist ja cool! Ich hätte auch gerne wieder einen älteren Freund an meiner Seite. Bis vor einem halben Jahr war das mein Bruder Seokjin gewesen, aber der macht gerade ein Auslandsjahr in Amerika“, sagte der Jüngere und klang dabei tatsächlich etwas niedergeschlagen. „Ich wusste gar nicht das du einen Bruder hast… Aber hey, jetzt bin ich ein älterer Freund für dich! Und keine Sorge, ich werde dir nicht von der Seite weichen, egal ob dein Vater ein Mörder ist oder nicht“, grinste ich ihn breit an und boxte ihm auch gleich einmal freundschaftlich gegen den Oberarm. Jungkook strahlte augenblicklich wie ein Honigkuchenpferd und nickte wild.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit endlos langem quatschen. Irgendwann hatten wir dann auch angefangen Mario-Kart auf der Playstation zu spielen. Es machte unheimlich viel Spaß, sodass ich fast schon ein bisschen traurig war, als der Jüngere dann schließlich gehen musste. Doch wir versprachen uns zu schreiben, wenn wir ein neues Datum für ein Treffen ausmachen wollten.Guten Abend alle zusammen ~
Ich bin sowas von nicht vorbereitet für Namjoon's zweiten Mixtape. Ich glaube ich hyperventiliere, wenn der rauskommt :)
Freut ihr euch auch schon drauf?
(͡° ͜ʖ ͡°)
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Revenge // YoonMin
FanfictionYoongi's Racheplan gegenüber dem Mörder seiner Eltern ist nahezu perfekt. Das einzige was den jungen Mann verängstigt, ist die Vorstellung erwischt zu werden. Doch das änderte sich, als er den naiven Jugendlichen Jimin kennenlernt, der nicht nur Obd...