62.

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Jimin's PoV.:

„Wird das jetzt so ein Ding zwischen euch?", fragte Taehyung an mich gewandt und deutete mit einem Löffel zwischen Daumen und Zeigefinger auf die Eingangstür des Café Yeontan, wo gerade ein in Schnee bedeckter Yoongi den Laden betrat. Mit einer geschickten Handbewegung fegte er sich die weißen Flocken von den Schultern und öffnete dann seinen langen braunen Mantel. Währenddessen schaute er sich in dem gut besuchten Café um, ganz offenbar auf der Suche nach mir. Als er mich vor der Theke entdeckte, hob er lächelnd die linke Hand an und wedelte mit dem bunten Blumenstrauß in ihr herum. Augenblicklich wurde das Grinsen in meinem Gesicht breiter.

„Keine Ahnung", antwortete ich auf Tae's Frage, ohne Yoongi dabei aus den Augen zu lassen, „Aber ich kann mich nicht beklagen".
„Ich mich auch nicht, das ist verdammt süß", der Stimme meines besten Freundes zu entnehmen, grinste er gerade mindestens genauso breit wie ich und dass wiederrum erfüllte mich nur noch mehr mit Glück.

Mit einem enthusiastischen Satz eilte ich auf den Älteren zu, geradewegs in seine Arme.
„Was machst du hier? Bekomme ich jetzt immer diese Überraschungsbesuche?", fragte ich nach, während ich mich mit roten Wangen aus seiner Umarmung schälte. „Wenn es dich glücklich macht...", Yoongi zuckte lächelnd mit den Schultern, so als wäre ihm gar nicht wirklich bewusst wieviel mir sein Besuch bedeutete und hielt mir dann den bunten Strauß Blumen unter die Nase, „Die sind für dich".
„Danke", meine Wangen wurden noch ein Stückchen wärmer, als ich die in durchsichtiges Plastik gehüllten Blumen entgegennahm. Sie rochen nach Sommer und Sonne und erinnerten mich irgendwie an einen goldgelben Strand und schäumende Wellen.

„Bist du gestern gut nach Hause gekommen?", fragte Yoongi fürsorglich nach, woraufhin ich nickte. „Schließlich hast du mich bis vor meinen Wohnblock begleitet. Und im Treppenhaus ist nichts spannendes passiert", beschwichtigte ich ihn dazu. „Das ist gut", er lächelte etwas schüchtern, sah dann allerdings auf und streifte sich den braunen Mantel ab, „Ich werde mich da hinten hinsetzen. Bringst du mir was Warmes zu trinken?".
„Was willst du denn haben?", hakte ich nach.
„Überrasch mich einfach", Yoongi zwinkerte einmal, dann drehte er sich nach links und nahm an einem der Tische an der Fensterfront Platz.

Kopfschüttelnd ging ich zurück zur Theke, wo Taehyung bereits merkwürdig das Gesicht verzog, um nicht in ein dämliches Lachen auszubrechen.
„Was denn?", mit einem vorwurfsvollen Blick blinzelte ich ihn an.
„Nichts", presste er schmunzelnd hervor, „Mich amüsiert es nur zu sehen, wie sehr du in diesen Kerl verknallt bist", Taehyung beugte sich vor und umfasste mein Gesicht mit beiden Händen, nur um dann an meinen Ohren herum zu ziehen, „Ich meine, schau dir doch mal an wie Rot deine Ohren angelaufen sind. Und tun dir deine Wangen vom vielen Grinsen nicht weh? Warte mal, ich glaube du hast da sogar Sabber an deinem Mundwinkel kleben".
„Tae!", entsetzt und beschämt zugleich entzog ich mich seinen riesigen Händen und warf einen raschen Blick zu Yoongi nach hinten, nur um sicher zu gehen das er von alledem nichts mitbekommen hatte. Doch natürlich lagen die dunklen Augen des Älteren auf mir und er hatte verwirrt die Augenbrauen angehoben.

Mit einem tiefen Seufzen drehte ich mich wieder meinem besten Freund zu und hob warnend den Zeigefinger an. „Mach das nicht noch einmal. Nicht, wenn Yoongi uns sehen kann. Das ist ja mal mega peinlich", quietschte ich dabei leise. Taehyung lachte jedoch nur und nahm mich kein Stückchen ernst.

„Okay, das reicht dann jetzt", unterbrach ich sein gackernd, „Mach mir lieber einen Zeus-Cappuccino, mit einem extra Schuss Karamell und Sahne oben drauf".
„Jawohl Chef", prustete mein Gegenüber und huschte vor die Kaffee Maschine, ehe ich ihm mit dem auf der Theke liegenden Lappen eins auswischen konnte.

Seufzend drehte ich mich um und schaute erneut zu Yoongi herüber. Er hatte mich nach wie vor nicht aus den Augen gelassen, den Kopf auf die Hände gestützt und lächelte leicht. Ich erwiderte diese Geste, richtete meine Aufmerksamkeit dann allerdings dem Rest des Cafés zu. Schließlich befand ich mich immer noch in meiner Arbeitszeit – Pause würde ich erst in zwei Stunden machen können.

Revenge // YoonMinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt