5.

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Jimin’s PoV.:

Am nächsten Morgen wurde ich durch einen starken Kaffee Geruch geweckt.
Tief brummend streckte ich mich und schlug dann die Augen auf. Erst als ich die unbekannte Umgebung entdeckte, viel mir wieder ein was am Vortag passiert war; der Rauswurf aus meiner eigenen Wohnung und die darauf folgende Bekanntschaft mit meinem Lebensretter Yoongi. Ein Gedanke an den Älteren reichte aus, um mich zufrieden Grinsen zu lassen. Ich verdankte ihm wahrlich die Welt.

Das klirrende Geräusch von aufeinander kommenden Tellern ließ mich schließlich aufstehen. Mit kleinen Schritten tapste ich zu meinem Koffer rüber und fischte dort ein T-Shirt und eine kurze Hose heraus. Als ich beides angezogen und auch die Unordnung auf meinem Kopf etwas gerichtet hatte, ging ich nach unten in die Küche. Was ich dort allerdings sah, ließ mich für einen kurzen Moment stehen bleiben und staunen.

Yoongi hatte uns Frühstück gemacht. Allerdings kein koreanisches Standard Frühstück, sondern ein Amerikanisches, was mir so ganz nebenbei sicherlich einen vollen Kilo auf die Rippen legen würde. Es gab Rührei, Bacon, Brötchen, Salat und Fruchtsmoothies.

„Guten Morgen“, trällerte Yoongi mir zu, während er Besteck neben den Tellern anrichtete. „G-Guten Morgen…“, stammelte ich zurück und wagte es erst dann mich wieder zu bewegen. Jeh näher ich dem Esstisch kam, desto stärker wurde der Geruch des Essens und umso mehr Hunger bekam ich auch.

„Hast du gut geschlafen?“, fragte Yoongi nach, woraufhin ich leicht nickte. „Ja, dass Bett war sehr gemütlich“. „Das freut mich“, der Ältere schenkte mir ein rasches Lächeln, ehe er auf das Frühstück zeigte und sagte, „Lass uns essen“. Wieder nickte ich leicht und setzte mich dann auf dem schwarzen Lederstuhl hin. Ich war viel zu überrascht von dieser riesigen Essensauswahl, als das ich etwas hätte sagen können.

„Ich hoffe du magst diese Art von Frühstück. Es ist etwas anders als das was wir üblich essen, aber es schmeckt sehr gut“, meinte Yoongi und setzte sich zu mir. „Das ist-… Ich meine-…“, stotterte ich überfordert, was meinen Gegenüber amüsiert kichern ließ, „Ehrlich gesagt habe ich sowas noch nie gegessen… Aber ich bin viel mehr davon überrascht, dass du so ein großes Frühstück gemacht hast. Isst du das jeden Morgen?“.
„Ach quatsch, dann wäre ich jetzt ja schon Kugel rund. Aber ich dachte mir, so zum Anlass zu deinem Einzug, kann ich mal meine Kochkünste spielen lassen“, antwortete er und lächelte mir lieb zu.

Nur langsam drang die Nachricht, dass er das Essen nur wegen mir zubereitet hatte, zu mir hindurch. „Ernsthaft jetzt?“, hakte ich nach. Yoongi nickte, nahm dann seinen Smoothie zur Hand und trank davon ein bisschen.
„I-Ich weiß gar nicht was ich sagen soll… Das ist so unfassbar n-nett von dir. Ist das überhaupt möglich? Kann es wirklich so eine freundliche Person wie dich geben?“, fragte ich nach, wobei ich letztere beiden Sätze verblüfft gekichert hatte. „Es gibt tatsächlich nicht viele von meiner Sorte, aber es gibt sie“, zwinkerte er mir zu, „Und jetzt nimm dir endlich was zu Essen, ansonsten wird es kalt“. Er hielt mir den Brötchen Korb entgegen, in dem fünf warme Brötchen lagen. Ich nahm mir daraufhin eines heraus, schnitt es auf und belegte es ausreichend mit dem Belag, den Yoongi auf einem extra Teller ausgelegt hatte. Dazu kam ein bisschen Rührei und Bacon und ganz viel Salat.

Für mich war der Ältere definitiv ein Koch Talent. Das Essen schmeckte so lecker dass ich kaum damit aufhören konnte. Ich vergaß, dass ich eigentlich auf Diät hatte gehen wollen und schlug mir wortwörtlich den Bauch voll.

