Yoongi’s PoV.:
„Das müssen wir unbedingt nochmal machen“, quietschte Jimin neben mir und trommelte dabei fröhlich auf seinen Oberschenkeln herum. Ihm schienen die zwei Stunden in der Schießhalle sichtlich Spaß gemacht zu haben, denn auch noch während der Rückfahrt, stand ihm ein breites Lächeln im Gesicht.
Kurz sah ich den energiegeladenen Jungen neben mir an, dann richtete ich meinen Blick wieder auf die Straße vor mir. „Dir hat es also Spaß gemacht, ja?“, hakte ich nochmal nach, nur um dann zu meiner Befriedigung ein zustimmendes Summen zu hören, „Wenn du willst, dann können wir nächstes Wochenende nochmal hier her kommen“.
„Ouh ja!“, der Jüngere klatschte begeistert in die Hände, was mich leise Lachen ließ.Es freute mich unheimlich, dass er an dieser ungewöhnlichen Sportart so viel Interesse zeigte. Beim Schießen hatte er sogar relativ gut ausgesehen. Seine Statur war aufrecht gewesen und auch wenn er noch nicht die Zielmitte getroffen hatte, war er doch recht nah dran gewesen, es zu schaffen. Er lernte extremst schnell und das machte mich sogar etwas Stolz. Stolz auf mich selbst, dass ich so einen talentierten Jungen gefunden hatte und Stolz auf Jimin, dass er so lernfähig war.
„Aber sag mal, wie bist du eigentlich zum Schießen gekommen? Ich meine, dass macht man doch sicherlich nicht ohne Grund…“, stellte der Schwarzhaarige die Frage, die ich am liebsten umgangen wäre.
„Naja…“, begann ich zögerlich und versuchte mir schnell irgendetwas glaubwürdiges zusammen zu reimen, „Mein Großvater war damals des Öfteren jagen und hat mich manchmal mitgenommen. Auch wenn ich das töten der Tiere nicht leiden konnte, mochte ich es zu schießen. Ich durfte immer auf Plastikflaschen zielen“.„Ahh“, machte Jimin und schien mir damit sogar diese dämliche Notlüge abgekauft zu haben. Er war doch wahrlich Naiv. Aber ich wollte mich nicht beschweren, immerhin vertraute er mir dadurch mehr, als das er eigentlich sollte.
„Und wir sind da“, trällerte ich, als ich das Auto auf den Parkplatz vor meinem Haus lenkte und dann auch schließlich den Motor ausschaltete. „Können wir gleich noch einen Film gucken?“, hakte Jimin nach, während er sich abschnallte. „Klar, such dir was aus“, stimmte ich gleichgültig zu.
Nachdem ich meinen Wagen abgeschlossen hatte, folgte ich dem Jüngeren den schmalen Weg an Betonplatten zu der Haustür und öffnete diese. Kaum waren wir drinnen, zog Jimin seine Schuhe aus und hüpfte fröhlich den Flur entlang, direkt ins Wohnzimmer rüber. Kopfschüttelnd sah ich ihm nach. Wenn er so aufgedreht war, erinnerte er mich fast ein bisschen an Hoseok. Wobei Hoseok bei weitem schlimmer war, als Jimin.
Vielleicht kam mir auch gerade deswegen das zusammenleben mit ihm so angenehm vor. Er war nett, lustig, manchmal süß und gehorsam. Hinzu kam sein gutes Aussehen, was ihn zu einer fast perfekten Person formte. Mit Leuten wie ihm gab man sich einfach gerne ab.
Tatsächlich fing ich deswegen sogar schon an, es zu bereuen ihn zu meinem Auftragskiller erkoren zu haben. Mit einem vernünftigen Abschluss, oder einer Ausbildung, wäre er in naher Zukunft sicherlich der ideal Typ für allerlei Geschlecht gewesen. Doch ich verbaute ihm die Zukunft, wie Namjoon es so schön beim gemeinsamen Trinken gesagt hatte.
Trotzdem wollte ich nichts an der jetzigen Situation ändern. Klar, es war Schade um Jimin und seine Zukunft, aber durch ihn würde ich endlich meine lang ersehnte Rache ausüben können und das wollte ich mir nicht entgehen lassen.
„Können wir Spiderman gucken?“, drang die laute Stimme des Jüngeren zu mir hindurch, die er Niedlich verstellt hatte. Manchmal glaubte ich, dass er genau wusste was mich schwach werden ließ.
„Natürlich!“, rief ich ihm grinsend zurück und zog dann auch meine Schuhe aus.
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Revenge // YoonMin
FanfictionYoongi's Racheplan gegenüber dem Mörder seiner Eltern ist nahezu perfekt. Das einzige was den jungen Mann verängstigt, ist die Vorstellung erwischt zu werden. Doch das änderte sich, als er den naiven Jugendlichen Jimin kennenlernt, der nicht nur Obd...