Yoongi’s PoV.:
Kaum hatte ich am nächsten Morgen meine Augen geöffnet, wurde mir schwindelig und ich streckte krächzend meine Hand zu dem Nachtschrank aus, in der Hoffnung dort eine Wasserflasche in die Finger zu bekommen. Doch alles was ich ertasten konnte war eine Uhr und zwei Ringe.
„Verdammt“, fluchte ich leise und rieb mir einmal durch das Gesicht. Selbst mein Körper fühlte sich schwer und erschöpft an. Jede einzelne Bewegung kostete mich Kraft. Kraft, die ich an einem Morgen wie diesem definitiv nicht besaß.
„Jimin!“, nuschelte ich gequält, „Jimin, Wasser!“. Verzweifelt schlug ich auf meine Bettmatratze ein, davon ausgehend das der Jüngere wenigstens das hören würde.
„Was ist?“, antwortete er daraufhin leise, was mich für einen kurzen Moment verwirrt inne halten ließ. Seine Stimme war nah gewesen. Sehr nah. So als würde er direkt neben mir liegen…Nur mit größter Anstrengung schaffte ich es meinen Kopf zur Seite zu drehen und tatsächlich lag dort Jimin neben mir. Er ruhte auf dem Bauch, seine rechte Gesichtshälfte tief in mein Kopfkissen gedrückt. Die Bettdecke schien er weggestrampelt zu haben, denn ich hatte vollste Aussicht auf seinen nackten Körper, der mit nichts weiter als einer hautengen Unterhose bekleidet war.
„Was machst du hier?“, murmelte ich, darauf bedacht mich nicht allzu sehr anzustrengen. „Hast du etwa vergessen was gestern passiert ist?“, hakte Jimin nach. Erschrocken riss ich die Augen auf. Ich hatte gestern Abend eine Menge getrunken gehabt und war noch mit Namjoon in einer Diskothek gewesen. Doch alles was danach passiert war, dazu zählend wie ich nach Hause und in mein Bett gekommen bin, wusste ich nicht mehr.„Du weißt es wirklich nicht mehr“, seufzte Jimin, der meinen panischen Gesichtsausdruck analysiert zu haben schien. Er grummelte angestrengt, ehe er sich den Schlaf aus den Augen rieb und langsam aufsetzte. Zu meinem Bedauern zog er sich dabei wieder die Bettdecke über den Körper.
„Du bist total besoffen nach Hause gekommen und konntest nicht einmal mehr gerade stehen. Ich habe dich daraufhin nach oben geschleift, ausgezogen und wollte dich ins Bett bringen. Aber dann hast du dich plötzlich übergeben und ich musste erst die Sauerei wegmachen. Und während ich hier für eine halbe Stunde das Laminat geschrubbt und desinfiziert habe, bist du seelenruhig im Bett eingeschlafen“, erzählte er mir, wobei er am Ende verärgert die Arme ineinander legte.
Beschämt von mir selbst schloss ich die Augen und vergriff mich krampfhaft in meinen Haaren, mit der Hoffnung das dies bloß ein schlechter Alptraum war. Doch es war die Realität und zugegeben bekam ich sogar etwas Mitleid mit Jimin. Namjoon hat mir einmal erzählt wie ich drauf bin, wenn ich zu viel getrunken habe; anhänglich, manchmal süß und auch extrem pervers.„Es tut mir leid Jimin, echt“, murmelte ich schließlich. Der schwarzhaarige murrte daraufhin bloß. „Du hättest dich mal riechen sollen. Ich dachte echt ich verliere meinen Geruchssinn…“, beschwerte er sich.
Vorsichtig setzte ich mich auf. Dabei wurde mir für einen kurzen Moment schwarz vor Augen und ich fühlte mich wie auf einem Karussell. Doch als Jimin behutsam meine Schultern umfasste und mich besorgt ansah, fühlte ich mich gleich ein bisschen besser. „Ich hole dir was zu trinken und koche einen Brei. Geh du nach unten auf die Couch und guck Fernsehen oder sowas“, wies er mich an, ehe er aus dem Bett kletterte und eilig seine Klamotten vom Boden aufsammelte. Dann verschwand er nach draußen.
„Warum lag er jetzt eigentlich in meinem Bett?“, murmelte ich mir selber zu und fragte mich dabei auch gleich warum er halbnackt gewesen war. Ich hatte das ungute Gefühl das gestern noch etwas passiert ist, von dem ich nichts mehr wusste und er es mir nicht erzählen wollte. Und spätestens als ich aus dem Bett stieg und bemerkte das ich nicht mal eine Unterhose trug, bestätigte sich meine Vermutung.
Fast schon panisch zwängte ich mich in eine frische Unterhose rein, legte mir einen flauschigen Bademantel um und stürmte aus meinem Zimmer.
„Jimin!“, rief ich dabei energisch. Der Jüngere schlitterte daraufhin gleich zur Treppe und sah mich besorgt an. „Ist alles gut? Ist dir schlecht? Musst du spucken?“, überhäufte er mich mit Fragen. „N-Nein, alles gut“, sagte ich, dieses mal etwas ruhiger, „Aber sag mal ist gestern irgendetwas passiert, von dem du mir noch nicht erzählt hast?“. Mein Gegenüber wurde bei meinen Worten Rot und trat unruhig von einem Bein aufs andere. „Nein! Wie kommst du darauf?“, sagte er dann.Ich konnte förmlich riechen wie er log. Seine zittrige Stimme und sein unsicherer Blick verriet ihn sofort.
„Du bist ein schlechter Lügner, Kleiner. Aber egal, wenn du es mir nicht sagen willst, dann ist das in Ordnung. Früher oder später erinnere ich mich sowieso daran und wenn ich herausfinde, das du mir etwas verschwiegen hast, dann gibt das eine Strafe“, murrte ich und sah amüsiert dabei zu wie mein Gegenüber verzweifelt auf seinen vollen Lippen herum biss. Eine Strafe hatte ich zwar nicht wirklich geplant, aber ich mochte es den Jüngeren zu verunsichern.Da ich nichts weiter von ihm erwartete, tapste ich die letzten Treppenstufen nach unten und legte mich danach seufzend auf die Couch. Ich hatte mich noch nicht viel bewegt, aber ich war trotzdem schon aus der Puste. Meine Kehle war nach wie vor auch trocken, weswegen ich Jimin zu mir pfiff.
„Holst du mir was zu trinken?“, fragte ich nach, als der schwarzhaarige vor mir stand. Er nickte artig, drehte sich um und eilte in die Küche. Kurz danach kam er mit einem Glas Wasser wieder und reichte es mir. „Ich mache dir gleich auch ein Tee… Aber trink erstmal etwas Wasser“, sagte er, woraufhin ich ihn angewidert ansah. „Ich mag keinen Tee“ – „Mir egal. Tee ist gesund und du bist selber Schuld das du ihn trinken musst, weil du deinen Körper an seine Grenzen getrieben hast“. Tadelnd sah mich der Jüngere an. Warum auch immer, aber ich hatte das Gefühl das er den Spieß umgedreht hatte. Vor ein paar Minuten war ich noch der gewesen, der ihn herumkommandiert hatte, doch nun tat er es mit mir.
Schmollend nippte ich an meinem Wasser und nuschelte ein halblautes: „Na Schön“. Zufrieden grinsend drehte Jimin sich wieder um und ging. Ich sah ihm etwas verärgert nach.
Tee, so ein Dreck…Mögt ihr Tee?
Also ich nicht. Außer es ist schwarzer Tee, mit Kluntje und Milch. Und den kann ich auch nur in Ostfriesland genießen o (>‿<✿)
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Revenge // YoonMin
FanfictionYoongi's Racheplan gegenüber dem Mörder seiner Eltern ist nahezu perfekt. Das einzige was den jungen Mann verängstigt, ist die Vorstellung erwischt zu werden. Doch das änderte sich, als er den naiven Jugendlichen Jimin kennenlernt, der nicht nur Obd...