Jimin’s PoV.:
Gegen 23:00 Uhr, als die Sterne bereits an dem Nachthimmel zusammen mit dem Mond um die Wette schienen, konnte ich laut Yoongi los gehen. Mittlerweile verstand ich warum ich ausgerechnet im Dunkeln losgehen sollte und wollte das alles auch schnell hinter mich bringen, da der Ältere gemeint hatte, er hätte danach noch eine Überraschung für mich.
Also zog ich mir, wie er es von mir verlangte, eine schwarze Lederjacke von ihm an, dazu eine schwarze Mundmaske und einen schwarzen Beanie. Zusammen mit der ebenfalls schwarzen Hose und den schwarzen Schuhen sah ich aus wie ein Serienmörder auf seinem Weg zum nächsten Attentat. Nur mit dem Unterschied, dass ich weitaus weniger schlimmes vor hatte…
„Viel Glück. Und vergiss nicht das Foto von der Motorhaube zu machen, wenn du fertig bist. Ich warte hier auf dich“, sprach Yoongi mir zu, woraufhin ich artig nickte. Zugegeben war mir echt mulmig zumute. Ich hatte furchtbare Angst. Nicht nur erwischt zu werden, sondern auch mitten in der Nacht herum zu wandern. Da draußen gab es einige gruselige Personen und wer weiß, vielleicht würde ich ja gerade heute Abend auf solch eine Person treffen. Mir lief ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter, als ich daran dachte.
„Du schaffst das, ich glaub an dich“, lächelte mein Gegenüber, ehe er die Mundmaske von mir nochmal runterzog und einen Kuss auf meine Lippen platzierte. Selbst der ließ den unangenehmen Tumult in meiner Magengegend nicht sonderlich besser fühlen, aber trotzdem lächelte ich etwas und nickte wieder. „Bis nachher“, nuschelte ich. Dann verließ ich Yoongi’s Haus und dessen Vorgarten.
Mit gesenktem Kopf, damit mich auch ja niemand sehen konnte, stapfte ich den Bürgersteig der Straße entlang, bis ich an der Hauptstraße ankam und dort sofort die Bushaltestelle aufsuchte. Auf den Straßen war zu meiner erleichterung nicht mehr viel los; nur ein paar wenige Autos rauschten mit ihren hellen Scheinwerfern an mir vorbei.
Die Haltestelle war zu meinem Glück leer, sodass ich mich etwas beruhigen konnte. Doch es herrschte nach wie vor eine gewisse Art von aufgeregter Anspannung in mir, die mich wohl auch für den Rest der Nacht nicht loslassen würde.Der Bus kam in weniger als fünf Minuten und ich nahm gleich direkt bei der Hintertür Platz, um sofort verschwinden zu können, wenn ich mein Ziel erreicht hatte. Die zwanzig Minuten Fahrt zog sich unheimlich in die Länge. Ich wurde letztendlich so ungeduldig, dass ich meine Fingernägel kaputt kaute und ständig mit den Beinen auf und ab wippte.
Als wir endlich an der richtigen Haltestelle ankamen, sprang ich eilig aus dem Bus und steuerte mit großen, schnellen Schritten die Straße an, in der das Haus der mir unbekannten Person lag.
Es war dunkel und bis auf das rauschen der Bäume konnte ich hier nichts hören. Keine Stimmen, keine Schritte und keine Autos. Nicht einmal eine Katze oder ein Hund machte Geräusche. Es war unheimlich, zeitgleich bat es mir aber auch die perfekte Umgebung um meine Mission auszuführen ohne erwischt zu werden.Der silberne VW-Wagen stand tatsächlich vor dem Haus, genauso wie Yoongi es beschrieben hatte. In dem besagten Haus brannte zu meinem Glück kein Licht mehr und auch die umliegenden Häuser waren größtenteils dunkel.
Ich holte noch einmal tief Luft, ehe ich mit zittrigen Fingern in meine Jackentasche griff und dort die kleine Sprühdose mit Lack hervor holte. In mir breitete sich eine Welle von Adrenalin aus und ich spürte wie mein Körper daraufhin ganz heiß wurde.
Ich sah mich noch einmal unsicher um, dann nahm ich den Zettel mit dem Code hervor, schüttele den Sprühlack und malte die einzelnen Striche und Punkte genauso auf die Motorhaube, wie Yoongi es mir gezeigt hatte. Der Geruch der Chemischen Mischung brannte dabei in meiner Nase, weswegen ich diese mit einem angeekelten jammern kraus zog.Da die Dose beim sprühen für die stillen Verhältnisse in der Straße ziemlich laut zischte, verschnellerte ich mein tun etwas. Das Endergebnis sah schmierig aus und dadurch das der Lack Rot war, machte es einen gruseligen Eindruck.
Blitzschnell verstaute ich die kleine Sprühflasche samt dem Zettel wieder in meiner Jackentasche und fischte mein Handy heraus, um von dem Auto ein Bild zu schießen. Es dauerte eine Weile, da meine Hände so sehr zitterten, dass die Motorhaube andauernd verwackelt abgebildet war. Als ich es nach fünf weiteren Bildern dann endlich geschafft hatte, drehte ich mich auf wackeligen Beinen um und sprintete davon.
Meine Atmung ging schnell und ich hatte den beißenden Gestank des Lacks immer noch in der Nase, doch das war gerade alles nebensächlich. Fakt war, ich hatte es geschafft und das machte mich mit einem Mal so Stolz, dass ich ein erleichtertes seufzen von mir gab. All die Anspannung in meinem Körper verflog.
An der Hauptstraße angekommen drosselte ich mein Tempo sofort und hielt mir schnaubend meine Brust, die sich bei jedem Atemzug schmerzhaft zusammenzog. Die Luft kam mir plötzlich Kalt vor und ein Blick in den Himmel verriet mir, dass gerade wohl dunkle Regenwolken über uns lagen, denn sowohl die Sterne als auch der Mond waren, im Gegensatz zu vorher, nicht mehr zu sehen.
Zu allem übel fing es natürlich gerade dann an zu regnen, als ich an der Bushaltestelle stand. Da diese keine Überdachung hatte und die Lederjacke von Yoongi keine Kapuze, wurde ich gleich klitschnass. Der Beanie auf meinem Kopf sog sich mit den dicken, nassen Tropfen voll und nach kurzer Zeit waren auch schon meine Haare nass.
„Verdammter Mist“, fluchte ich leise und vergrub meine Hände in den Jackentaschen, in der Hoffnung mich dadurch besser warm halten zu können. Doch die Kälte fraß sich selbst durch das Leder und so endete ich zitternd von einem Bein aufs andere springen am Rand der Straße.
Da es bereits spät war und die Busse nicht mehr alle fünfzehn Minuten fuhren, musste ich auch entsprechend lang auf meine nächste Mitfahrgelegenheit warten. Als das Gefährt endlich vor mir hielt, hüpfte ich fröhlich in dessen beheitztes Inneres. Dieses Mal setzte ich mich auf einen Platz der nahe an der Heizung lag, damit ich meine kalten Glieder etwas aufwärmen konnte.
Merkwürdigerweise kam mir die Rückfahrt schneller vor als die Hinfahrt und somit befand ich mich schneller zu Hause, als das ich gedacht hätte. An Yoongi’s Haustür angekommen klingelte ich zwei Mal und wartete ungeduldig herumspringend darauf ab, dass er die Tür öffnete.
Er ließ sich tatsächlich etwas Zeit damit, denn erst als ich das dritte Mal auf die Klingel drückte, erschien die verschwommene Gestalt seiner Person hinter der Tür. „Sorry, bin eingeschlafen“, gähnte er, doch ich drängte mich nur schnell zu ihm rein und schloss die Haustür.
„Es hat geregnet und ich bin klitsch nass“, beschwerte ich mich und zog die Lederjacke und Schuhe aus. Der nasse Beanie und der Mundschutz landeten beide mit einem patschen auf der Heizung.„Oha, du bist ja wirklich ganz nass“, kam es überrascht aus Yoongi, als er meine nassen Klamotten sah. „Ja“, jammerte ich gekränkt. Selbst mein Gesicht war ganz nass. Ich spürte förmlich wie mir die Regentropfen an der Wange herunter liefen und von meinem Kinn tropften.
„Aber hey“, fing Yoongi grinsend an, „Du hast es geschafft“. Seine Worten lösten wieder puren Stolz in mir aus.
„Ich weiß“, quickte ich fröhlich, was meinen Gegenüber leise lachen ließ. „Und hat dich jemand gesehen? Oder ist alles gut gelaufen?“, hakte er nach. „Ich wurde glaube ich nicht gesehen. Es lief alles perfekt“, berichtete ich sofort. „Gut so“, Yoongi umfasste meine nassen Wangen und zog mich dann zu einem kurzen Kuss zu sich ran. Doch er ließ schnell wieder von mir ab. „Du solltest duschen gehen, du bist ganz kalt“, merkte er besorgt an. Ich nickte zaghaft und tapste dann eilig an ihm vorbei, in den zweiten Stock.Dort suchte ich mir in meinem Zimmer eine Boxershorts und ein T-Shirt heraus und dann flitzte ich eilig rüber ins Badezimmer. Ich wollte mich ungern erkälten, weswegen ich mich sofort auszog und unter den warmen Wasserstrahl der Dusche stieg.
Ich warne schon mal vor, im nächsten Kapitel wird es "slight smut" geben (͡° ͜ʖ ͡°)
Und vielen Dank für 17k reads ^^ Es freut mich echt zu sehen wie diese Story hier an Leser gewinnt. Ich hoffe sie wird euch auch noch weiterhin gefallen :3
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Revenge // YoonMin
FanfictionYoongi's Racheplan gegenüber dem Mörder seiner Eltern ist nahezu perfekt. Das einzige was den jungen Mann verängstigt, ist die Vorstellung erwischt zu werden. Doch das änderte sich, als er den naiven Jugendlichen Jimin kennenlernt, der nicht nur Obd...