Zugegeben hatte ich aber auch ein schlechtes Gewissen bei der ganzen Sache. Während Yoongi sich alle Mühe gab mir zu Helfen und wohl fühlen zu lassen, konnte ich ihm kein bisschen davon zurückgeben. Ich besaß kein Geld, um ihm ein Materielles Geschenk kaufen zu können und auch sonst hatte ich keine Idee, wie ich dem Älteren auch nur ansatzweise etwas von dem wiedergeben konnte, was er mir gab.

„Jimin?“, sprach Yoongi mich an, was mich aus meinen Gedanken reißen lies. „Mh?“, machte ich daraufhin bloß, da mein Mund gerade fest an dem Strohhalm meines Smoothie’s saugte. „Ich wollte dich noch über deinen neuen Job aufklären“, setzte er fort, was mich aufgeregt nach Luft schnappen ließ. Keine gute Idee, wenn man ein dickflüssiges Getränk trinkt.

Hustend und räuspernd zugleich klopfte ich mir auf die Brust.
„Schieß los“, krächzte ich dann, als ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte.

„Also…“, fing mein Gegenüber an, was mich aufmerksam nicken ließ, „Ich habe dir gestern ja schon gesagt, dass du für mich Arbeiten wirst. Deine Aufgaben werden am Anfang aus einfacher Hausarbeit in meinem Haus bestehen. Wenn ich merke, dass du dich gut anstellst, dann sehen wir weiter“. Das fröhliche Grinsen in meinem Gesicht bleichte bei seinen Worten tatsächlich etwas aus. Nicht, dass ich unzufrieden mit dieser Art von Job war, aber ich hatte mir etwas anderes vorgestellt.

„O-Okay“, antwortete ich schließlich zögerlich. Yoongi hob daraufhin erwartungsvoll die Augenbrauen an. „Magst du es nicht?“, fragte er dann nach. „D-Doch natürlich! Ich mache es“, haspelte ich eilig drauf los, was ihn wieder Grinsen ließ. „Gut. Als Bezahlung wirst du übrigens nicht nur hier Wohnen dürfen, sondern auch Geld von mir bekommen - pro Arbeitsstunde etwa 5€. Da du kein Essen, Strom und Wasser bezahlen musst, kannst du dieses Geld für Klamotten oder irgendwelche anderen Sachen ausgeben“, erklärte Yoongi mir. Ich nickte verstehend. Eigentlich klang dieser Deal gar nicht Mal so schlecht. Ich musste nichts für meine Unterkunft bezahlen und konnte mein erarbeitetes Geld ganz allein für mich ausgeben. Das einzig negative an der ganzen Sache war, dass ich den ganzen Tag putzen und kochen musste.

„Ich habe dir übrigens schon eine Liste geschrieben, auf der draufsteht was alles gemacht werden muss. Einige Dinge davon sind Handwerkliche Arbeiten, ich hoffe das ist nicht schlimm“, sagte Yoongi. Ich schüttelte mit dem Kopf. „Nein, das geht schon. Ich bin eigentlich ganz gut, was das handwerkliche angeht“ – „Na dann“, lächelnd reichte der Ältere mir einen klein gefalteten Zettel, welchen ich dankend annahm. Als ich ihn aufklappte und durchlas, entfuhr mir gleich ein schweres Seufzen. „Fenster putzen, Badezimmer wischen, Unkraut jähen, Kühlschrank säubern, Einkaufen gehen, Brief wegbringen, Kochen-…“, las ich leise vor. Die Aufgaben wollten gar nicht mehr aufhören und gerade das bereitete mir schlechte Laune.

„Es ist etwas viel, aber ich denke Mal das wird mit der Zeit weniger“, meinte Yoongi. „Okay… Aber sag mal, was ist der letzte Punkt hier? Georg schrubben?“, verwirrt sah ich ihn an. „Ah, Georg“, Yoongi musste etwas Lachen, was mich noch verwirrter werden ließ, „Georg ist meine Wasserschildkröte. Benannt nach einem guten Freund aus Europa. Auf seinem Panzer sind schon wieder so viele grüne Moos Schichten, die müssen echt mal weggemacht werden“, erklärte er mir. Überrascht hob ich die Augenbrauen an. Bei Yoongi hatte ich mit allem gerechnet, nur nicht mit einer Schildkröte namens Georg als Haustier.

Ich bin so einfallsreich was Tiernamen angeht...nicht xD
Naja, ich hoffe es hat euch gefallen. Lasst gerne eure Meinung zu dem Kapitel da ^^

Revenge // YoonMinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt